Asperger Autismus und Sport?

Hallo,
Ich selbst bin Autistin und habe lange gebraucht um was für mich zu finden. Bei mir ist es das schwimmen geworden. Mein persönlicher Tipp ist es erstmal mehr sportliche Aktivitäten in die Freizeit mit einzubauen oder eine Sportart zu suchen, in der man keine Mannschaft hat. Mein Problem beispielsweise bei Basketball ist der mögliche Körper Kontakt. Ich hoffe das hilft!
Liebe Grüße

Mein Sohn hat a-typischen Autismus. Bei mir ist es Grad das Gegenteil er liebt Manschaftssporten und kann mit dem Ball sehr gut umgehen. Allerdings will ihn kein Verein da er mit seinem Verhalten doch recht schwierig ist. Habe schon alles probiert ihn davon wegzukriegen und eine andere Sportart zu machen aber er will nur Handball, Basketball usw. Leider ist das dann auch nicht von langer Dauer .

Also ich habe selber das Asperger-Syndrom und rate wie meine Vorrednerin, Mannschaftssportarten und die meisten Ballsportarten wegzulassen. Am besten wären Sportarten wie Laufen, Schwimmen, Fahrrad fahren & walken. Tennis ist, wenn er mit Partnersport klarkommt, auch noch ok. Aber Ballett ist eine sehr schöne und gute Sportart für Autisten, weil man manchmal alleine tanzt, zu zweit oder in der Gruppe. Es ist sowas wie eine Beruhigungstherapie und verbessert die körperliche Fitness sehr. Zudem wird man durch Ballett disziplinierter, selbstbewusster und lernt, in der Gruppe zu arbeiten. Ich könnte viele positive Punkte über Ballett sagen. Mir wurde das als gesundheitliche Maßnahme verschrieben wegen meiner Plattfüße (nicht freiwillig), aber schon in der ersten Stunde wusste ich, dass das die perfekte Sportart für mich ist. Und falls du denkst, mit 8 ist man zu alt für Ballett... ich habe mit 9 angefangen und kenne Leute, die mit 40 anfangen. Jedoch musste ich mit 13 wegen einer schweren Verletzung am Knie aufhören :(
Bevor du aber deinen Sohn in den Ballettkurs schickst, frage ihn erst, ob er tanzen mag, denn ich kenne viele Autisten, die tanzen nicht mögen und sich dabei steif und ungeschickt fühlen.

Viel Glück :)
Aline

Liebe Ramona,

Ich habe als Integrationspädagogin selbst autistische Kinder in die Schule begleitet und kenne das Problem.
Schulsport ist für sehr viele Kinder mit Autismus der reinste Horror. Wenn man nur schon mal an die ganze Reizüberflutung denkt, die einem in einer solchen riesigen Turnhalle mit 20 und mehr kreischenden und wild umherspringenden Kindern begegnet. Mannschaftssport, wie er in der Schule oft betrieben wird braucht sehr viel Wahrnehmungs- und Beobachtungsgabe eines Kindes. Mann muss die Situation überschauen können, Sekundenschnelle Entscheidungen treffen um den Spielfluss aufrecht zu erhalten, darauf achten dass man allen andern ausweichen kann... Einem Autisten mit seiner eher detailorientierten Wahrnehmung fällt das Überblicken eines Spiels sehr schwer. Auch dass man dabei alle andern Kinder und deren Reaktionen beobachten und auch vorhersehen muss, um sich erfolgreich am Spiel beteiligen zu können ist für viele Autisten eine schier unmögliche Aufgabe. Hast du schon mal daran gedacht, dein Sohn vom Sportunterricht dispensieren zu lassen?
Auf der Suche nach einer geeigneten Sportart für deinen Sohn würde ich mich auf Sportarten konzentrieren, für die man keine komplizierten Interaktionsaufgaben beherrschen muss. Also lasst den Mannschaftssport gleich weg und konzentriert euch auf Sportarten, die man ganz alleine ausführen kann wie z.B. Laufen, Schwimmen, Seilspringen, Inlineskaten...
Viel Glück!
Nicole