Aus welchen Fakten wird die "Normsturzanzahl" eines Kletterseils ermittelt?

Ich möchte mir eine Kletterausrüstung zulegen und bin bei dabei auf den Begriff "Normsturzanzahl" gestossen. Das hängt wohl mit der Qualität des Seiles zusammen, oder? Aus welchen Fakten wird diese Normsturzanzahl ermittelt und was sagt diese Zahl dann aus?

Antworten (2)

Der "Normsturz" wird über ei Testverfahren ermittelt, bei dem ein Sturz mit 80kg Gewicht und Sturzfaktor 2 (Bodensturz aus dem Stand - für Sturzfaktor siehe Wikipedia) statisch, also ohne jedes langsames Abbremsen, gefangen wird. Die Anzahl dieser Stürze, bevor das Seil frühestens reißt, ist die Normsturzzahl.

Sturzfaktor 2 ist allerdings etwas, das man nicht erleben will und in der Regel auch nicht erlebt, schon mal garnicht statisch gefangen.

Selbst Kletterseile, die für Sturztraining (also 5-10 Meter Sätze im Vorstieg, dynamisch gebremst und Sturzfaktor, der bei Weitem noch nicht 2 ist) genutzt werden, halten Hunderte solcher Stürze aus, die Wucht hier ist von Normstürzen noch weit entfernt

Dennoch, wenn du Sicherheitsbedenken hast, das Seil lieber früher als später austauschen. Es gibt ein paar Indikatoren wie z.B. dass du das Seil zwischen zwei Fingern an der Knickstelle direkt parallel knicken kannst, ohne erst mal eine kleine Bucht ins Seil zu legen (also am Knick direkt zusammendrücken), dann ist der Mantel weich geworden. Erfahrene Kletterer können dir garantiert noch mehr Tips geben, woran man ausgeleierte Seile erkennen kann.

Die Normsturzzahl kann nur eine tendentiell Aussage darüber treffen, wie lange ein Seil hält.
Meistens halten sie so 5 aus.

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