Wann wird der Reibungstritt beim Klettern eingesetzt?

Seit etwa einem Jahr. Das Reibungsklettern war ein Tip eines Klettertrainers für mich, da ich (durch langes Couchpotatoe-Dasein vorher) nicht der aller sportlichste bin und größere Probleme mit der Körperspannung habe, die man beim Bouldern braucht (bekam vor ein paar Monaten beim Sitzstart nicht mal den Allerwertesten von der Matte weg). Körper ist reichlich vorhanden, Spannung nicht ;-) Aber das kann man gut üben mit Körperspannungsübung und eben dadurch, leichte Routen auf Reibung zu gehen statt Tritte zu nutzen.

Wow, du kennst dich glaub ich echt gut aus. Kletterst du schon sehr lange?

Reibungsklettern bedeutet, dass du die Füße nur in die Wand stellst, statt Tritte zu benutzen.

Die Gründe, warum man sowas macht, können vielfältig sein.

Entweder gibt die Route gerade keine Tritte her, dann stellt man den Fuß in die Wand und nutzt die blanke Wandfläche.

Oder man will gezielt trainieren, auf Reibung zu gehen. Hierfür kann man sich eine einfache Route nehmen (viele große Henkel, leicht nach vorne geneigt statt gerade hoch oder überhängend) und geht mit den Händen an die Griffe in den Füßen nur an die Wand.

Sinn der Übung ist zum Einen, Körperspannung aufzubauen (ohne Körperspannung und Körperbehrrschung würdest du auch trotz Kletterschuhen mit noch so guter Grip-Sohle abrutschen), was dir auch beim Bouldern zu Gute kommt, und halt eben, es zu können, wenn gerade mal garnix zum Treten da ist.

Wo Reibungsklettern noch etwas einfacher ist und auch in leichteren Routen schon häufiger anzutreffen, ist in Verschneidungen, also Ecken. Hier hat man schon mal Routen, wo auf 12 Metern Höhe gerade mal 10 Griffe zu finden sind und man sich fragt, was daran Schwierigkeitsgrad 5 sein soll - wenn du aber die Wand mit benutzt, was in Eck-Routen mit 90° zueinander stehenden Wänden deutlich einfacher ist, als an nur einer Wand, dann sind die tatsächlich sehr einfach.