Beschneidung - schämen oder nicht?

Hallo,
ich bin beschnitten, ich finde es naja, ich vermisse schon meine Vorhaut. Ich wurde wegen Phimose beschnitten. Ich hatte ein Erlebnis, wir hatten eine Lesenacht in der Schule, wir haben Flaschendrehen gespielt, also ich und ein paar Jungs. Sie alle haben ihre Penisse gezeigt, alle waren unbeschnitten, ich habe mich geschämt meinen beschnittenen herauszuholen um ihn zu zeigen. Ich weiss nicht was das ist, muss man sich schämen. Meine Freunde sind alle unbeschnitten, bis auf einer, doch er weiß nicht, dass ich auch beschnitten bin. Könnt ihr mir helfen, was soll ich tun?
Ich habe Angst es meinen Freunden zu sagen, dass ich beschnitten bin, da sie ja alle unbeschnitten sind, brauche Hilfe!

Antworten (60)
Nachtrag

Insofern wäre es wichtig dass beispielsweise Schul- und Kinderärzte Erziehungsberechtigte und mit der Personensorge Bevollmächtigte über ihre rechtlichen Möglichkeiten regelmässig informieren. Ich denk die meisten Eltern kennen nicht ihre rechtliche Situation und sind deshalb in ihrer Entscheidung unsicher welche Möglichkeiten ihnen in die Hand gegeben wurden. Pro Jahrgang eine Informationsveranstaltung mit Infobroschüre von Schulärzten für Eltern wäre schon wichtig und angebracht.

Nachtrag

Auch vor dieser gesetzlichen Regelung war die Beschneidung männlicher Kinder in Deutschland nicht verboten. Allerdings gab es bis dahin insofern Rechtsunsicherheit, als in der Definition der allgemeinen Personensorge, also hier diejenige von Eltern gegenüber ihrer unmündigen Jungen, dieser besondere Punkt nicht ausdrücklich benannt bzw. nicht einzeln geregelt war, obwohl ja klar war, dass es sowohl religiöse, als auch andere Gründe von Eltern gab und gibt, die auch OHNE medizinische Indikation Anlass für eine Zirkumzision ihres Jungen schon immer waren und noch immer sind.

Das führte ja 2012 zum sogenannten „Kölner Urteil“, in dem die Unrechtmäßigkeit einer solchen Beschneidung behauptet wurde, weil allein nach dem Grundsatz des Anspruchs auf körperliche Unversehrtheit im Zusammenhang mit der allgemeinen Personensorge für Kinder ausgegangen wurde.

Die seit Dezember 2012 geltende Regelung des 1631d BGB stellt nun demgegenüber und deutlich konträr zum „Kölner Urteil“ klar, dass eine nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführte Beschneidung eines „nicht einsichts- und urteilsfähigen“ Jungen durchaus legitim ist, wenn die Erziehungsberechtigten (oder andere mit der Personensorge Bevollmächtigten) dies wünschen. Dabei spielen deren Gründe keine Rolle - es können also religiöse oder andersartig kulturelle, oder prophylaktische, ästhetische oder familientraditionelle Gründe sein (das sind die hierzulande häufigsten); oder irgendwelche andere. Nach denen darf ein Arzt im Beratungsgespräch vor dem Eingriff zwar fragen; er hat sie gleichwohl zu akzeptieren, wenn die Eltern sie nach seiner eingehenden Beratung weiterhin aufrechterhalten.

Was soll übrigens in diesem Zusammenhang der Satz mit dem „Aufklärungsgespräch für eine Vasektomie“? Der Zusammenhang zwischen einer Sterilisation und einer Beschneidung erschließt sich mir nicht.

Beschneidung männlicher Kinder ist bei uns NICHT verboten

@petraxy
Da ich nur selten in dieses Forum sehe, antworte ich erst jetzt:

Du irrst mit Deiner Feststellung, dass „Beschneidung von Kindern bei uns auch verboten“ sei. Zumindest auf die männlichen Kinder trifft das NICHT zu. Und zwar seit siebeneinhalb Jahren. Seitdem gibt es folgende gesetzliche Regelung im deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch (an der ich übrigens mitgewirkt habe):

„Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
§ 1631d Beschneidung des männlichen Kindes
(1) Die Personensorge umfasst auch das Recht, in eine medizinisch nicht erforderliche Beschneidung des nicht einsichts- und urteilsfähigen männlichen Kindes einzuwilligen, wenn diese nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt werden soll. Dies gilt nicht, wenn durch die Beschneidung auch unter Berücksichtigung ihres Zwecks das Kindeswohl gefährdet wird.
(2) In den ersten sechs Monaten nach der Geburt des Kindes dürfen auch von einer Religionsgesellschaft dazu vorgesehene Personen Beschneidungen gemäß Absatz 1 durchführen, wenn sie dafür besonders ausgebildet und, ohne Arzt zu sein, für die Durchführung der Beschneidung vergleichbar befähigt sind.“

Die „Personensorge“ im Sinne des BGB ist dort an anderer Stelle definiert. In der Regel bzw. in der überwältigenden Fallzahl ist es fürsorgendes Handeln von z. B. Erziehungsberechtigten an Kindern.

Ich bin an dieser Regelung als fast vier Jahrzehnte praktizierender Urologe und Androloge beteiligt gewesen, dessen Erfahrungsschwerpunkt in den soziologischen, religiösen und psychosozialen Aspekten der Forschung zur Zirkumzision, also der Beschneidung der männlichen Vorhaut, liegt.

Hallo Petra,

ja, gehe auch davon aus, dass es medizinisch notwendig war.
Da es meine Eltern nicht aus religiösen Gründen gemacht haben.
Heute sieht man ja häufiger Männer, die beschnitten sind.
Aber früher, in meiner Jugend, war es selten.
Dann das Wissen der anderen Jugendlichen, beim Duschen, nach dem Sport.
Mit den Sprüchen, wie sieht der denn aus ...
Man kennt es ja. Einer fängt an ...
Damals war es mir echt peinlich und ich habe mich geschämt.
Heute ist es zum Glück, nicht mehr so.

Gruß,
Dirk

Hallo Dirch,
So wie du es beschreibst war es bei dir wohl medizinisch notwendig. Das ist ja dann in Ordnung. Dass es dir dann peinlich war kann ich verstehen. Wie ein Aufklärungsgespräch für eine Vasektomie abläuft weiss ich nicht. Das ist ja nicht mein Fachgebiet.

Hallo Petra,

Du wirst Dich hier bestimmt bestens auskennen.
Keine Frage.
Ich wurde im Kindergartenalter beschnitten.
Damals auf Anraten der Ärzte.
Meine Eltern haben dann zugestimmt.
Ob ein anderer Arzt, eine Beschneidung nicht empfohlen hätte, weiß ich nicht.
Damals war ich viel zu jung, um zu begreifen, was da gemacht wurde.
Mir war die Beschneidung auch lange Zeit peinlich.
Weil ich nach dem Training, beim Duschen, anders aus sah, als die anderen.
Das sagten die Mitsportler auch.
Wir waren Kinder/Jugendliche.
Wie eine Beschneidung heute abläuft, Vorgespräche und so, wirst Du viel besser wissen.

Gruß,
Dirk

@ David-Matthias

Eine Beschneidung ist eine Verletzung der körperlichen Unversehrtheit. Da haben weder Eltern noch Kirche was zu sagen, sondern nur der Betroffene Mensch selbst. Deswegen ist die Beschneidung von Kindern bei uns auch verboten. Wenn sich ein erwachsener Mann - aus welchen Gründen auch immer, aber aus freiem Willen - beschneiden lässt, finde ich es sehr gut. Es gefällt mir optisch und auch beim Sex besser als mit Mützchen.

Es wäre auch Sache der Kirche neue Richtlinien auszusprechen und den Feiertag Beschneidung Jesu wieder einzuführen. Wenn es damals bei Katholiken üblich war warum nicht auch heute noch. Dann bräuchte sich bald keiner mehr deswegen schämen. USA England als Vorbild, so dass sich die Frage stellt 'warum nicht?' Das liegt wahrscheinlich an der anglikanischen Kirche.

Das Problem ist doch eigentlich das bei Uns in Deutschland eine Beschneidung immernoch als nachteilig angesehen wird und man als beschnittener ein Opfer ist das durch Erkrankungen oder Willkür anderer seine Vorhaut verloren hat. Jede Beschneidung muss ja auch zwingende Gründe haben. Die wenigsten können sich vorstellen das es sehr angenehm ist beschnitten zu sein speziell wenn das Frenulum vollständig entfernt wurde

LG Leo

Hallo Cym,

sehr diplomatisch geschrieben.
Respekt.
Sehe es auch so.
Nicht jeder ist freiwillig beschnitten.
Wäre ich nicht aus medizinischen Gründen beschnitten worden, ich hätte bis heute immer noch meine Vorhaut.

Gruß,
Dirk

Lieber David,

ich gebe Dir ja recht, ich verstehe das und meine Unterstützung gebe ich Dir.
Aber bitte mache daraus kein Politikum... und... wenn Du Dich darüber auch nicht ärgerst, braucht Du auch keines darum machen. Glaube mir, Du hast die Unterstützung von uns Frauen, manchen gefällt die Beschneidung etwas besser wie die Zipfelmütze oder vielleicht umgekehrt. Aber wir Frauen zu 99, 9 Prozent akzeptieren beides. Zum Beispiel: wenn ich die Wahl habe zwischen Erdbeereis und Schokoladeneis, dann würde ich Erdbeere nehmen, das sagt aber nicht aus, daß mir Schokolade überhaupt nicht schmeckt. Verstehst Du?Aber wenn es Dich ärgert, denn vermeide doch einfach, oder versuche es zumindest, Deinen Penis zu zeigen. Diese Option hast Du.

Viele liebe Grüße
Cym

Lustig: „Zipfelmützen-Land“ ...

Da fällt mir ein, dass unser Land ja nicht nur mehrheitlich von „Zipfelmützen“ in den Hosen der Jungs und Männer geprägt ist, wo also „Roundheads“ (wie man in Großbritannien die Beschnittenen bzw. ihren Penis nennt) eine exotische Minderheit darstellen - darüber hinaus war der „deutsche Michel“ seit dem 19. Jahrhundert bis vor wenigen Jahren noch das allseits bekannte Synonym für den „Deutschen“ ... und zwar stets mit einer ZIPFELMÜTZE auf dem Kopf dargestellt, was seine Spießbürgerlichkeit ausdrücken soll ...

Damit verbunden ist - zumindest jetzt, nach dieser Erkenntnis, und für mich - die klare Vorstellung, dass der karikierte „deutsche Spießbürger-Michel“ in seiner Hose noch eine weitere Zipfelmütze trägt! Solange jedenfalls die deutsche Mehrheit (zu meinem Bedauern) nicht so empfindet wie z. B. Cym, solange wird diese „zweite Zipfelmütze“ des Deutschen, seine um alles in der Welt verteidigte Vorhaut, zur Karikatur des „Deutschen an sich“ dazu gehören ...

Herzlichen Dank, liebe Cym

... für Deine supertolle Sicht! Das ist genau die Einstellung, die so gut tut! Leider gibt’s aber gerade hier, in unserem „Zipfelmützen-Land“, eine ziemlich große Menge an Leuten (Männer UND Frauen), die das nicht so super sehen wie Du. Wie ich am 1. Januar (am Fest der Beschneidung!) weiter oben schrieb, ist man als Beschnittener hierzulande nicht sicher, von solchen Typen, wie ich sie beschrieb, diskriminiert und gedemütigt zu werden. Ein noch unsicherer Junge, der noch nicht „stolz“ auf sein Beschnittensein ist, sondern rund um sich herum in der Umkleide nur Zipfelmützen sieht, der kann durch solche fiese Anmache psychisch runtergezogen werden. Und dann fängt er an, sich wegen des hierzulande „abnormen“ Fehlens seiner Vorhaut zu schämen.
Wie klasse wäre es, wenn Deine Sicht die Mehrheitsmeinung wäre!

Es steht aber auch fest das vom Anblick der unverhüllt gezeigten Eichel auf das Unterbewusstsein unserer Mitmenschen eine ganz spezielle Wirkung aus geht. Die Raumpflegerin bei uns in der Firma schaut gerne mal genauer hin wenn ich ihr die Möglichkeit gewähre. Ich bin mir dessen bewusst und geniere mich nicht.

Vielen Dank Cym.
Fühle mich geschmeichelt.

Gruß,
Dirk

Lieber Dirk,

na dann komme ich als 2. Frau nun hier dazu und spreche Dir auch Mut zu.
Ich denke das brauche ich Dir bestimmt nicht näher zu erläutern.

Viele Grüße
Cym

Bin ja auch beschnitten, das habe ich ja schon öfters geschrieben.
Früher in meiner Jugend, habe ich mich dafür sehr geschämt.
Bis mir eine Frau Mut gemacht hat.
Jetzt bin ich vielleicht sogar stolz darauf.

Gruß,
Dirk

Lieber david-matthias,

ich würde mich gerne als 3. Frau meine Meinung in diesem Threat darlegen. Zuerst möchte ich Dir, lieber david-matthias, Deiner Meinung vom 08.01.2020 mehr oder weniger Recht geben, gut geschrieben. Auch Leo, der mich schon länger hier im Forum kennt, möchte ich nicht ungeachtet lassen, auch stimme ich ihm zu. Was mich hingegen als Frau hier drängt, ist, und ich weiß, daß sehr sehr viele Frauen meine Meinung ebenfalls teilen (wie hier z. B. weiter oben Anja201), einmal auszusprechen, wie wir zu dem Thema, was Beschneidung betrifft, im allgemeinen sagen können.
Ich spreche aber nun hier in meinen Worten, was ich dazu im allgemeinen für mich speziell zu meine Auffassungen zu sagen habe.

Generell finde ich es total abwägig, daß Männer zu einer Beschneidung überhaupt erst ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln müssen, um drüber überhaupt erst Rechenschaft über das Beschnitten Sein ablegen zu können, um damit (scheinbar) leben zu können. Weil es in der Tat wirklich so ist, daß die Eichel des Penis als Spitze, also der Phallus in sichtbarer Weise, erst recht in erigierter Form und Größe, den Hochgenuß im Anblick seiner Erotik darstellt und sich des Schämens als Ad Adsurdum geführt werden muß und somit die Beschneidung sogar noch zusätzlich die Erotik befeuert insofern hier ein fortwährend, dauernder Blick auf die Eichel erst möglich macht, so daß das Ad Adsurdum sich sogar noch potenziert. Um es nun etwas direkter und mit einem Kompliment an die Männer zu benennen: für mich als Frau und da bin ich nicht in der Einzahl, gibt es nichts erotischeres, wenn ein stattlicher, Penis beschnitten ist und sein Phallus in seiner vollen Pracht unverdeckt zu sehen ist. Diese Erotik steigert sich natürlich, wenn der Penis dabei noch erigiert ist und dabei sogar vielleicht bei noch sein Höhepunkt einsetzt, ist die Krönung. Ich denke noch deutlicher, liebe Männer kann ich es hier kaum zum Ausdruck bringen. Schämen? Bitte Fehlanzeige.
Das war nun hier, für mich als Frau die eine Seite, die ich hier beleuchten wollte. Sicher gibt es für beschnittene Männer sogar noch Vorteile, die für sie, aber auch für die Frau zum Vorteil gereichen.
Hierbei meine ich die etwas größere Resistenz zum Höhepunkt und seiner Ejakulation welches das Lustspiel so zeitlich längern kann, weil eben der Mann wegen der permanent freiliegenden Eichel nicht mehr so empfindlich ist, also die Resistenz zum Höhepunkt eben länger gegeben ist.
Auch hatte schon einige beschnittene Liebhaber in meinem Liebesleben und ich kann so aus persönlicher Sicht abwägen, daß die beschnittenen Männer im Akt immer die etwas besseren waren.

Alles liebe
Cym

"schämen" muss man sich nur für sein Verhalten!
Für seinen Körper muss sich niemand schämen! Schon gar nicht für eine freie Eichel. Die meisten "können" selbst dazu nichts. Und wenn sie es selbst wollten, schämen sie sich mit Sicherheit nicht ihre nackte Eichel zu zeigen.

Es gilt damit klarzukommen das die Eichel deren Anblick normalerweise einigen wenigen Personen vorbehalten ist weil sie meine intimste Stelle ist unweigerlich sichtbar ist. Hat man das geschafft kann man auch stolz auf die tolle Optik und die Vorzüge der Beschneidung an sich sein. Und selbst wenn man die Vorhaut einfach nur zurück gezogen lässt wird das meistens positiv und wohlwollend betrachtet. Wer kann eigentlich überhaupt etwas dagegen einwenden? Es zeigt doch eigentlich nur meine Unverklemmtheit offen meine intimste Stelle zu zeigen. Das Problem haben doch die Anderen die mit dem Anblick aus irgendeinem Grund nicht klarkommen.

Warum sollte man sich Schämen ??
Ich sehe kein Grund .
Heut zu Tage sind ja viele Beschnitten, ob USA kulturell od Verengungen und und

Ausserdem Wenn man Vorhaut zurück ziehst ist ja optik wie Beschnitten!
Also gleich
Man soll nicht Schämen gibt echt kein Grund

Ausserdem hat auch seine Vorteile

Beschneidung ist nichts peinliches

Beschnitten zu sein ist eine tolle Sache
Es hat sehr viele Vorteile und ich finde nur wenige Nachteile.
Natürlich ist es kein so tolles Gefühl wenn die Beschneidung am Penis durchgeführt wird aber am Ende ist es nichts schlimmes.

... um zum Thema „Schämen“ zurückzukommen ...

Alles das, was wir hier zuletzt geschrieben haben, geht klar darauf zurück, dass die eigene Einstellung zum eigenen Beschnittensein in bestimmten Situationen darüber entscheidet, ob ich überhaupt Gefahr laufe, mich deswegen zu schämen:
Bin ich mit meinem Beschnittensein einverstanden, oder hätte ich, wie Dani65 in seinem Eingangspost schreibt, „gern meine Vorhaut zurück“?
Habe ich verständnisvolle Eltern oder andere Menschen gehabt, die mich darin bestärkten, dass es gut ist, beschnitten zu sein - oder wurde ich deswegen schon als Kind oder andernfalls früh nach der Beschneidung deswegen gehänselt oder sogar diskriminiert?
Habe ich gute oder schlechte Erlebnisse gehabt, die meine Einstellung zum Beschnittensein beeinflusst haben?
Finde ich meinen beschnittenen Penis attraktiv? Oder nicht?
Als in Deutschland (im deutschsprachigen Raum) Beschnittener: Ertrage ich es (oder mag es sogar), dass ich als Beschnittener zu einer Minderheit gehöre?
- Wer auf solche Fragen eher negativ antworten muss, kommt hierzulande ganz sicher in Gefahr, sich in bestimmten Situationen wegen des Fehlens der Vorhaut, wegen des Andersseins, oder sogar wegen der selbst so empfundenen geringeren Attraktivität (was objektiv ganz sicher nicht zutrifft) auch zu schämen.
Wer aber so denkt und fühlt wie z. B. Leo oder ich, dem wird diese Gefahr nicht drohen - denn das eigene Selbstbewusstsein, die Selbstwahrnehmung, das Selbstwertgefühl sind davon durchdrungen:
Es ist gut und sehr schön, dass ich beschnitten bin - ich mag meinen beschnittenen Penis, ich weiß, dass andere ihn mögen - ich habe damit allerbesten Spaß, den auch andere damit erleben - ich bin stolz darauf, zu einer exklusiven Minderheit zu gehören, nämlich zu den 10 bis 15 % Beschnittenen in Deutschland, und alle, die mich deswegen hänseln oder diskriminieren, sind einfach nur voll daneben ...!!!
Mag ich es

Mir gefällt es auch...

Ich schaue gerne bei Anderen wie er aussieht, ich bin da sehr neugierig, eigentlich bei jeder Gelegenheit. Ich habe aber noch nie jemand deswegen angesprochen.
Mir wurden aber schon öfter Komplimente von Frauen gemacht. In meiner Jugend sogar von den Müttern meiner Freunde und Freundinnen.

... nicht nur Frauen gefällt das ...

... lieber Leo, sondern auch Männern und Jungs: In der Sauna und beim FKK stelle ich immer wieder fest, dass mein beschnittener Penis mit der prominenten Eichel Aufsehen erregt - und wenn zwar tatsächlich Frauen ziemlich eindeutig schauen, so gibt es immer wieder auch Männer und sogar Jungs, die meinen „Pilz“ intensiv betrachten - wenngleich die das meist weniger offensichtlich machen, eher verstohlen - vermutlich, damit sie nicht für schwul gehalten werden ... Wobei mich auch immer wieder mal welche so dermaßen offensichtlich gemustert haben (und auch auf mein Beschnittensein angesprochen haben), dass das eine ganz klare sexuelle Anmache war ... prickelnd und nicht ohne Reiz ...

@ David Matthias

Ja genau, auch wenn viele das nicht so sehen meine ich auch das dieser wunderschöne Pilzkopf den beschnittenen vorbehalten ist. Wobei es ja auch die Meinung gibt das viele beschnitten werden weil die Eichel so groß ist und Probleme mit der Vorhaut bereitet. Jedenfalls ist so eine ausgeprägte Eichel wunderschön auch den meisten Frauen gefällt es.

LG Leo

Ja, Leo, das sehe ich auch so: Vor der Pubertät muss die Pelle ab!

Als ich mit 13 in die Pubertät kam, konnte ich meinem Penis beim Wachsen fast zusehen - er erreichte damals seine endgültige Länge und Dicke in zwei Jahren! Das war schon ein irres Erlebnis, aber besonders toll fand ich, dass sich meine Eichel in dieser Zeit überproportional entfaltete! Bei keinem meiner unbeschnittenen Freunde war das so, und ich wurde von vielen darum beneidet ... Sie nahm nicht nur an Größe extrem zu, sondern entwickelte auch eine superschöne wulstige Aussenkante, die rundum sehr stark vom Durchmesser des Schaftes vorspringt. Ich wusste schon damals durch unsere FKK-Aktivitäten, wie es bei Jungs und Männern damit üblicherweise bestellt ist - unter den Unbeschnittenen war da niemand, dessen Eichel so stark und wohlproportioniert entwickelt war, wie meine. Selbst unter den nicht wenigen, die ihre Vorhaut immer oder oft zurückgestreift trugen, war keiner mit einem so „starken“ Pilzkopf. Das hat zu meinem „Stolz“ aufs Beschnittensein sehr beigetragen!

@ David Matthias

Mein Vater hatte vorher mit der Kirche nichts zu tun und wurde erst durch meine Mutter mit dem Glauben und den Bräuchen konfrontiert. Sicherlich so finde ich sollte eine Beschneidung vor der Pubertät durchgeführt werden damit sich die Eichel ohne Vorhaut ungehindert entwickelt. Es ist sicherlich auch ein Bekenntnis zum Glauben und zu den Traditionen das ich gerne zeige besonders jetzt wo ich mich nachbeschneiden lassen habe. Als Kind hatte man mir die Vorhaut einfach nur gekürzt. Ein Rest der Vorhaut und vor allem das Frenulum störten mich und meine Freundin.

LG Leo

... kleine Ergänzung ...

In den USA bis heute und zumindest bis weit ins 20. Jahrhundert hinein auch in Großbritannien war bzw. ist es üblich, die Jungs in den ersten Tagen nach der Geburt zu beschneiden - was dort als vorteilhaft angesehen wird und sich statistisch auch als physisch-medizinisch und psychisch-seelisch komplikationsärmste Variante herausgestellt hat. Insofern ist es zwar besser als nie, wenns erst kurz vor der Hochzeit passiert - besser ist es allemal, es noch im Säuglingsalter zu machen, denke ich. - Ich persönlich kann zwar aus meinen ersten zehn Lebensjahren berichten, die ich mit meinem „Rüssel“ verbrachte - aber da es bezüglich dieses ungeliebten Schlauchs ausnahmslos unangenehme bis eklig-traumatische Erinnerungen sind, könnte ich auch darauf verzichten.

Wär schon sehr schön ...

... wenn die katholische Kirche dem Fest seine Bedeutung zurückgäbe! Da bewegt sich in Rom aktuell ja allerhand - und auch gegenüber dieser Frage soll sich der Papst schon aufgeschlossen gezeigt haben ...
Das mit den sudetendeutschen Katholiken und der Beschneidung ist für mich neu, LeoLustig, und ich finde das äußerst interessant! Es gibt tatsächlich weltweit allerhand christliche Bekenntnisse und Kirchen oder deren regionale Gliederungen (meist kleinere), die in den letzten drei Jahrhunderten zu unterschiedlichen Zeiten die Beschneidung wieder einführten oder zumindest ihre Gläubigen dazu ermuntern - auch mit theologisch unterschiedlichen Begründungen. Die äußerst hohe Beschneidungsrate in den USA geht z. B. auf protestantische (erzkonservative evangelikale) Bewegungen im englischsprachigen Raum im frühen 19. Jahrhundert zurück, deren Lehre übrigens auch Queen Victoria anhing - die dann für die königliche Familie Britanniens dafür sorgte, dass alle Sprösslinge gleich nach der Geburt beschnitten wurden - was wohl erst seit Lady Diana wieder „aufgeweicht“ wurde. Aber im englischen Hochadel findet man bis heute nur wenige Vorhäute ... gut so!
Tja, dass der Apostel Paulus die Beschneidung als Pflicht für Christen aufhob (weil sich sonst wohl kaum viele Römer und Griechen zum Christentum bekehrt hätten - denn die lange Vorhaut galt bei denen als Schönheitsideal), das ist schon schade ... aber immerhin gibt es diese erst „jüngeren“ christlichen Bekenntnisse (der letzten Jahrhunderte), die zur „Rückbesinnung“ kommen ... wie schön wäre es, wenn das zum Mainstream würde ...

1. Januar

Dem Fest kann ja die ursprüngliche Bedeutung wieder zurückgegeben werden. Das ist Sache der katholischen Kirche die Entscheidung aus dem 2.ten Vatikanischen Konzil wieder rückgängig zu machen. Warum nur ein Teil der Katholiken an der Beschneidung festhält und nicht alle einheitlich ist die Frage. Einheitlich wäre schon wichtig. Wäre Sache der Kirche sich wieder zurückzubesinnen und eine einheitliche Empfehlung auszusprechen. Kurz vor der Hochzeit ist in jedem Fall sinnvoll. Ist angeblich auch in Amerika so üblich.

@ David Matthias

Meine Mum stammt aus dem Sudetenland wo man bei den Katholiken an der Beschneidung festhielt. Mir war das lange nicht bewusst das einige Bräuche in der Familie und im Bekanntenkreis dort her rühren .
Sicherlich auch meine Beschneidung aber auf alle Fälle die meines Vaters der sich vor der Hochzeit beschneiden lassen musste. Nur war das bei mir nicht so besonders gelungen man hat einfach zu wenig gekürzt was ich aber inzwischen korregieren lassen habe.

LG Leo

Nichts zu schämen: Heute, am 1. Januar, ist das Kirchenfest der „Beschneidung des Herrn“

Ja, richtig gelesen:
Acht Tage nach seiner Geburt wurde Jesus beschnitten - wie jeder jüdische Junge. Das schreiben ausdrücklich auch die Evangelisten, die sein Leben im Neuen Testament schildern. Die katholische Kirche hat das „Fest der Beschneidung des Herrn“ bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil in den 1960er Jahren auch noch ausdrücklich gefeiert. Seither ist es dort leider nur noch eines unter vielen Marienfesten. Andere christliche Kirchen feiern das aber nach wie vor!
Auch dieser Hintergrund könnte für manchen eine Bestärkung sein, sich NICHT wegen des Beschnittenseins zu schämen!

Dem kann ich voll zustimmen, LeoLustig

Beschnitten zu sein ist für mich tatsächlich ein Grund dafür, meinen Eltern dankbar zu sein (ich war 10 als es geschah) und auch sehr zufrieden damit und stolz darauf. Ich kann mich gut an meine Vorhaut erinnern und bin sehr froh, sie los zu sein. Auch nach über 50 Jahren danach ist das so.
Dennoch weiß ich, dass es Gründe geben kann für den Gedanken, dass Beschnittensein etwas zum Schämen wäre. So wurde ich schon als Jugendlicher beim FKK mal von einer „besorgten“ Mutter darauf angesprochen, die meinte, ich solle doch meine Eichel nicht so provokativ zeigen, Vor allem vor den Kindern - Ich solle dich bitte meine Vorhaut vorziehen ...! Als ich ihr sagte, dass ich keine mehr habe, wollte sie das nicht glauben - sie wusste tatsächlich nichts über Beschneidung! Viele Jahre später hat mich dann noch einmal eine ältere Frau in der Sauna erst länger giftig angesehen und dann darauf angesprochen, dass sich das in der Sauna „nicht gehören“ würde, die Eichel entblößt zu zeigen - auch ihr erwiderte ich, dass ich da nichts zum Verhüllen mehr habe, woraufhin sie murmelte, dass sie das nicht glaube, weil ich doch wohl kaum ein Jude oder Muslim sei ...
Wäre ich da nicht „gefestigt“ in meinem Stolz aufs Beschnittensein gewesen, dann hätte ich mich vielleicht sogar auch geschämt. So aber lächelte ich nur und sagte: „Und das beurteilen Sie nur nach meinem Genital?“ ...

Stolz

Eigentlich ist der Verlust der Vorhaut immer ein Gewinn für den betroffenen aber auch für alle anderen. Man sollte ernsthaft darüber nachdenken sich freiwillig beschneiden zu lassen nicht weil es nötig ist .

@ kleinabermein

Rein physikalisch ist die Reibung am Penis intensiver wenn er sich in seiner Haut nicht bewegen kann und die Eichel zeichnet sich durch die freiliegende Kranzfurche deutlicher ab. Außerdem ist der beschnittene Penis bis auf den Lusttropfen beim einführen völlig trocken wo sonst die Eichel und die Vorhaut flutschig sind.

LG Leo

Sex intensiver?

Kann mir mal bitte eine oder einer erklären, warum der Sex intensiver ist?

Du musst Dich absolut nicht schämen , weil Du beschnitten bist. Ich finde den beschnittenen Penis optisch viel schöner, viel hygienischer und der Sex ist schöner und intensiver. So wie ich denken viele Frauen und wünschen sich sogar, dass der Partner beschnitten ist.

Henndrick
@Leo

Da kann ich dir nur Recht geben. Keine Vorhaut ist immer besser als eine nachlässig gepflegte Vorhaut. Außerdem sollte man wirklich jeden selbst überlassen ob man sich beschneiden lassen will oder nicht. Wer sich beschneiden lässt hat schon seinen Grund dafür.

@ Henndrick

Wer über eine Beschneidung lästert sollte mal genau darüber nachdenken warum er nicht selbst beschnitten ist und ob das unter Umständen nicht besser währe auch für die Mitmenschen. Keine Vorhaut ist immer besser als eine nachlässig gepflegte Vorhaut.

LG Leo

Henndrick
@Rice und Leo

Eure beiden letzten Beiträge finde ich große Klasse und dem kann ich mich nur anschließen. Leo du hast es sehr gut beschrieben so das jeder es verstehen sollte..... Rice du hast auch alles sehr passend beschrieben und hoffe dadurch wenn andere deinen Beitrag lesen sich weniger Gedanken über die Form (beschnitten oder nicht) Gedanken machen und die die Lästern zum nachdenken anregst.

@Leo

Das hast du sehr schön erklärt und auch Unwissende aufgeklärt. Ich finde deine Entscheidung die Verhütung zu übernehmen vorbildlich. Du ersparst deinen Mädels hohe Risiken durch hormonelle Verhütungsmethoden.

Und um aufs Thema zu kommen: Es ist generell vollkommen unnötig sich wegen einer Beschneidung oder generell der Beschaffenheit seines Penis zu genieren. Wer sich darüber lustig macht ist über die geistige Reife eines Embryos noch nicht raus und solche Lästereien darf man dann auch getrost belächeln. Jungs, ihr seid alle genau so wie ihr seid gut, ob nun mit oder ohne Vorhaut.

@ max

Wenn wie bei mir die Familienplanung abgeschlossenen ist also kein weiterer Kinderwunsch besteht ist es ja Unsinn bis an das Lebensende zu verhüten und wenn man mit mehreren Frauen Verkehr hat erst recht. Meistens sind es ja die Frauen die jahrelang Medikamente schlucken. Man muss Sterilisation und Kastration genau unterscheiden. Beim kastrieren werden die Hoden abgeschnitten. Beider Sterilisation bleibt alles wie es ist, nur vom Samenleiter wird ein Stück herausgenommen damit die Spermien im Hoden bleiben müssen. Alle anderen Funktionen der Hoden bleiben erhalten. Bis auf eine kleine Narbe sieht man nichts davon. Es funktioniert auch alles wie vorher nur der Erguss enthält keine Spermien.

LG Leo

@Leolustig

Hä warum lässt du dich kastrieren und warum soll das vernünftig sein keine kinder zu machen

@ Henndrick

Ohne Vorhaut ist die Eichel nun mal unwillkürlich den Blicken ausgesetzt egal warum man beschnitten ist. Aber auch allen anderen kann man nicht vorschreiben das die Eichel normalerweise verhüllt ist. Jeder hat das Recht seine Vorhaut wo immer er mag zurückziehen und das als Normalzustand anzusehen.

LG Leo

Henndrick

Niemand muss sich dafür schämen wie man da aussieht, wir sind alle verschieden und da sehe ich auch keinen Grund das man sich schämen muss .Jeder hat sein eigenes Schönheitsideal und deswegen findet auch jeder Topf seinen Deckel.... So einfach kann das sein wenn es jeder so sieht..

Bin nicht beschnitten und leicht unterdurchschnittlich in der Länge.
Und schämen wenn es anders wäre? Niemals. Warum auch.
Es gibt soviele Varianten der Genitalien bei Mann und Frau.
Penis: Groß, Klein, Dick, Dünn, leicht gebogen, mit/ohne Vorhaut usw.
Vagina: Enge, weite, kurze, lange, innere Lippen größer, Kitzler groß, klein usw.
Brüste: Groß, Klein, hängend, stehend, große, kleine Vorhöfe usw.

Du siehst es gibt nix wofür man sich schämen muss.

Warum den schämen schämen weil er schöner ist ohne diesen Teppich

Alles gut

Ich würde beim Check up von meiner Hausärztin angesprochen die sehr lobende Worte fand und meinte ich habe mich für das "Rundum sorglos Paket" entschieden. Beschneidung und Sterilisation findet sie eine sehr gute Kombination die von Vernunft und Verantwortung zeugt.

Warum den schämen? schämen vor was? Viele Mädels u.a meine Freundin stehen drauf!

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