Die Liebe ist weg

Hallo,
ich möchte einfach nur mein Herz ausschütten. Ich und mein Mann sind seit 22 Jahren zusammen und seit 15 Jahren verheiratet. Wir haben 2 wunderbare Kinder. Zur Zeit streiten wir uns nur noch. Bei mir ist die Luft absolut raus. Seit dem unser großer geboren wurde, also seit 11 Jahren, fülle ich mich allein gelassen, mit der Erziehung und mit allem was dazu gehört, was Kinder angeht. Manchmal kommt es mir so vor, dass ich alleinerziehnd bin. Ich kümmere mich einfach um Alles: um Ausflüge, Kinderhobbys, Entwicklung, neue Kleidung besorgen, Geburtstage organisieren, Geschenke besorgen. Beide Kinder waren Wunschkinder und ich liebe beide über alles. Nur für meinen Mann hat sich das Leben nicht wirklich verändert. Er lebt nach wie vor in den Tag hinein, hat keine Wünsche, keine Ziele. Das einzige Ziel ist Sex. Der ganze Alltag hängt an mir. Selbst beim Urlaubsziel sagt er immer: "ich richte mich nach Dir". Zur Hochzeitstagen oder meinem Geburtstagen, habe ich ihm mehrmals eine Szene gemacht, weil es nicht mal einen Blumenstrauß von ihm gab. Es gibt so gut wie nie Eigeninitative von ihm. Dazu kommt noch, dass er wieder angefangen hat zu rauchen. Weil der Ärmste so unter Schock stand, nach der Geburt von unseren Großen, vor 11 Jahren. Und er raucht bis heute noch (immer heimlich vor Kindern). Ich bin Ex-Raucherin und ich hasse einfach diesen Geruch. Dazu kommt noch, dass er ständig die Arbeitsstellen wechselt. Ich habe aufgehört, die Firmen zu zählen, bei dennen er im Arbeitsverhältniss war. Er hält selten 1 Jahr irgendwo aus. Er war auch mal selbstständig und jetzt seit 2 Jahren in Insolvenz. Also gibt es ständig finanzielle Probleme.

Und klar habe ich mit ihm darüber gesprochen. Nur es ändert sich kurzfristig wenig bis gar nichts. Er sagt dann, ich kümmere doch um die Kinder und den Haushalt, was willst Du noch? Und wenn ich ihn um Beispiele bitte. Dann fällt ihm nichts ein oder sowas, wie "Ich habe gestern den Großen zum Duschen aufgefordert" aber nur weil er das mitbekommen hat, das ich den Großen aufgefordert habe. Und das zum ersten Mal in 11 Jahren. Oder mit der Kleinen zum Spielplatz gehen, nein dafür ist er zumüde. Im Kinderzimmerspielen auch. Und ja, er hat sogar, unseren Kleinen, Vorgelegen vor kurzem zum ersten Mal. Aber es blieb nur bei diesem Mal. Und es ist mir einfach zu wenig. Ach ja und er hat auch mal im Haus durchgewischt 1 Mal in 9 Jahren. Wow, was für eine Leistung. Wenn ich nur 1 Mal in 9 Jahren durchwischen würde, dann würde das Haus aussehen wie.... möchte ich mir gar nicht ausmalen.

Und klar habe ich über eine Trenung nachgedacht und mit ihm darüber gesprochen. Das es für alle das Beste wäre. Er schwört dann unter Tränen, dass er mich noch liebt und keine andere möchte.

Nur mein Leben geht weiter und ich bin in meiner Situation echt unglücklich. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll...

Antworten (3)
@WAFHH

Das Problem kenne ich. In den ersten Jahren unserer Ehe waren die Mutter und der Bruder meiner Frau oft echte Nervtöter. Mit weiteren Einzelheiten möchte ich jetzt allerdings hier niemanden langweilen. Nur so viel: Von dem Familienleben meiner Frau habe ich mich oft wie "erschlagen" gefühlt. Leider war ich nie der Ty, um mich dagegen erfolgreich durchzusetzen. Manchmal hatte ich das Gefühl, ich käme erst an dritter Stelle, wenn einer von uns "irgendwo einen Pup quer sitzen hatte". Heute, seit die Mutter meiner Frau verstorben ist und der Bruder meiner Frau seit seiner Scheidung besser drauf zu sein scheint, hat sich das halbwegs normalisiert. Ihr Bruder kommt "nur noch" etwa alles 2 Wochen zu Besuch. - Wie es scheint, hat meine Frau rückblickend zumindest teilweise eingesehen, nicht immer in Bezug auf unsere Ehe eine gerechte Einstellung gehabt zu haben.

Hallo Julia

Deine Geschichte zu lesen hat mir gut getan, desshalb möchte ich dir nun meine Geschichte erzählen.

Wir haben in unserer Ehe ein ähnliches Problem. Ich bin mit meiner Frau seit 23 Jahren zusammen. 19 Jahre davon verheiratet. Wir haben zwei wunderbare Kinder und ich war eigentlich immer glücklich.
Nun hat sie mir kürzlich mittgeteilt, das sie online jemanden kennengelernt hat und ziemlich heftig mit ihm flirted. Es fehle ihr etwas in unserer Ehe, das kribbeln im Bauch. Ich würde sie zuwenig begehren, und diese Begierde bekomme sie nun halt von der online Bekanntschaft.
Seit diesem Gespräch blockiert sie sämtliche Zuneigung. Nicht einmal Händchen halten beim Einschlafen, nur noch ein Küsschen zur Begrüssung und Abschied. Sie brauche nun einfach Zeit, und ich soll sie nicht bedrängen. Wie gesagt, ich liebe sie immer noch sehr.
Auch sie sagt immer noch dass sie mich liebt, aber ich denke es ist nur noch so ne Art Geschwisterliebe.
Gestritten (so richtig mit lautwerde) haben wir eigentlich noch nie. Klar sind wir manchmal nicht der gleichen Meinung, aber wir sprechen immer miteinander und finden eine Lösung.
Für mich hat sich nun alles verändert. ich kann nicht mehr gut schlafen und versinke in Selbstmittleid.
Immer wenn ich aufwache, möchte ich sie am liebsten Umarmen. Aaber ich kann/traue/darf das nicht. Also liege ich wach im Bett, und warte bis der Wecker klingelt, und ich aufstehen muss und die Kinder für die Schule ready mache. Meine Frau lasse ich schon immer schlafen am Morgen.
Am Abend wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, sitzt sie immer den ganzen Abend bis nach Mitternacht auf der Terasse am Notebook. Da ich dann eigentlich immer alleine im Wohnzimmer und gucke TV. Weil ich dann auch näher an den Kinder bin, kümmere ich mich auch dann um die Kinder. Versteh mich nicht falsch, sie ist eine wunderbare Mutter und mach viel für die Kinder. Einfach nur wenn ich nicht im Haus bin.
Diese Situation dass sie auf der Terasse sitzt, und ich TV gucke, ist eigentlich schon seit ca. 4 Jahren so. Nur hat es mich nicht gestört, bis zu dem Gespräch.
An dieser emotionaler Distanz zerbreche ich langsam. Aber ich möchte nicht aufgeben und kämpfe. Gebe ihr die Zeit, um die sie mich bat, und warte auf eine Annäherung von ihr. Aber in meinem Kopf läuft alles auf eine Scheidung aus.

Gib nicht auf.

Weg ist relativ

Hallo Julia, so wie ich das lese, liebt dein Mann dich schon noch. Nur liebt er seinen "Schlendrian" wohl auch. Bei dir ist die Liebe vielleicht weg, aber vielleicht auch nur ermüdet. Ich würde dir eine gute Eheberatung empfehlen. Dann sieht dein Mann, dass du es ernst meinst und lässt sich von einer anderen Person evtl. mehr sagen. Dich scheint er nach all den Jahren vielleicht nicht mehr so ganz ernst zu nehmen, in dem was du sagst. Alles Gute dir.

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