Selbstverständlich darf man als Mann auch sogenannte Frauenkleidung auch öffentlich tragen. Wenn diese Kleidungsstücke gut gewählt und stimmig mit dem herkömmlichen Erscheinungsbild als Mann kombiniert werden, kann das sogar richtig gut rüberkommen. Das bedeutet nämlich nicht automatisch, dass es eine Kopie von Frauenoutfits oder wie eine vollständige Verkleidung zur Frau aussehen muss. Im Gegenteil: Es kann ein ganz eigener, modisch moderner Style entstehen, wenn man als Mann diese Dinge bewusst in einen männlichen Kontext bringt, der heutzutage bereits eine sehr gut Akzeptanz in der Öffentlichkeit bringt. Nicht der Rock ist in der Wahrnehmung ein Problem beim Mann, sondern es kommt darauf an, wie man welchen Rock in ein eindeutig männliches Erscheinungsbild einbaut.
Wenn das Gesamterscheinungsbild als Mann auch mit Rock oder Kleid insgesamt stimmig passend männlich bleibt, setzt das eher ein deutliches Zeichen dafür, dass auch Männermode nicht ausschließlich nur muffig langweilig grau in grau zu sein hat, sondern durchaus viele weitere Möglichkeiten auch jenseits der herkömmlichen Langeweile haben kann. Das setzt dann ein wesentliches Zeichen dafür, welches ein Umdenken in den veralteten und spießigen Kleidungs- Klischees herbeiführen, in Frage stellen, und je öfter so ein Style im Straßenbild sichtbar wird, voranbringen und anderen auch Mut machen kann.
Eine Verkleidung zur Frau als Mann kann das nicht schaffen. Im Gegenteil. Die alten Klischees und Vorurteile werden so nicht in Frage gestellt, sondern eher noch weiter befestigt und bestätigt, was auch der breiteren Akzeptanz zuwider läuft.
Eine Kopie von Frauen Outfits oder eine vollständige oder teilweise Verkleidung zur Frau ist leider auch genau der ganz große Fehler, den Viele immer wieder machen, wenn sie beklagen, dass die Akzeptanz der Umwelt nicht oder zu wenig gegeben ist, wenn man als Mann Kleidungsstücke der sogenannten Frauenkleidung tragen möchte, oder trägt.
Die eigene Erfahrung über Jahre hat gezeigt, dass man sich als Mann, der zum Beispiel die langweilige Hose durch einen gut gewählten Rock ersetzt, in der Öffentlichkeit kaum auffälliger ist , als in normaler 08/15 Kleidung auch. Und wenn es doch mal jemandem auffällt, sind die Reaktionen durchweg im Sinne von "Warum eigentlich nicht?" eher positiv aufgeschlossen als negativ.
Das einzig wirkliche Problem für einen Umbruch in der Männermode hin zu mehr feiheit bei der Kleidungswahl ist nicht die Öffentlichkeit oder die Gesellschaft. Die sind längst viel weiter als viele in ihrer eigenen Angst vor möglicher Auffälligkeit so glauben. Das einzig wirkliche Problem für einen Modewandel in der männermode hin zu "sogenannten weiblichen" Kleidungsstücken ist in den meisten Fällen die eigen Partnerin. Selbst wenn sie es bei anderen schon irgendwie akzeptiert, ist jedoch beim eigenen Partner absolut Schluss. Für sich selbst ist jede Freiheit gestattet, aber wehe der Partner möchte seinen Stil erweitern. Dabei trägt sie wie selbstverständlich Hosen und auch andere Kleidungsstücke der "sogenannten Männerkleidung in ihren weiblichen Stil integriert.
Vor 50- 60 Jahren waren Hosen bei Frauen genauso verpönt, wie Röcke bei Männern heute scheinbar auch. Das hat sich nur deshalb gewandelt, weil die frauen diese Kleidungsstile in ihren weiblichen Stil übernommen und integriert habe. Nicht weil sie plötzlich alle zu Männern geworden sind.
Und nur so kann es umgekehrt auch auf bereiterer Basis funktionieren. Nicht durch eine Verkleidung zur Frau, sondern indem auch mit Rock oder Kleid als Mann ein eigener stimmiger maskuliner Stil kreiert, und so oft wie möglich ins Straßenbild getragen wird.