Emetophobie - ich schaffs nicht mehr
Ich hoffe ich schreibe hier richtig.
Okay, also.. Ich melde mich gerade zum ersten mal in so einem Forum an. Ich verzweifle von Tag zu Tag mehr und erhoffe mir hier Hilfe zu bekommen. Ich bin 17 Jahre alt und leide schon seit 6 Jahren an Emetophobie. Es äußerte sich durch ein plötzliches Ereignis als ich mich mit 11 Jahren aus heiterem Himmel übergeben musste. Von da an gings los. Kein essen mehr auswärts, krankhaftes Händewaschen, Kontakt von Menschen gemieden die was mit dem Magen hatten, teilweise sogar kein rausgehen mehr. Ich schleppte es 1 Jahr mit mir rum, da ich dachte, ich wäre verrückt und der einzigste Mensch der sowas hat. Mich plagten jedes mal vorm schlafen gehen Panikattacken mit denen ich immer wieder einschlief. Mit 12 traute ich mich es meiner Mutter mitzuteilen, das ich wirklich panische angst vor dem erbrechen habe. Ich bereue es bis Heute. Ergebnis = ausgelacht und 0 Verständnis. Dazu muss ich sagen das ich aus einer russischen Familie komme und da läuft es meistens mit der Erziehung etwas anders. Meine Schwester und ich wurden oft geschlagen und angeschrien. Sie ist mit 19 in die Psychiatrie gegangen. 3 Monate in der geschlossenen. Seit sie weg ist, fing es bei mir an. Diese ganze Unterdrückung der Eltern. Es fing mit selbst verletzendem Verhalten an und endete (nicht) mit einem Selbstmordversuch. In dieser Zeit war ich kurzzeitig in einer Ambulanten Therapie.(die nicht half) In dieser Zeit fiel meine Phobie wirklich in den Hintergrund. Ich hatte andere Sachen die mich beschäftigten. Nun habe ich es geschafft vor einem halben Jahr von meinen Eltern in Hamburg meiner Heimatstadt weg zu kommen. Ich bin nach Faßberg einem Dorf in Niedersachsen zu meinem Freund gezogen (1 Jahr Fernbeziehung). Ich wurde sofort an der neuen Schule angenommen, alles lief gut und ich hatte hier eine Aussicht auf einen neuen Anfang. Mein SVV legte sich. Ich war wirklich glücklich und habe hier 2 Monate lang ein langzeit Praktikum gemacht in einem Frisörsalon. Frisörin werden ist mein Wunsch. Ich habe alles gut durchstanden. Jetzt sind Sommerferien und ich hatte letzte Woche meine erste Panikattacke, weil ich mir wieder eingeredet habe mir sei schlecht. Ich habe krampfhaft gezittert, nichts und niemand konnte mich beruhigen. Das solltet ihr gleichgesinnten natürlich im größten Teil auch erlebt haben. Mein Freund weiß bescheid, über meine Angst, kann sie aber nicht verstehen (natürlich) und ist überfordert. Seit dieser Panikattacke, gehts mir zum Abend hin immer wieder schlecht. Ich male mir wie früher die schlimmsten Sachen aus, was passieren wird, wenns soweit ist. Ich falle wieder zurück und ich kann mir wirklich nirgends Hilfe holen. Hier in der nähe wäre nichts und ich habe wirklich Angst vor der Reaktion von meinem Freund wenn ich ihm sage das ich psychiatrische hilfe brauche. Ich verzweifle. Ich kann mir selber nicht mehr helfen und zurück nach Hamburg kommt eigentlich nicht infrage. Es war so ein langer Weg hier her und voller Hoffnung. Und jetzt macht mir diese Phobie alles kaputt. Sie fängt wieder an mich zu kontrollieren. Ich will eigentlich garnichts mehr machen. Ich sitze seit Wochen zu Hause. Ich schaff das nicht allein. Ich hoffe ich kann mich mit einem gleichgesinnten austauschen, der immer erreichbar ist. Ich bitte um Hilfe. Ich schaff es nicht mehr allein.
Danke an alle die bis hier hin gelesen haben.
Liebe süße grüße
Katja