Ich bin wohl ein Co-Borderliner und will ihn trotzdem nicht verlieren

Hallo,
vielleicht zuerst zu unserer Geschichte: Ich lernte meinen Mann Thomas vor 7 Jahren kennen und er zog innerhalb von 3 Wochen bei mir ein. Nach 3 Jahren haben wir geheiratet. Im Laufe der Zeit ergaben sich diverse bis viele Untreuen und Zusammenbrüche, vor etwa 2 Jahren diagnostizierte eine Psychologin dann Borderline bei ihm. Als wir uns kennenlernten war er in einer Meisterausbildung und nach dieser machte er sich selbständig, ich habe einen eigenen Beruf und habe ihm trotzdem zusätzlich immer bei allen Buchhaltungssachen geholfen, er kann darin NICHTS machen. Die Existenzgründung nach der Ausbildung war schwierig und wurde immer dramatischer was die Schuldensituation betraf und parallel gab es Untreuen die kurze Flirts waren und auch welche die lange dauerten, aber immer habe ich versucht ihm den Rückhalt zu geben den er in seiner Kindheit nie gehabt hat. Er wurde von seiner Mutter mit 3-4 Jahren weggegeben und kam erst 5 Jahre später wieder zu ihr zurück und war danach immer das Stiefkind neben seinen neuen beiden Halbbrüdern. Ein Urvertrauen hat er im Gegensatz zu mir nie gelernt und ich dachte als "Amateurpsychologe" kann ich es ihm geben wenn ich nur immer - komme was wolle - für ihn da bin. Dazwischen gab es immer gute Zeiten und wie gesagt Zusammenbrüche und der Versuch die Gefahr des Verlassenwerdens (obwohl ich ihm dazu nie Anlaß gegeben habe) durch Affairen zu entgehen. Mittlerweile ist im vergangenen Jahr das Geschäft insolvent geworden, zum Glück traff die Insolvenz mehr oder weniger nur ihn und durch meine Arbeit kann ich unseren Lebensunterhalt eigentlich wie all die Jahre recht gut bestreiten. Ich habe mich dazu bereit erklärt, damit er weiterhin eine Arbeit und seinen Laden hat diesen auf meinen Namen als KG weiter zu führen. Jetzt kommen wir in die heutige Situation, da er vor etwa 1 Jahr wieder eine neue Affaire begonnen hat und ich durch bekannte Anzeichen recht schnell wieder davon wusste ging alles immer wiederrauf und runter, er meinte er muss mit ihr zu Pfingsten gemeinsam wegfahren damit er sie leid wird, er fuhr mit ihr im Oktober für 2 Wochen in die Karibik (in die gleichen Hotels wo wir beide vor 2 Jahren waren) um ihr "klar zumachen, das er nicht der richtige für sie ist". Nach den 2 Wochen setzte sie ihm ein Ultimatum das er bei ihr einziehen soll welches er nicht gemacht hat und hat sie seit dem zunächst nicht mehr wieder gesehen. Aber zwischen uns war es auch nicht so richtig in Orrdnung, zwar haben wir unseren Alltag und Ziele die sich sogar um's Auswandern nach Spanien drehen, aber er war nicht glücklich und hatte eine Leere die sich zum Teil darin auswirkte das er mir sagte das es völlig egal ist was ich mach... Vergangenes Wochenende nun hat er betrunken erklärt, das er mit ihr nochmal reden und mit ihr den Alltag ausprobieren muss um sie sich aus dem Kopf zu schlagen. Da mir dazu diesmal erstmals der Kragen geplatz ist und ich ihm sagte das ich das nicht mehr mit machen würde eskalierte alles und er ging zu unseren Freunden um danach zu ihr zu fahren. Den Laden haben wir aber noch und er läuft sowieso auf Messersschneide was das finanzielle anbelangt. D. h. wenn ich mich nicht um die Gläubiger und Firmen bis hin zur Zahlung seiner privaten Krankenversicherung kümmere macht es keiner. Ich habe ihm gesagt, das wenn er es nicht kann, es ja seine neue Freundin machen könnte, was er vehement verneint. Er droht für den Fall das der Laden "vor die Wand fährt" mit Selbstmord. Seiner Freundin hat er dies alles nicht erzählt, sie erwartet und meint einen "tollen Hecht mit eigenem Geschäft - Geschäftsmann" zu haben. Mein Dilemma ist jetzt: Ich liebe ihn über alles und möchte ihn zurück! Aber der Alltag den er mit ihr gerade ausprobiert ist ohne die ganze finanzielle Kiste nicht komplett und wenn ich mich daraus zurück ziehe, geht der Laden und damit diesmal meine wirtschaftliche Existenz bankrott. Mache ich die Dinge weiter und halte alles am Laufen hat er eine neue Freundin für alles ausserhalb des Ladens und mich für etwas was ich nicht will. Ich hoffe ich habe alles irgendwie erklären können (wenn auch recht lang, sorry). Ich hänge also neben der absolut verzweifelten Situation auch noch in dieser absoluten Zwickmühle. Soll ich ihr die Augen öffnen und verliere ich ihn dadurch? Gewalttätig war er bisher nie, er fährt riskant und zu schnell und ist sexsüchtig und zu transsexuellen Geschichten hingezogen (verkleidet sich geheim als Frau etc.). Die Empfehlungen der Freunde gehen von warte erstmal ab, er kommt doch immer wieder zurück bis zu "trenn dich". Wir haben einen gemeinsamen Hund, Katzen, Wohnung und überhaupt ist alles so verbunden, das ich mir eine Trennung absolut nicht vorstellen kann... Gibt es vielleicht jemanden mit ähnlichen Erfahrungen und Tipps? Vielen Dank im voraus, ich weiss nicht mehr weiter!

Antworten (1)
Schwierig

Hallo, ich bin in einer ähnlichen situation, ich liebe meinen freund so sehr, aber ich halt das alles nicht mehr aus. mein psychiater sagt, ich werde kaputt gehen... vielleicht solltest du mal nachdenken, ob DU das alles noch schaffst. ich hab meinen freund vor 3 wochen verlassen, es ist die hölle, tägliche anrufe und treffen... aber ich kann nicht mehr zurück glaub ich. ich will leben, nicht existieren... willst du nicht auch mal leben???
glg

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