Ich weiß einfach nicht weiter...

Hallo, ich hoffe ich kann hier Hilfe finden.
Ich habe schon mehrfach versucht mich an Psychiater zu wenden, allerdings ohne Erfolg.
Mein Vater litt an schweren Depressionen und brach mit 50 seinen Job mit Burn-Out ab. Für die Psychiater war klar - fehlende Vaterfigur und eine genetische Veranlagung für Depressionen sind die Ursache, geholfen hat mir aber niemand.
Meine Mutter hatte es nicht leicht, dennoch hat sie als alleinerziehende Mutter keine Zeit für mich gehabt. Hausaufgaben machte ich bei meinen Großeltern, auch meine Ferien verbrachte ich mit ihnen. Ich merke immer wieder, dass meine Mutter und mich dadurch nichts mehr verbindet. Ich bin jetzt 18 Jahre alt und wollte mich mit 10 das erste mal umbringen. Seit 8 Jahren ging es mir dabei immer wieder besser und dann tut sich ein Loch auf und ich bin wieder 10 Jahre alt.
Ich hatte damals keine Freunde, habe bis zur 7. klasse keinen Anschluss an andere Mitschüler gefunden, oder überhaupt geredet.
Und meine Mutter war dabei keine große Hilfe, sie hatte kein Verständnis für mich. War sehr gewalttätig und nahm mir von klein auf jede Selbstliebe. Als ich meine allererste beste Freundin hatte wurde sie schnell zur neuen Wunschtochter meiner Mutter, was mich schnell wieder einsam machte.
Meine Mutter ist immer sehr bemüht mir alles zu kaufen was ich möchte und ab und zu waren wir auch ein Wochenende im Urlaub, allerdings geraten wir ständig aneinander und es endet immer im Streit.
Liebe erfuhr ich nur durch meine Großeltern, mein Opa war mein Held. Er starb als ich 14 Jahre alt war und seitdem ging es bergab. Ich habe in dieser Zeit nichts mehr gegessen, nahm immer weiter ab und isolierte mich von allen Menschen die mich mochten.
Meine Mutter fing dort an mir psychisch zu schaden, immer wieder war ich nicht gut genug, sie warf mir Schimpfwörter an den Kopf und warf mit Gläsern nach mir wenn ich die Spülmaschine nicht nach ihrer Reihenfolge ausräumte. Das hat sich auch nie geändert, ihre kranke sucht nach Perfektionismus und ihre Suche nach dem Trennungsgrund bei mir, wurde ich die Schuldige für alles.
Trost fand ich im reiten, es machte mich stolz ein Pferd an meiner Seite zu habe. Es gab mir Kraft. Doch auch das beendete meine Mutter sehr schnell...sie verbot mir ihr Pferd zu reiten, bezahlte meine reitstunden nicht mehr ohne mein Wissen und versteckte meine Reithosen.
Doch ich hatte inzwischen einen Freundeskreis, allerdings keinen guten. Man lügte den anderen ins Gesicht, stellte sich miteinander gut und wenn jemand nicht da war würde über ihn gelästert. Aber ich fühlte mich wohl, ich fühlte mich gemocht, ich machte mit.
Mit denselben Freunden entdeckte ich den Alkohol, Gras und das Ritzen. Ich fand Möglichkeiten meine Wut und Einsamkeit zu verarbeiten, betrank mich mit ihnen bis kurz vors Koma.
2017 kam ein besonderer Mensch in mein Leben, mein Seelenverwandter sollte es sein. Ich traf mich vorher mit anderen hatte aber nie den Mut länger als eine Woche etwas am laufen zu halten. Die Angst zu enden wie meine Mutter und verletzt zu werden war zu groß, also spielte ich mit Jungs, ließ sie mich lieben und verletzte stattdessen sie.
Auch mein Seelenverwandter wurde so von mir fallen gelassen, er kam in mein Leben und ich fühlte mich wohl...allerdings mochten ihn meine Freunde nicht und ich ließ mich in meiner Angst verletzt zu werden und wieder einsam zu sein fallen.
Aber loslassen konnte ich ihn nie, er war in meiner Stufe und wir sahen uns jeden tag. Ich wollte zu ihm ich wusste ich liebte ihn. Aber eine Angst hielt mich ab.
Meine beste Freundin hielt es allerdings nicht davon ab ihn zu lieben und so kamen beide im Sommer 2017 zusammen.
Für mich das nächste große Loch. Ein tief dass auch nach ihrer Trennung anhielt, ich isolierte mich von der Gruppe, blieb lieber alleine zuhause. Ich fühlte mich plötzlich wieder ungewollt und einsam, obwohl meine „Freunde“ neben mir waren. Doch es wurde mir klar, wie falsch alle waren und ich traute mich plötzlich ihn anzusprechen. Er wurde mein bester Freund. Meiner besten Freundin gefiel das nicht und sie fing an lügen über mich zu erzählen, brachte jeden einzelnen in der Gruppe gegen mich auf. Es ging so weit, dass ein Freund von mir mich bedroht hat und ich mich nicht mehr zur Schule getraut habe.
Aber er machte alles besser und aus meinem besten Freubd wurde mein Seelenverwandter. Inzwischen sind wir fast ein Jahr zusammen und es ging mir nie besser. Alles was ich brauchte war er, meine Mutter kam nicht mehr an meine Psyche, meine Freunde waren weg und es war mir egal. Aber inzwischen tut sich wieder ein Loch auf. Ich hab gesehen wie mein Vater meiner Mutter 7 Jahre lang fremdgegangen ist und die Angst ich könnte wie meine Mutter enden begleitet mich weiterhin. Ich vertraue ihm mehr als jedem anderen, allerdings kann ich mich ihm nicht hingeben. Meine Angst kontrolliert mein Leben wie meine Mutter es auch immer getan hat.
Doch er hat gemerkt, dass ich mich ihm nicht komplett hingeben kann und wurde immer mehr unzufrieden mit mir. So auch ich, denn er gab mir das Gefühl wichtig zu sein. Das erste mal in meinem Leben fühlte ich mich akzeptiert, geliebt und nicht mehr alleine.
Ich wünsche mir nichts mehr, als ein glückliches Leben mit ihm. Er tut alles für mich und liebt mich bedingungslos, wir verstehen uns blind und eigentlich ist unsere Beziehung sehr perfekt.
Aber meine Angst beherrscht mich, wenn ich nicht weiß wo er ist Dreh ich durch, kriege Panikattacken. Manchmal krieg ich selbstmordgedanken, wenn er mir nicht zeigt wie sehr er mich liebt. Ich bin einfach ratlos, wie ich meine Ängste überkommen kann, um einer gesunden Beziehung nicht im Weg zu stehen. Wir beide wollen unsere Beziehung nicht aufgeben, aber es quält mich zu sehen, dass ich ihn durch meine Angst verletze.

Gibt es hier jemanden der mich versteht? Der mir eventuell sogar helfen kann meine Ängste hinter mir zu lassen? Ich wäre sehr dankbar wenn mir jemand zuhört...

Ich wünsche euch allen jemanden, der euch so liebt wie ihr seid. Das ist das schönste Gefühl.

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Antworten (4)

Was Dir passiert ist, passiert so oder ähnlich vielen Menschen. Hauptproblem ist einfach, das alle von Liebe reden, nur keiner eine Ahnung hat, was es bedeutet, danach zu leben. Und je höher dabei Sex bewertet wird, desto schneller kommt die Pleite. Und wer dann noch den Alltagstrott als Trennungsgrund nennt, der sollte niemandem erlären, das er ihn liebt.
Falsche Partner, falsche Freunde geben einem da schnell den Rest. Familie ist im abbauen, so das niemand übrig bleibt, der einem halt gibt. So besteht das Leben aus 3 Teilen.
Als Kind in den Kindergarten abgeschoben, bzw. als Jugendlicher Alleingelassen. Dann darfst dich mit den Problemen des Arbeitsalltag herumschlagen nebst den privaten Enttäuschungen. Im Alter kommst dann in ein Pflegeheim.
Meine Lösung war einfach: Tschüss entsozialisiertes Deutschland.
Jetzt lebe ich auf einer grossen Insel, wo Familiengrössen noch 100 bis 300 Personen umfassen. Dazu kommt eine durch Korruption fast grenzenlose Freiheit. Dazu 365 Sonnentage.
Die richtige Partnerin zu finden habe ich allerdings aufgegeben. Bedingungen wie Altersunterschied, Statussymbole, Geld, Guter Job, UND natürlich tolles Aussehen sind für mich nur ein Beweis, das solche Frauen nicht lieben können. Denn mit Liebe ist vor allem Selbstaufopferung verbunden und alles andere scheissegal. Und bei der Emazipationswut deutscher Frauen vergeht einem alles. Von meinem männlichen Artgenossen kann ich nur sagen: Mitschuldig im Sinne der Anklage. Eure Hobbys, eure Kneipen, und Sex nebst Haushaltsführung, und zur Abwechslung fremd gehen.
von 100 Menschen die Du kennen lernst, kannst 95 gleich wieder vergessen. Unter 1000 vielleicht einer, der wenigstens ein guter Freund ist. Also, Kopf hoch und durch, denn Du bist noch jung.

Ich kann dich sehr gut verstehen und bin auch in einer ähnlichen Situation. Meine Mutter hat auch meinen Vater lange betrogen und sie haben sich geschlagen und getrennt. Meine Mutter hat Depressionen bekommen, hat mich geschlagen udn ihr neuer Freund hat mich schwer gemobbt und gaslighting bei mir versucht. Die Geschichte ist auch echt übel und ich konnte einen Roman schreiben... Meine Reaktion auf die Misere ist wie bei dir die Angst, auch dass ich nichts essen kann und mich sogar übergeben muss. Das hat in mir auch das Vertrauen in andere massiv geschwächt, weil der Freund meiner Mutter Narzisst oder Psychopath ist. Und diese Menschen täuschen mit oberflächlichem Charme und irgendwann kommt ihr Charakter raus. Ich hab auch einen Freund gefunden, der mir ahlt gibt und zum Glück keine Angststörung hat, mich also beruhigen kann. Trotz des großen Vertrauens, das ich - wie du - in ihn habe, kontrolliere ich gerne aus Angst sein Handy. Das gint so weit, dass er sein WhatsApp mit Fingerabdruck gesichert hat, weil die Kontrolle zu viel wurde und ich weiß ja auch, dass ich ihm vertrauen kann. Das ist echt doof, weil ich merke, dass ich vereinnahmender und ängstlicher als andere bin, obwohl ich das eigentlich wie du nicht will. Ich war auch schon bei Psychologen, du kannst das auch probieren. Leider ist es so, dass es unterschiedliche Therapieformen gibt, und welche zu dir am besten passt, merkst du wahrscheinlich nur durch ausprobieren. Die Therapeuten sind öfters etwas schräg, manche können einem auch richtig schaden (eine Therapeutin hat mir ohne Beweise Magersucht unterstellt und sich bei meinen Eltern beschwert dass ich stinke, weil ich ein Mal nach dem Sportunterricht zu ihr kam). Da musst du dich dann auch abgrenzen und die Therapie abbrechen. Mir z. B. nützt so eine Psychoanalyse, wo der Therapeut nur zuhört und von oben herab fragt, gar nichts. Ich mag es lieber auf einer Ebene und auch mit Tipps, also nicht dass ich alles selber rausfinden muss. Die Wartezeiten sind auch blöd, aber bei so schweren Problemen lohnt sich die Mühe oder auch ein paar Wochen oder sogar Monate in einer Klinik. Bei Stuttgart ist z. B. die Sonnenbergklinik, da war meine Mutter, die ist echt super. Aber leider gibt es auch viele tolle Privatkliniken, für die man 700 Euro am Tag zahlt... Abgesehen von Therapien kann ich dir Abgrenzung von deinen Eltern und schlechten Umfeld empfehlen. Ich bekomme Panikattacken, wenn ich längere Zeit bei meinen Eltern bin und mich wieder so ausgeliefert wie als Kind fühle. Ich merke, dass das der Auslöser ist und ich nicht einfach so blöd oder gestört bin, sondern dass mein Körper auf das schlechte Umfeld ganz normal und angemessen reagiert. Zieh wenn möglich aus dem Elternhaus aus. Und die Angst und Kontrolle, wenn du nicht bei deinen Eltern bist, kannst du in den Griff kriegen, wenn du dich vielleicht mehr mit dir und dem verletzten Kind in dir beschäftigst. Ich führe gerne Tagebuch zu wichtigen Themen oder auch zu Fortschritten und Sachen, die mir guttun oder nicht. Wenn dein Freund verständnisvoll ist, ist es echt gut. Weil bei mir die Beziehung hält auch unter anderem, weil mein Freund sehr gelassen ist und weil wir kommunizieren. Wir wollen ja beide nicht so schlimm sein, wie unsere Eltern, sind es aber doch manchmal wegen unserer Prägung. Wenn ich oder mein Freund mir das bewusst macht, dass ich mich gerade so schlimm verhalte wie meine Kontrollsüchtigen Eltern udn mich dann in meine Lage früher versetzen, bin ich auch viel eher bereit, mein Verhalten zu ändern. Dir hat das hoffentlich ein bisschen geholfen, verliere nicht die Hoffnung und machs gut!

Vielleicht doch Hilfe in Anspruch nehmen?

Was Du da geschrieben hast, grade über deine Kindheit und Jugend, hört sich alles andere an, als nach etwas, was man als angenehme Kindheit bezeichnet. Meine Partnerin, hat auch eine Kindheit/Jugend gehabt, die mit deiner recht gut vergleichbar ist. Da es bei Ihr aber auch schon viele Jahre her ist, kann sie heute sehr offen mit mir darüber reden. Wir betrachten uns auch als seelenverwandt, perfekt füreinander und können uns daher auch komplett aufeinander einlassen. Etwas was Dir aber noch fehlt um das Glück in seiner vollen Tragweite erleben zu können. Ich und meine Partnerin surfen auf der selben Wellenlänge, nicht knapp daneben, sondern auf derselben Welle. Daher könne wir uns auch alles anvertrauen, selbst Dinge, die man sonst niemand anderem erzählen würde. Die Kindheit uns Jugend, war für meine Partnerin auch sehr schwer. Sie wurde von Ihre Mutter mit in eine neue Familie gebracht und wurde eher als Störenfried behandelt und das sogar heute noch. Sie hatte auch so eine schwere Kindheit, den Vater, Ihr Idol früh verloren und die Mutter hatte nie Zeit für sie und wurde daher auch überall hin und her geschoben. Und auch da wurde ihr das Leben zu Hölle gemacht. Sie ist aus dem ganzen Scheiß über Selbstgespräche wieder raus gekommen. Auch wenn sich das idiotisch anhört, aber sie hat es damit geschafft, eine ganz normale liebende und fürsorgliche Frau zu werden, die ihr Leben genießen kann, was man auf Grund ihrer Geschichte, die ich aber hier nicht in Einzelheiten erzählen möchte, nicht unbedingt logisch wäre.

Worauf ich aber eigentlich hinaus will. Deine Geschichte hat viel mit deiner Psyche zu tun und scheint auch sehr tief zu sitzen. Das erste was ich Dir sagen kann, Du bist nicht deine Mutter und lebst auch nicht ihre Vergangenheit. Du machst nicht dieselben Fehler wie sie und handelst auch nicht wie sie, selbst dann wenn Du davon fest überzeugt bist.

Das nächste was ich Dir raten würde, rede mit deinem Freund. Wenn er wirklich der Seelenverwandte ist und er eure Beziehung genauso sieht, dann wird er Dich verstehen. Erzähl Ihm deine Geschichte, erklär Ihm deine Ängste und vor allem wo sie herkommen. Es gibt für einen Mann nichts schlimmeres als Unwissenheit.

Und das Letzte was ich Dir raten möchte ist, Dir professionelle Hilfe zu holen. Geh zu einem Psychiater. Das hat nichts damit zu tun, dass Du verrückt oder bescheuert bist, es geht sich darum, dass Dir Jemand zuhört, der Dir mit deinen Ängsten Helfen kann. Das können dann auch Freunde und Verwandte nicht. Diese Leute können an stellen ansetzen, an denen Du oder dein Freund nicht mal denken würdet. Und wenn Du schon soweit bist, dass Du Selbstmordgedanken hast, oder völlig verrückt wirst wenn Du nicht weißt wo er ist, dann solltest Du den Schritt gehen. Tue es für Dich, tue es für deine Zukunft und für deine Beziehung.

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Hallo, deine Kindheit und Jugend liest sich fast genauso wie es bei mir gewesen ist.
Ich merke auch noch heute dass es sich in der Partnerschaft bemerkbar macht aber ich versuche mir das immer ins Bewusstsein zu holen und anders zu reagieren als meine erste Intuition mir das sagt.
Ich kann dich gut verstehen habe ähnliche Probleme aber mein Partner ist nicht so verständnisvoll. Bekomme eher Vorwürfe da ich mich gelegentlich einfach zurückziehen muss, um ihm nicht zu schaden und mich einigermaßen stabil zu halten. Werde unter Umständen schweigsam und suche keine Nähe mehr da ich mit mir Kämpfe und mich das viel Kraft kostet.
Leider kann ich dir auch keinen Rat geben. Aber du bist definitiv nicht allein damit.

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