Hallo...le
Solange das Leben normal läuft und kaum Probleme auftauchen, sind manchmal Ungläubige wirklich besser drauf. Aber wenn es im Leben Probleme hagelt, hat der Gläubige mehr Halt weil er Hoffnung hat und Kraft bekommt, die der Ungläubige nicht hat. Es ist ja das Ziel des Glaubens nach Petrus 2, das der Christ Ausdauer und Geduld lernen soll. Wenn er also eine Weile schlecht drauf zu sein scheint so wird er nachdem er die Geduld gelernt hat, plötzlich eine Stufe mehr an Ausgeglichenheit und Freude haben.
Man darf auch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, denn die christlichen Miesepeter, die sich nicht ändern aber ständig in die Kirche rennen, sollte man zu diesem Vergleich gar nicht betrachten.
servus siggi80
... im Fernsehen wurde mal eine interessante Studie zitiert, derzufolge Gläubige, die einen optimistischen Zugang zur Religion pflegen (="ich habe einen gütigen Gott") statistisch gesehen glücklicher sein sollen als Atheisten. Bei Gläubigen, die einen pessimistischen Zugang pflegen ("strafender Gott") verkehrt sich der Effekt jedoch ins Gegenteil, diese scheinen unglücklicher zu sein als Atheisten.
Es ist sicher richtig, dass viele Menschen sich durch den Glauben besser fühlen. Es sind dies besonders Menschen, die kein stabiles soziales Umfeld haben, in das sie Vertrauen haben können (daher auch die massiv höhere Religiosität bei Menschen in Armut). Glauben kann jedoch auch das Gegenteil bewirken. Viele Menschen können Glauben und Realität nicht mehr in Einklang bringen, was sie stark verunsichert – bis hin zu schweren Depressionen. Andere werden aufgrund von Verstössen gegen eine Glaubensdoktrin ausgestossen und verlieren den sozialen halt. Wieder andere hassen sich selbst, weil sie sich nicht an die Strengen Regeln ihrer Religion zu halten vermögen – was wiederum daran liegt, dass diese willkürlich sind und oft wider die menschliche Natur gehen, so z.B. im Falle der Homosexualität, einem natürlichen Phänomen, das von den meisten Religionen als Krankheit/Besessenheit betrachtet wird.
Statistiken zeigen, dass z.B. die Selbstmordrate – ein guter Indikator dafür, wie glücklich eine Gesellschaft ist – in religiösen Gesellschaften, selbst solchen, die ewige Verdammnis für Selbstmord androhen, nicht tiefer ist, als in säkularen.
Der für mich selbst wichtigste Punkt ist jedoch der Preis der Sicherheit: auch wenn der Glaube sicherheit geben mag, so tut er dies zum Preis der Fähigkeit, frei und kritisch zu denken. Wer glaubt, tendiert dazu, seine Vernunft – zumindest wenn es um das Thema glauben geht – auszuschalten. Empirische Erfahrungen werden ignoriert, die Erklärung der Welt wird sozusagen dem eigenen Weltbild angepasst. Auf diese Art verbauen gläubige Menschen sich die Chance, zuverlässiges Wissen zu erarbeiten. Für mich gilt also: Lieber mit Leiden nach der Wahrheit streben, als zu behaupten, ich kenne sie schon, bloss weil ich EIN Buch gelesen habe, das irgendwie attraktiv klingt und mir Heil verspricht.
Verdammt streng war einst Gott Vater mit seinem Sohn Jesu. Er hätte ja als Chef, die letale Kreuzigung seines angeblichen Sprösslings unterbinden können.
Wollte er seinem Sohn etwa demonstrieren, wie machtlos er eigentlich doch im Grunde ist, oder konnte ER nicht, weil ER Angst vor den Römer hatte?
Ein wissender Propheten müßte man sen!
LG Thomasius
Ich denke doch, dass es einen Zusammenhang gibt. Man ist vielleicht nicht unbedingt glücklicher als jemand, der an nichts glaubt, aber man weiß, dass das eigene Leben einen höheren Sinn hat. Und allein das hilft einem, alle Schwierigkeiten auszuhalten, ohne daran zu verzweifeln.
Religion sollte uns eigentlich helfen, die vielen Schicksalsschläge leichter zu ertragen, die das Leben für uns so bereithält.
Der Glaube, daß der liebe Gott unsere Bitten erhört, wird aber immer mehr von Zweifeln überlagert und daher schauen die Kirchgänger nach dem Gottesdienst so mürrisch drein.
Der Gläubige scheint vom universellen Machthaber etwas mehr zu erwarten, als altes Prophetengeschwätz.
Thomasius
Ich glaube das religiöse Menschen manchmal glücklicher sind, jedoch nur weil sie sich mit ihrem glauben vor vielen Problemen einfach verstecken können. Nur wenn man den Problemen ins Auge blickt kann man diese auch lösen
Ja, ich bin mir sicher, das dies so ist. Ich glaube auch und war in meinem Leben schon oft in schwierigen Situationen in denen mir mein Glaube an Gott Trost und Kraft gab. Wenn man Gott in sein Herz lässt ist man einfach nie allein und dieses Gefühl ist schön.
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