Hallo,
ja und nein ist die kurze Antwort :) Also es ist so - das Baby erlebt tatsächlich die Gefühle mit. Aber deine Freundin ist nicht depressiv - sie trauert. Da ist ein Meilenweiter Unterschied - auch für das Baby. Wenn man es sich aussuchen könnte, würde man natürlich nicht gerne trauern während man schwanger ist, abe das kann man sich nunmal nicht aussuchen. Es ist also ein Stück Leben, dass das Baby dort abbekommt. Es wird durchaus eine Auswirkung auf das Baby haben - aber letztendlich hat in dieser Phase fast alles eine Auswirkung auf das Baby - und wir können vieles nicht steuern. Was deine Freundin machen kann, ist dass sie es dem Baby erklärt. Gesprochen oder in Gedanken oder als Brief. Dass sie dem Baby erzählt, warum sie traurig ist und dass sie weiß, dass diese Traurigkeit auch vorbei gehen wird.
Es gibt keine Möglichkeit, dem Baby diese Gefühle zu "ersparen". Wir können einem Baby nicht das Leben ersparen - das geht gar nicht. Würde die Mutter die Gefühle verdrängen, würde dies das Baby auch wahrnehmen und sozusagen Verdrängung als Normal erleben oder von dem Konflikt dieser Gefühle geprägt werden. Deine Freundin kann versuchen, für sich und das Baby Ruhe zu finden, Entspannungsübungen zu machen und weiter zu trauern - aber auch mit dem Baby kontakt aufnehmen. Mutterliebe ist das wichtigste das das Baby braucht. Und die kann es ja trotz Trauer bekommen.
Nora