Kann Eigenurin tatsächlich bei Neurodermitis helfen?

Eine gute Freundin von mir leidet seit Jahren an Neurodermitis und scheinbar hilft nichts wirklich.
Jetzt meinte Mutter, dass sie mal von einer Eigenurin-Behandlung gehört habe, die bei Hautproblemen super helfen soll.
Hat jemand von euch damit schon Erfahrung gemacht und wie macht man das?

Antworten (4)
Eigenurinbehandlung

Falls mit der Eigenurinbehandlung das Trinken des eigenen Urins gemeint sein sollte, habe ich vor einigen Jahren gehört, dass es quasi keine Belege für die Wirksamkeit dieser "Therapie" gibt. Sie stammt nämlich mitnichten aus irgendwelche fernöstlichen Überlieferungen, sondern wurde nur von einem einzigen Autoren (Name leider entfallen) angepriesen.

Warum nicht Urea ?

Harnstoff ist bekannt dafür, dass er die Hautfeuchtigkeit erhöht. Aber wieso sollte man sich deshalb mit dem eigenen Urin einreiben? Es gibt doch spezielle Cremes, die Urea (=Harnstoff) enthalten!

Lombis
Eigenurin lindert den Juckreiz

Es hört sich zuerst richtig eklig an, aber wenn es mal ausprobiert hat, verliert die Eigenurinbehandlung ihre Schrecken, denn nach zehn Minuten ist der Geruch von der Haut verschwunden. Durch das Einreiben mit Urin wird man den quälenden Juckreiz schnell los.

Kann man versuchen

Hallo Fede,
also ich litt seit meiner Geburt an Neurodermitis und bei mir wurde so ziemlich alles probiert. Auch eine Behandlung mit Eigenurin. Es gibt verschiedene Möglichkeiten es anzuwenden. Man kann die betroffenen Stellen im Eigenurin "baden" oder den Urin auch trinken. Einige schwören darauf, bei mir hat es absolut nichts gebracht. Ich denke, es ist die Frage, woher die Neurodermitis kommt. Es gibt da nämlich tausende Möglichkeiten, was es auch so kompliziert macht, die ND zu behandeln. Wenn zum Beispiel der pH-Wert der Haut nicht stimmt, kann das mit dem Eigenurin schon funktionieren, weil Urin viel Säure enthält. Ansonsten bin ich da eher skeptisch, weil der Körper ja nichts ausscheidet, was nicht schon in ihm dringewesen wäre, aber vielleicht denke ich da auch falsch. Und: wenn man sich davor ekelt, sollte man es lieber lassen. In diesem Fall sollte man auf die natürliche Reaktion des Körpers hören.
Es gibt jedenfalls kein Allheilmittel. Womit ich nach 24 Jahren Leid und Ausprobiererei komplett beschwerdefrei geworden bin, ist ein Vitamin-B-Komplex-Präparat in Kombination mit einem Mittel, das die Darmflora aufbaut. Für mich war das der reinste Segen und ich bin die Neurodermitis seit fast 4 Jahren los. Das muss aber nicht bei jedem/jeder klappen. Meine Erfahrung sagt mir allerdings, dass bei Neurodermitis oft etwas mit dem Stoffwechsel nicht in Ordnung ist und man probieren kann z.B. durch Nahrungsergänzungsmittel gegenzusteuern.
Es muss im Blut übrigens nicht unbedingt ein Vitamin- oder Mineralstoffmangel festgestellt werden. Bei mir war keiner zu erkennen. Manche Menschen brauchen offenbar mehr von bestimmten Stoffen, als es üblich ist. Außerdem ist bei Neurodermitis oft nicht nur die Haut betroffen, die man sieht, sondern auch andere Teile des Organismus, vor allem der Magen und der Darm, die Schilddrüse oder die Nieren, oder andere Organe, die mit dem Stoffwechsel zu tun haben.
Also was ich mal versuchen würde ist, ein paar Wochen lang bestimmte Nährstoffe (z.B. Zucker) stark zu reduzieren oder eben vermehrt zuzuführen (z.B. Vitamin B12, Vitamin D, Magnesium) und zu schauen, ob es besser oder schlechter wird. Wichtig ist dabei, dass man sich innerhalb eines Zeitraums immer nur auf einen Stoff beschränkt und nichts überdosiert. Man sollte sich auch mit seinem Arzt absprechen, falls es noch andere Vorerkrankungen gibt oder man Medikamente nimmt. Und es ist wichtig, darauf zu achten, die Darmflora zu pflegen, z.B. mit Yoghurt oder einem Präparat, wenn man keine Milchprodukte verträgt.
Wie gesagt, was bei einem hilft, hat bei einem anderen gar keine Wirkung, aber einen Versuch ist fast alles wert.
Ich drücke die Daumen, dass etwas klappt.

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