Meiner Erfahrung nach kann jemand, der nie betroffen war es überhaupt nicht nachvollziehen. Bei solchen Sätzen wie "Ich will dir doch nur dein bestes" bekimme ich immer das Kotzen. Wie kann jemand wissen, was für mich das beste ist, der nicht weiß, wie es ist, morgens aufzustehen und als erstes den Gedanken zu haben: " Scheiße, ich habe schon wieder zugenommen, ich bin ein fettes Stück Dreck", wie es ist, wenn man sich überlegt, ob der halbe Apfel jetzt zu viel war und wie man die Kalorien schnellstmöglichst loswird, wie es ist, wenn man zusammenbricht und sich am liebsten das Fett wegschneiden würde?
Menschen ohne Essstörung wachen auf mit anderen Gedanken, essen ohne großes Nachdenken und denken sich höchstens das sie halt ein bisschen zugenommen haben und das es nicht so tragisch sei, bei einem Essgestörten bricht hingegen eine Welt zusammen. Leider kenne ich niemand essgestörten. Deshalb fresse ich es in mich rein und versuche es lieber alleine zu managen. Wenn du dich an die Familie wendest, belastet du sie und sie können dir oft nicht helfen - sie wissen nocht, wie das ist. Freunde und Freund können sich von dir anwenden. Warum die Zeit mit jemand komplizierten, kaputten verbringen? Es gibt genug andere Menschen auf dieser Welt.