Keine Zeit zum Spielen

Heute möchte ich auch mal einen Beitrag erstellen, mit diesem hoffe ich einigen Eltern die Augen zu öffnen.

Ich sah heute einen Bericht in dem über eine Werbung eines Spielzeugherstellers berichtet wurde. In diesem Werbespot erzählten Kinder dass ihre Eltern nicht oft mit ihnen spielen würde. Als Ausreden nannten die Eltern das sie keine Zeit hätten, sich um Haushalt, Essen machen und ihr Handy kümmern müssten.

Ich bin wirklich entsetzt darüber welche Prioritäten manche Eltern setzen. Sicherlich hat man als Erwachsener viele Aufgaben zu bewältigen, aber die müssen doch nicht alle erledigt werden wenn die Kinder gerade aktiv sind. Vieles kann man auch erledigen wenn die Kleinen im Bett sind. Das Essen kann man zusammen mit seinen Kindern zubereiten und schafft so auch gleich gemeinsame Zeit. Wenn eure Kinder mit euch spielen wollen dann gebt ihnen die Möglichkeit. Sie lieben euch, ihr seid ihre Helden und sie werden so schnell groß und dann ist diese tolle Zeit vorbei. Macht eure Kinder zu eurem Hobby und nutzt die Zeit mit ihnen als Entspannung. Unsere Mäuse brauchen kein mit Spielzeug vollgestopftes Zimmer, sie brauchen die Aufmerksamkeit ihrer Eltern.

Bitte nutzt die Zeit mit euren Kindern, gesteht ihnen Zeit mit euch zu. Jedes Kind verdient es, dass man sich wenigstens einmal am Tag nur mit ihm beschäftigt und zwar ohne Handy vor der Nase.

Das ist bestimmt eine Umstellung aber es macht das Leben viel schöner. Ich bin der Meinung, dass jeder dazu in der Lage sein sollte, ich schaffe das mit 2 Kindern und einer Schwerbehinderung von 90% auch.

Antworten (13)

Hallo Rice,
heute nur soviel: Erst in den letzten Jahren ist mir so richtig klar geworden, dass Stress in mir hauptsächlich aggressive bzw. dominante Mitmenschen aisgelöst haben, sei es in der Schule, sei es im Berufsleben oder im Privatleben. Auch ich hätte lieber in einer Familie von Chaoten gelebt, in der man auch mal krumme Dinge gerade sein lässt. LG Hans-Ulrich

Hallo Hans-Ulrich,
Ich glaube nicht an ein Idealbild in einer Familie, meine eigene ist da meilenweit von entfernt. Wir sind einfach ein liebenswerter Haufen Chaoten die jeden Tag versuchen ihr Bestes zu geben.

Ich gebe dir recht dass auch immer die äußeren Umstände mit einspielen und vieles steuern. Manchmal ist man einfach so am Ende seiner Kräfte dass man sich diese Zeit nicht mehr nehmen kann. Ich habe mir einfach schon recht jung angewöhnt Prioritäten zu setzen und mich nicht zu sehr stressen zu lassen. Ich rege mich schon lange nicht mehr über Dinge auf die ich eh nicht ändern kann und gönne mir auch einfach mal Zeit für mich allein. Das trägt schon eine Menge dazu bei entspannt zu bleiben und die Zeit mit den Kindern genießen zu können. Ich bin keine Übermutter und hatte auch nie diesen Anspruch an mich. Ich bin ein Mensch und gestehe es mir zu auch mal Fehler machen zu dürfen.
Das Thema ist mir einfach wichtig da ich durch meine Erkrankung gesehen habe wie schnell etwas vorbei sein kann. Deshalb finde ich es so wichtig die Zeit mit seinen Kindern wirklich zu nutzen. Das tust du ja heutzutage auch mit deinen Kindern und das wissen deine Kinder sicherlich zu schätzen. Wir müssen keinem Idealbild als Eltern entsprechen, unsere Kinder müssen einfach nur spüren dass wir sie lieben und immer für sie da sind.
GLG
Rice

Hallo Rice, wegen Renovierungsarbeiten komme ich erst heute dazu, auf deinen Beitrag einzugehen.- Was du schreibst, ist natürlich ein wünschenswerter Idealzustand, der allerdings nicht in allen Familien vorgefunden werden kann. Leider muss ich eingestehen, dass auch ich nicht der ideale Vater gewesen bin, als unsere beiden Kinder klein waren. Meine damalige berufliche Situation hat mir schwer zu schaffen gemacht, und zum Feierabend habe ich oft eine total überforderte und gereizte Ehefrau vorgefunden, weil sie offenbar eine Art "Übermutter" sein wollte. Einige Monate nach der Geburt unserer Tochter bekam ich einen MS-Schub, der nach meiner heutigen Auffassung jedoch ein Burn Out gewesen ist. Darüber hinaus habe ich mich dann leider in eine Arbeitskollegin verliebt. Ich bin aber bei meiner Familie geblieben, und in der Folgezeit war wieder alles normal. Ich bewundere heute die jungen Väter, wie sie sich ihren Kindern widmen. Tut mir Leid das eingestehen zu müssen, aber ich bin darin nicht aufgegangen. Erst, als unsere Kinder älter waren, war ich scheinbar mehr für sie da. Früher habe ich oft über meine Kinder gesagt: "Wird Zeit, dass sie älter werden!" Dies hat meine Schwiegermutter dann immer mit folgender, mich nicht überzeugende Feststellung kommentiert: "Später kommen andere Sorgen!" Heute, wo die Kinder eine eigene Wohnung haben, helfe ich ihnen, wo ich kann. Sei es, für sie einzukaufen oder es muss in der Wohnung etwas rapariert werden oder es muss ein Möbel aufgebaut werden. Bei rückläufiger Betrachtung muss ich feststellen, dass mich strenggenommen der "Kleinkinderstress" nicht so sehr belastet hatte als viel mehr die Gereiztheit und häufige Meckerei meiner Frau. Man kann mich für mein damaliges Verhalten gewiss kritisieren, doch ich war eben mit meiner Belastbarkeit an der Grenze angekommen. Hätte das damals auch viel lieber besser und anders gehabt, aber ich habe mich nun einmal nicht selbst erschaffen!- Meinen heutigen Beitrag möchte ich mit einem Irrtum sowie mit einem Gleichnis abschließen: 1) Mein fataler Irrtum vom Sommer 1973: Als ich bei der Bundeswehr nach Abschluss meiner Grundausbildung zu meiner Stammdienststelle nach Niedersachsen "transportiert" wurde, sagte ich zu mir: "Wenn du das hinter dir hast, kann mich in meinem späteren Leben nichts mehr erschüttern!" 2) Das Gleichnis (in Kurzform): Ein weiser Rabbiner antwortete auf die Frage, wann denn das Leben anfangen würde, wie folgt: "Wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Hund tot ist." (Anmerkung: Einige würden vielleicht hinzufügen: "Und die Schwiegermutter auch!")

Hallo Hans-Ulrich,
Ich gebe dir recht dass sich die Erfahrung erst im Laufe der Jahre entwickelt und nicht schon vor der Geburt eines Kindes. Trotzdem sollte man sich vorher bewusst sein dass Kinder eben auch viel Aufmerksamkeit brauchen. Wir waren ja selbst mal klein und wissen ja eigentlich welche Wünsche wir als Kind an unsere Eltern hatten.
Wir leben ja in einer sehr fordernden Gesellschaft in der man beruflich immer mehr eingebunden ist. Freizeit kommt da oft zu kurz. Deshalb sollte man, meiner Meinung nach, trotzdem versuchen seinen Kindern Qualitätszeit einzuräumen. Ich finde dass wir als Eltern es ihnen schuldig sind dass sie auch unsere volle Aufmerksamkeit bekommen. Man sollte ihnen Zeiten einräumen in denen man sich wirklich nur mit ihnen befasst, dabei einfach mal selbst das Handy und die Sorgen wegpacken. Das kann auch uns als Erwachsenen gut tun und gibt auch den Eltern die Möglichkeit mal abzuschalten und das innere Kind rauszulassen. Man braucht Kinder nicht ausschließlich materiell verwöhnen, unsere Aufmerksamkeit ist ein viel größeres Geschenk. Unsere Kinder sind nur die geringste Zeit ihres Lebens klein und die Zeit vergeht so schnell. Ich finde diese kurze Zeit sollte man nutzen.

LG
Rice

Ich möchte folgenden Satz von Tim aufgreifen: "Überlegt es euch vorher, ob ihr ein Kind haben wollt und nicht erst, wenn eines vor euch steht!" Doch egal, ob man ins Berufsleben eintritt, egal, ob man heiratet, egal, ob ein Kind zur Welt gekommen ist, die wenigsten wissen doch, auf was sie sich da eingelassen haben bzw. was ihnen bevorsteht. Was die Kindererziehung angeht, sie ist nicht mehr dieselbe wie in den 50ern oder in den 60ern. Nicht übersehen werden darf bei diesem Thema, dass heute vielfach beide Elternteile berufstätig sein müssen. Wie sind die Lebensumstände? Wie belastbar ist jemand? Wie hoch sind die beruflichen Anforderungen? Sind Großeltern da, die unterstützen können? Es kommt immer auf den Einzelfall an. Ich habe mal folgendes Sprichwort gehört: "Ein Haus soll man am besten zwei Mal bauen. Das erste Mal mit allen Fehlern und Versäumnissen, das zweite Mal richtig, zumindest aber besser." Da es eine zweite Gelegenheit in der Regel nicht gibt, endet vieles mit "Hätte, hätte, Fahrradkette....." Seien wir doch mal ehrlich: Wir alle streben doch das Ideale an, ideale Lebensverhältnisse wie sie uns in einem Happy End vieler TV-Familienserien vorgegaukelt werden. Doch so ist das Leben leider oft nicht. "Morgens um Sieben ist (noch) alles in Ordnung..............."

@Tim

Vollste Zustimmung. Ich hätte es selbst nicht besser ausdrücken können.

@ Rice

Ich denke, es ist so, dass Kinder zum Aufwachsen nicht nur ihre Eltern, sondern auch altersgleiche Kinder brauchen. Wenn Kinder nur mit ihren Eltern etwas machen, können sie genau so wenig mit anderen Kindern umgehen und Sozialkompetenzen aufbauen, wie wenn sie den ganzen Tag am Tablet/ Handy sitzen. Wobei es da wohl noch schlimmer ist, wenn die Kinder den ganzen Tag am Tablet sitzen.
Aber damit ein Kind aufwächst muss es Kontakt mit anderen haben und Erfahrungen mit anderen Kindern machen. Sonst wird es gegenüber anderen Kindern schüchtern und verängstigt. Ich denke, dass deshalb sowohl der Kindergarten, wo es Kontakt zu anderen Kindern hat wichtig ist für das Kind, als auch dass es Zeit mit den Eltern verbringt.
So können die Eltern z.B. ihre Arbeit machen, wenn die Kinder im Kindergarten sind und dann wenn die Kinder nach Hause kommen Zeit für sie haben.
Dass manche Eltern es trotzdem mit ihren Kindern nicht geregelt bekommen und ihnen dann sobald sie nach der Kindergarten-Ganztagesbetreuung noch schnell ein Handy in die Hand drücken kann ich dann echt nicht nachvollziehen.

Schönen Tag
Tim

Nachtrag

Um Unklarheiten vorzubeugen: Ich meine damit nicht, dass man seine Kinder rund um die Uhr bespaßen soll. Mir geht es nur darum, dass es doch möglich sein sollte seinen Kindern täglich wenigstens mal eine Stunde echte Qualitätszeit einzuräumen. Leider fällt das ja schon vielen schwer.

@jessyjame

Deine Überschrift irritiert mich doch schon sehr. Ich weiß nicht worauf du damit hinaus willst, aber ich sehe mich z.B. nicht als Pausenclown meiner Kinder. Auch meine Kinder sind lange außer Haus (Schule und KITA), aber nur weil sie dort beschäftigt werden heißt das für mich nicht, dass ich dann nichts mehr mit ihnen machen muss. Viele Dinge brauchen sie direkt von ihren Eltern und nicht von Fremden. Klar sollten sie auch in der Lage sein sich selbst zu beschäftigen, aber wenn mich meine Kinder fragen ob wir was zusammen machen können dann machen wir das auch. Wenn nicht sofort Zeit ist müssen sie kurz warten oder helfen damit ich schneller fertig werde. Bei mir wird auch kein Kind in sein Zimmer abgeschoben, unsere ganze Wohnung ist für uns alle und sie dürfen sich da aufhalten wo sie sich gerade am Wohlsten fühlen, ich selbst möchte schließlich auch nicht abgestellt werden. Wenn meine Kinder aus der Schule/ KITA kommen dann stehen sie an erster Stelle, dann sind ihre Bedürfnisse wichtig. Meinen Kram kann ich auch machen wenn sie zu Bett gehen. Ich gehe zwar selbst nicht mehr arbeiten da ich gesundheitlich bedingt in Rente geschickt wurde, aber auch mein Tag ist voll gepackt mit Therapien u.a. und auch sehr anstrengend für mich, dafür können meine Kinder aber nichts. Warum sollte ich sie also dafür bestrafen indem ich ihnen meine Aufmerksamkeit untersage?

Das was du da mit deiner Geduld und den Nerven geschrieben hast ist in meinen Augen einfach ein Einstellungsproblem. Bei mir ist das völlig anders, je älter ich werde umso ruhiger und gelassener werde ich. Das Leben kann nur so schön und einfach sein wie man es zulässt.

Im Endeffekt muss das jeder für sich entscheiden wie er es handhabt. Ich will hier weder jemanden belehren noch meine Meinung aufzwingen. Trotzdem liegt mir das Thema sehr am Herzen. Denn es ist traurig wenn man so viel kostbare Zeit verschenkt. Man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass alles endlich ist und manchmal kommt das Ende schneller als man denkt.

Pausenclown

Hallo ihr lieben. meine Kids sind leider schln groß...14 16 und 18. abee wie oft habe ich Lego polly pocket oder Schule gespielt. meine Mutter hatte dafür leider auch wenig zeit....naja egal. was uch sagen wollte...mkt meinem neuen Partner kam auch seine Tochter jetzt 5 Jahre zu uns. sie geht in den Kindergarten ...teils bis 16 uhr da wir berufstätig sind. ich muss ganz ehrlich sagen....das ich nicht mehr so starke Nerven und Geduld habe wie vor 10 Jahren...und ich bkn auch der Meinug das die kleine auch lernen muss sich alleine zu beschäftigen....klar male puzzel und spiele ich mit ihr aber nicht stundenlang. da sie im kindergarten nonstop bespassung hat denke ich das ich das richtig mache.

@Tim

Da geb ich dir Recht, jeder sollte sich vorher überlegen was es bedeutet Kinder zu bekommen. Ich habe hier einen großen Spielplatz und die Schule direkt vor der Haustür und man merkt den Kindern oftmals an dass sie zu Hause nur nebenbei laufen. Man erkennt wirklich einen Unterschied zu den beschäftigten Kindern. Kinder die zu Hause nicht gefordert, beachtet und sozialisiert werden benehmen sich draußen oftmals daneben. Sie besitzen kaum Sozialkompetenz und suchen durch negatives Verhalten Aufmerksamkeit. Das ist sehr traurig, denn diese Kinder können im Endeffekt nichts dafür.

Ich werde es nie verstehen wie man sein eigen Fleisch und Blut so vernachlässigen kann oder sich von ihrem Spielen und erzählen so gestresst fühlen kann, dass man sie mit Medien ruhig stellt. In meinen Augen ist das Toben, lachen, laut erzählen und spielen eines Kindes einfach Leben. Ich denke viele Eltern sollten da viel entspannter werden. Schließlich sind Kinder Familie und nicht irgendein Job.

Es gibt genug Paare, die liebend gern ein Kind haben würden, aber aus irgendwelchen Gründen keine bekommen können.
Wenn dann andere Eltern, die das Glück haben, ein Kind haben zu können das Kind einfach ignorieren oder es mit einem Smartphone beschäftigen, finde ich das einfach total bescheuert von diesen Eltern.
Und die leute, die für ihre Kinder keine Zeit haben hätten sich das gefälligst überlegen müssen bevor ein lebendes, denkendes und fühlendes Kind entstanden ist, dass sie keines wollen.
Schlimm ist, dass Kinder, die in ihrer Kindheit überhaupt keine Beachtung bekommen haben oft später eine psychische Störung oder derartiges aufweisen.
Ich habe in meiner Klasse so einen Jungen, seit ich in der 7. gewesen bin. Der Junge wurde seinen Eltern aus irgendwelchen Gründen weggenommen und lebt nun bei einem homosexuellem Ehepaar. Es gab bisher nur Theater mit ihm. Er ist ein totaler leitungsverweigerer und stört den Unterricht total. Einmal hat er sogar ein Mädchen aus der Klasse begrabscht - ich sage ja, es gibt NUR ÄRGER mit ihm. Und da er dummerweise mit dem Bürgermeister in Verbindung steht, wird er auch nicht von der Schule geworfen!
So etwas kann passieren, wenn ein Kind unter schweren Umständen aufwächst. Ich bitte alle:
Überlegt es euch vorher ob ihr ein Kind haben wollt und nicht erst, wenn eines vor euch steht!

Schönen Abend, Tim9285

@Rice

Ich gebe dir da vollkommen recht.
Viele Eltern, die angelblich "keine Zeit" für ihre Kinder hätten geben ihren Kindern dann einfach ein Handy worauf sie dann spielen können, um ihre Kinder zu "beschäftigen".
Finde ich das besser? NEIN!
Denn wenn die Kinder sich mehr mit dem Handy als mit den Eltern beschäftigen, denken sie irgendwann, dass ihr Handy die Mutter ist...
Irgendwann wird vermutlich allen Eltern, die nichts mit ihren Kindern machen klar werden, was sie da alles verpasst haben.
Doch dann ist es zu spät.

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