Dran bleiben
Hallo ihr Lieben,
ich bin 24 Jahre alt, 63 kg, 162cm und habe aktuell Körbchengröße 75G.
Auch ich habe einen Antrag auf eine Brustverkleinerung bei meiner Krankenkasse gestellt.
Da ich bereits alles gegen meine Rückenschmerzen und die ständigen Verspannungen unternommen habe, schien mir das der letzte Ausweg.
Ich war ca. alle 2 Wochen bei meiner Chirotherapeutin um mich einrenken zu lassen, ging zur Osteopathie, habe ein MRT machen lassen, war beim Reumatologen, bei einem Kieferspezialisten, 2-3 wöchentlich ging ich ins Fitnessstudio. Es konnte nie eine Ursache meines Rückenleidens festgestellt werden.
Ich bekam eine Knirschschiene, mein Orthopäde verschrieb mir Rehasport und manuelle Therapie.
Ich machte eine Psychotherapie um auszuschließen, dass meine somatischen Beschwerden vllt psychisch verursacht werden.
Ihr seht ich habe einiges getan bis ich zu dem Schluss gekommen bin, meine Brust verkleinern zu lassen.
Man sollte sich diesen Schritt genau überlegen, denn es sollte die letzte Möglichkeit sein, die ihr noch habt.
Im September 2013 schickte ich meinen Antrag ab. Dieser Bestand aus einem 4-seitigen selbst verfassten Text zu meiner Geschichte und der aktuellen Lage usw. Beigelegt war außerdem ein Schreiben eines Orthopäden, meiner Hausärztin, einer Hautärztin und eines plastischen Chirurgen, welcher auch Fotos von mir mit schickte. Außerdem erstellte ich noch 15 eigene Bilder, die die Hautveränderungen und Schnürfurchen zeigen sollten. Ich legte Bescheinigungen meines Fitnessstudios bei, und Terminbestätigungen von meinem Physiotherapeuten der letzten 2 Jahre.
Als ich Ende Dezember die Ablehnung meines Antrags bekam, dachte ich "Jetzt erst recht" und verfasste einen Widerspruch. Vorher ließ ich mir das Gutachten des MDK Arztes zusenden der entschieden hatte, dass die Kosten nicht übernommen werden sollten.
Bei genauem Durchlesen diesen Gutachtens, fiel mir auf, dass er einfach die wichtigsten Schreiben (die der Ärzte) außer Acht gelassen hatte und total blöde Gründe anführte, die zur Ablehnung führten. Die Hautprobleme seien bei richtiger Pflege durchaus erträglich, eine psychische Beeinträchtigung sei kein Grund für eine OP usw.
Ich widerlegte schriftlich alles was er zu bemängeln hatte und bezog mich immer wieder auf die eingereichten Schreiben und meinen Antrag. Dazu legte ich eine Stellungnahme meines behandelnden Orthopäden bei, der das Gutachten gelesen hatte. Ich fuhr zu meiner Psychotherapeutin und ließ mir von ihr nochmals bestätigen, dass meine Brustgröße mich psychisch beeinträchtigen würde.
Ca. 3 Wochen später bekam ich eine Einladung zum MDK.
Ich war aufgeregt und wusste nicht was ich anziehen sollte. Letztendlich habe ich mir gedacht, wenn ich mich verstellen muss, bringt das doch alles gar nix und bin im schlabbrigen Oberteil (da ich eh nix enges wegen der Brüste habe) und Jeans erschienen.
Die Dame vom MDK war sehr nett. Zuerst stellte sie Fragen um zu sehen wie weit meine Probleme mit der Brustgröße mich im Alltag und in meiner Psyche beeinträchtigen (ich hatte meine körperlichen Beschwerden ja bereits ausführlich im Antrag beschrieben). Wir redeten ca. 30 min. über BH Käufe, Sport und meine Beziehung (natürlich alles in Verbindung mit der Brust).
Danach wog sie meine Brüste (je 1000g pro Seite), ließ mich ein paar Bewegungen ausführen, tastete mich ab, hat meine Größe nochmal nachgemessen, Umfang usw.
Als ich nach 45 min. fertig war, verriet mir die Ärztin, dass sie die OP beführtworten wird.
Der MDK ist also nicht so schlimm wie man immer denkt, klar sollen sie Geld für die Kassen sparen, aber das sind auch nur Menschen. Wenn die merken, dass es euch ernst ist, dann werden sie euch nicht einfach vor den Kopf stoßen.
Ich bekam ein Schreiben meiner Krankenkasse, die nun die Kostenzusage erteilten.
Mein nächster Schritt ist jetzt, mir einen Termin zu machen und dann sehe ich weiter.
Ich will nur sagen, wenn man es wirklich will, dann schafft man das auch!
Ich hoffe ich konnte ein wenig weiterhelfen.
Susanne