Nach 12 Leisten-Operationen immer noch kein Attest

Die letzte war jetzt im März. War lange krank geschrieben. Jetzt habe ich irgendwie die Schnauze voll. Das Netz das drin war hatte sich gelöst und ist Richtung Schambein gewandert. Der Chirurg hatte nach seinen Angaben sehr viel Arbeit damit gehabt. Ich fragte jetzt mal an ob es möglich ist nach so vielen Operationen, das ich ein Attest bekomme, damit ich nicht mehr so schwer heben brauch/kann. Dies sei nicht so einfach und Problematisch sagte er! Thema erledigt.

Im Klartext heisst das nun was? Wenn es wieder reißt, wird halt wieder aufgemacht und repariert. Wieder fällt man dann aus. Ist das die Lösung? Man kann sich doch nicht immer und immer wieder aufschneiden lassen. Ironie-Modus an: Wäre ich wahrscheinlich ein Beamter hätte ich längst schon so ein Attest, damit ich die schweren Akten nicht mehr heben brauche. Ironie-Modus aus. Ich muss aber körperlich arbeiten und dazu gehört nun mal auch das heben von Lasten. 12 Operationen! Und nie hat man mir auch nur einmal Therapien angeboten, die mir das Leben einfacher gestalten könnten.

Ich gehöre zum arbeitenden Volk und bin somit der dumme. Sorry, so sehe ich das nun mal. Ich bekomme kein Attest. Der Bruch wurde versorgt, damit wurde Geld verdient. Danach verdient man an dem Patienten nichts mehr. Erst wenn er erneut einen Bruch hat, verdient der Chirurg wieder was. Mit einem Attest das bescheinigen würde das der Patient nach zahlreichen Operationen an der Leiste, nicht mehr schwer heben/tragen kann, wäre die Zukunft der Operateure nicht mehr genehm. Ganz einfach eigentlich. Ich habe eine Entscheidung getroffen für mich. Keine Operationen mehr an der Leiste und wenn es noch so weh tut und wieder ein Bruch sein sollte. Von mir aus kann es sich dann einklemmen. Ist mir egal. Vielleicht schaffe ich es ja noch bis in vier Jahre, dann geht es in Rente. Vielleicht, wenn nicht habe ich halt Pech. Ich werde keinen Arzt mehr aufsuchen, wenn ich Probleme mit der Leiste habe. Mein Bedarf an Leisten-Operationen ist ein für alle mal gedeckt.

Servus

Antworten (1)
Kommt mir bekannt vor....

Mein Mann hat auch schon 4 Leisten OPs gehabt. Auch er muss körperlich arbeiten und bekommt kein Attest. Aber in unserem Bekanntenkreis gibt es einen Fall, wo der Mann auf einem Amt arbeitet und auch beidseitig Leistenbruch gehabt hat. Er ist zusätzlich Privat Krankenversichert. Attest? Aber sowas von zügig bekommen, das er keine schweren Lasten heben darf. Nun ja, auf einem Amt kommt das ja auch irgendwie nicht zu Tage. Also halten wir fest, zweiklassenmedizin plus deren Versorgung mit allem drum und dran immer noch in 2019! Traurig aber wahr. Ich wünsche Ihnen alles gute für die Zukunft und das sie künftig verschont bleiben vor weiteren Eingriffen.
Liebe Grüße
Sigrid

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