Obdachlos in Deutschland - quatsch!

Also, Leute, in Deutschland gibt es keine richtigen Obdachlosen! Nur Schmarotzer, die den Staat einfach ausnutzen! Deutschland ist doch ein Sozialstaat! Hier kriegt man immer Hilfe! Unterkunftskosten werden bedeckt, für Krankenkasse wirds bezahlt und auch fürs Essen kann man wunderbar bezahlen. Als ich nach Deutschalnd kam, hab ich auch die ersten paar Jahre ALG2 erhalten und kann nur sagen, dass es für ein völlig normales Leben ausreichen kann! Glaubt mir! Das ist nicht so, wie in Russland, wo man gerade 75 Euro pro Monat (um 3000 Rubel) als Sozialhilfe oder ALG bekommt.
Also nochmal, hier in Deutschland GIBT ES KEINE OBDACHLOSEN, nur Assis, die vom Staat und anderen Menschen profitieren, ohne selber arbeiten zu wollen! Solchen Leuten geb ich nicht einmal einen Cent!!! Ist richtig lächerlich zu lesen, dass solche Assis euch leid tun! Dürfen sie nicht! Arbeiten gehen, auch als Verkäufer, Mühlsammler, Arbeiter, Putzfrauen, -männer etc.! Und dann gibts keine Penner mehr. Aber nein, die wollen nur saufen und "anarchistisch" leben. Und besitzen noch paar Hunde, um etwas Geld, angeblich für Futter, zu bekommen.
Natürlich gibts Ausnahmen: geistlich Kranke z. Bsp. Diese Ausnahmen bestättigen aber die Regeln...
Schlimm, so schlimm...

Antworten (30)

Hallo Lichtblick,

Danke für die Rückmeldung.

Gerade die letzten Tage musste ich oft daran denken wie es dir jetzt geht. Es ist nun schon richtig kalt. Mir tut es so unendlich leid, dass du so viel durchmachen musst und es dich jetzt psychisch so angegriffen hat. Ich bin trotzdem irgendwie froh, dass du erstmal im Warmen und Trockenen bist, auch wenn der Ort für dich ein anderer sein sollte.

Ich hoffe ganz fest für dich, dass es wirklich im Januar vorbei ist und du dann auch deinen Hund wieder zu dir holen kannst. Schön ist es, dass du wenigstens den Kontakt zu deinen Kindern halten darfst. Das freut mich so für dich.

Es ist wirklich traurig wie schnell man in diesem Staat auf der Straße landet ohne Schuld daran zu tragen.

Ich hoffe sehr, dass du noch durchhältst und nicht aufhörst zu kämpfen.

Ich halte dir hier aus der Ferne ganz fest die Daumen.

Hallo Rice

Du sagtest ich solle mich melden wenn es Neuigkeiten gibt. Ich bin seit einigen Tagen in einer Psychiatrie. Mein Hund wurde gegen meinen Willen in ein Tierheim gebracht und ich darf ihn zu mir holen wenn ich eine Wohnung habe. Die Kinder leben beim Vater zu dem ich Gott sei dank ein gutes Verhältnis habe. Die Mieter sind immernoch nicht raus da sie ständig Fristverlängerung oder Wiederspruch einlegen. Da jedoch fast alle Möglichkeiten der Mieter ausgeschöpft sind werde ich womöglich im Januar in meine Wohnung ziehen können. Für mich heißt es jetzt weiter Durchhalten, dennoch bin ich mental völlig demoliert.. meine Gedanken kreisen ständig .. meine Kinder .. mein Hund ..

@Lichtblick

Ich drücke dir ganz fest die Daumen und bin gedanklich bei dir. Vielleicht kannst du uns ja etwas auf dem Laufenden halten wie es bei dir weiter geht.

Halte durch

Selbst Stein zerbricht

@ Rice, danke für deine lieben Worte. Ich hoffe auch sehr dass die Räumungsklage bald genehmigt wird und ich endlich in meine Wohnung kann.

@Lichtblick

Fühle dich einfach mal in den Arm genommen. Zu gern würde ich dir helfen wenn ich könnte. Ich wünsche dir so unendlich viel Glück und noch viel mehr Kraft. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass du bald wieder ein zu Hause hast und endlich wieder zur Ruhe kommen darfst.

Stimme dir voll und ganz zu

Lieber Sean, du sprichst mir aus der Seele. Ich bin trotz Vollzeitjob und zwei Kindern Obdachlos geworden (die Kinder leben jetzt bei ihrem Vater). Ich wurde ebenfalls raussaniert. Ich habe, als sich das noch „rumsprach„ in meiner Eigentumswohnung Eigenbedarf angekündigt mit einer fristgerechten Kündigung von 6 Monaten. 16 Monate später war ich obdachlos! Ich hab zu Beginn mit unserem Hund bei unterschiedlichen Freunden gewohnt. Als es wärmer wurde zog ich in mein Auto, da mir unter anderem auch die Freunde aus gingen und ich mich weigerte meinen Hund ins Tierheim zu geben. Nachdem ich einige Nervenzusammenbrüche erlitt und arbeitsunfähig wurde, hätte ich mir am liebsten die Kugel gegeben, vor allem als ich das Urteil der Richterin las : „ Eilantrag abgelehnt, Flüchtling= Härtefall. Und ich? Ich bin kein Härtefall? Meine minderjährigen Kindern deren Sorgerecht ich habe? Kein Härtefall??Meine Klagen gehen weiter. Im Herbst werde ich in ein Obdachlosenheim ziehen müssen da es im Auto zu kalt wird. In der Zeit der Hitzewelle hab ich mir ein Hotelzimmer genommen. Was aus kosten gründen nur 3-4tage bezahlbar ist. Noch stehe ich und Kämpfe...

Was gibt es nur für widerliche Menschen wie den Threadersteller. Interessant, dass man in solchen Disputationen oft auf solche stößt - sie bemerken überhaupt nicht, dass sie selbst den ekelhaften Bodensatz der Gesellschaft repräsentieren.

Obdachlos geht ganz einfach. Es braucht nur gierige Vermieter, die Dich Raussanieren.

Folgendes habe ich direkt von einem Vermieter:
Durch Abmeldepflicht weiß die Gemeinde sofort, wenn irgendwo was frei ist.
Dann bekommt der Vermieter ganz ganz schnell einen Brief, in dem ihm von der Gemeinde mit einem Mietspiegel von €7/m² auf einmal €10-12 m² angeboten werden, WENN er sogenannte "Flüchtlinge" (aka Wirtschaftsmigranten) aufnimmt.

Damit zerstört jedes Politikergesocks überall jeden Mietspiegel - und die gierigen Vermieter sehen natürlich ganz schnell zu, dass sie gezielt den Bestand entmieten um dann zu profitieren.

Er hat Recht - ich habe das erlebt. Bin berufstätig und obdachlos, dank des rot/grünen Geschmeißes.

Wär ich Migrant, ich bekäm alles in den Hintern geschoben, von vorn bis hinten.

Aber ich bin DEUTSCHER - ICH ZAHLE STEUERN - UND BIN OBDACHLOS.

Vielen lieben Dank an die widerlichen Politiker, vielen lieben Dank an "Andrew" und seine Speichellecker hier - Ihr seid wahrlich überflüssige Menschen - wenn ihr überhaupt Menschen seid, was ich bezweifele.

Obdachlos ist nicht gleich arbeitslos

Seit einem halben Jahr bin nun obdachlos. Nach mehr als 20 Jahren musste ich aus meiner Wohnung ausziehen, weil Spekulanten dort neue Luxuswohnungen bauen wollten. Fast 150 Parteien wurden damals auf die Straße gesetzt, obwohl für das Viertel eine Sperre bestand, bezahlbaren Wohnraum zweckzuentfremden, sprich abzureißen.

Ich war in meinem Leben nicht einen Tag arbeitslos, und bin auch nie nur eine einzige Miete schuldig geblieben. Trotzdem war es mir nicht möglich im teuren München innerhalb eines Jahres(9 Monate Kündigungsfrist und drei Monate bis zur Räumung) eine neue Wohnung zu finden. Selbstverständlich habe ich mich frühzeitig für eine geförderte Wohnung, beim Amt für Wohnen, vormerken lassen.

Der Stress mit der Wohnungssuche und der Räumung brachte mir einen Herzinfarkt ein. Auf die anschließenden Rehabilitationsmaßnahmen musste ich verzichten, um die fristgerechte Räumung sicherzustellen. Einige Wochen lebte ich in meinem angegriffenen Gesundheitszustand auf der Straße, in geliehenen Autos von Bekannten, oder, falls ich es mir leisten konnte, mal einen Tag in einem Zimmer in einer Pension.

Meinem Arbeitgeber blieben meine veränderten Lebensumstände nicht verborgen. Da ich als Taxifahrer im Nachtdienst beschäftigt bin, wurde meine Arbeitszeit auf 25 Stunden pro Woche bei Mindestlohn gekürzt, da ich nicht garantieren konnte, meine gesetzlich vorgeschrieben Ruhezeiten einzuhalten. Gleichzeitig erhielt ich eine Abmahnung meine Wohnsituation zu verbessern, da ich ansonsten mit dem Verlust meines Arbeitsplatzes zu rechnen hätte.

Ich mietete mich daraufhin auf einem Campingplatz ein, wo ich für einen schrottreifen Caravan fast 400 € zu bezahlen habe, zusätzlich kommen noch 2 € für einmal Duschen(5Minuten/reicht oft nicht) und 25 € pro Flasche Gas, die oft nur zwei oder drei Tage reicht, wenn man heizen muss. Kochen kann ich nur auf einer Gasflamme, was eine gesunde Ernährung, wie ich sie eigentlich benötige, fast unmöglich macht.

Nach einer Zahnbehandlung verlor ich, wegen der Einnahme von Blutverdünnern, mehr als vier Liter Blut und brach nachts in meinem angemieteten Caravan zusammen. Es war nur dem Umstand zu verdanken, dass ich noch einmal zur Besinnung kam, und mich mit letzter Kraft zur Straße schleppen konnte, dass ich noch gerettet wurde. Innerhalb des Geländes wäre ich vom Notarzt nicht gefunden worden und sicherlich verblutet.

Da ich bei meinem inzwischen geringen Einkommen diesen Wohnwagen auf Dauer nicht mehr finanzieren kann, soll ich nun in ein städtisches Notquartier übersiedeln. Dort teile ich mir dann ein Zimmer mit drei oder vier anderen Bewohnern. Das bedeutet für mich dann eine fristlose Kündigung meines Arbeitsplatzes, denn in einer solchen Wohnsituation kann nicht mehr verantwortet werden, Personen zu befördern.

Ärztliche Atteste werden vom Amt für Wohnen ignoriert. Schreiben werden nicht beantwortet. Die Antwort auf Schreiben an den Oberbürgermeister verweisen auf den Amtsweg. Hier wird wiederum darauf verwiesen, dass Krankheit nicht dazu berechtigt, dass man bevorzugt zu einer Wohnung vorgeschlagen wird.

Ja: VORGESCHLAGEN!

Ein Vorschlag des Amtes für Wohnen ist nicht annähernd gleichbedeutend mit einer Unterschrift unter einen Mietvertrag. Bei meinem einzigen Vorschlag vom Amt für Wohnen kam z.B. neben den 5 Vorschlägen vom Amt, auch ein Mitarbeiter der Wohnungsbaugesellschaft, die die Vermietung anbot. Die Entscheidung darüber, wer die Wohnung erhält, trifft selbstverständlich die Wohnungsbaugesellschaft.

Ich bin entsetzt

Ganz ehrlich, ich bin entsetzt über die These das Obdachlose arbeitsunwillige Schmarotzer seien. Wahr ist, das wir ein Sozialsystem haben das mehr Menschen auf höherem Niveau auffängt als in anderen Ländern, der Autor war in der Lage auszuwandern, unsere Sprache zu lernen und auf eigenen Beinen zu stehen, darauf darf er auch stolz sein. Doch daraus zu folgern das alle die eben das nicht schaffen Schmarotzer seien die es zu verachten gilt ist engstirnig, läßt soziale Empathie vermissen und klingt nach mangelndem Interesse an der Thematik.
Warum?
weil Menschen aufgrund von Depressionen, Krankheiten, Überforderungen, Sucht, Beispielsweise nach Schicksalsschlägen, überraschenden Veränderungen der Lebensverhältnisse oder Schulden manchmal einfach nicht mehr in der Lage sind dem Gesellschaftlich etablierten Lebensweg mit Wohnung, Arbeit und Familiensorge zu folgen, und schlimmstenfalls auch das Interesse daran verlieren, ...... und das geht schneller als man denkt.

Ich selber habe während der Trennungsphase von meiner Ex ihr mein Haus verkauft und selber nach einem anderen in anderen Orten gesucht. Ich hatte nicht damit gerechnet das sie mich vor die Türe setzt, eh ich ein neues habe. Dann saß ich plötzlich mit über 50000 Euro auf dem Konto auf der Straße und schlief im Hotel, kaufte mir einen Wohnwagen und nutzte diesen ein halbes Jahr anstelle ein Wohnung zu mieten, denn 50000 sind für ein Haus nicht viel, und ich mochte das Geld nicht für Miete und Maklerprovisionen verbrauchen; was glaubt ihr was ich in den 6 Monaten, in denen ich immer noch zwei Arbeitsplätze und das Konto voll hatte, alles erlebte?

Ich flog von zwei Campingplätzen, der eine verlangte wöchentlich mehr Geld
Auf einem öffentlichen Wohnmobilplatz der Stadt Wittmund verbannte mich das Ordnungsamt und machte eine Halter/Personenabfrage bei der Polizei

Anwohner in Campingplatznähe empörten sich das da ein Landstreicher hausen täte.

Freunde fragten mich argwöhnisch ob ich jetzt immer im Wohnwagen leben täte, und ob ich meine Arbeit noch hätte.

Meine Ex-Freundin bedauerte, das ich dem Alkohol verfallen sei, weil sie in einer Mülltüte die ich dort in die Tonne getan habe die EINE Flasche Schnaps gefunden hat, die ich in den 6 Monaten getrunken habe, und eine leere Olivenölflasche welche sie für eine Weinflasche hielt (ok, hätte beides ins Altglas gehört, ich weiss.

Ja, so schnell ist man ein Penner, ....., Gott sei Dank war es für mich nur ein spannender Campingausflug, doch mir wurde klar, wer einmal in diesen Strudel sozialer argwöhnischer Ausgrenzung gerät brauch Energie, Zeit und Ausdauer um das wieder abzuschütteln, das es Menschen gibt die dieses aus eigener Kraft nicht schaffen ist grundsätzlich Fakt..

...

Wie gesagt, Armut entbindet nicht von Eigenverantwortung.

Nur sind eben einige Menschen körperlich + vor allem geistig nicht in der Lage diese Eigenverantwortung zu übernehmen. Gibt ja auch immer wieder Betrunkene die z.B. auf dem Heimweg von der Kneipe verunfallen oder auch erfrierren.
In Großstädten sind zwar zur Zeit verstärkt Mitarbeiter von DRK, BRK, Hilfsorganisiationen usw. unterwegs um grad auch Obdachlose von der Straße zu holen, aber wie in allen Bereichen, man kann nur Menschen helfen die sich auch helfen lassen.

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