Passive Sterbehilfe bei Demenzerkrankter

Hallo, ich würde gern ein paar Meinungen hören:
Die Mutter meiner Freundin ist 84 und seit mind. 4 Jahren an Demenz erkrankt, davon 3 Jahre im Pflegeheim und mittlerweile schon im Rollstuhl. Sie spricht kaum noch und erkennt die Tochter selten. Bis letzte Woche ging es ihr krankheitsbedingt ganz gut, dann musste sie von heute auf morgen ins Krhs.
Die Ärzte sagen, sie hat eine Lungenentzündung u. einen Infekt, die Werte sind ganz schlecht. Die Chancen, das sie durch eine Therapie den vorherigen Zustand erreicht u. nicht bettlägerig wird, stehen 50:50.
Die Freundin erwähnte die Patientenverfügung und dass die Mutter immer sagte, sie wolle nie nur herumliegen. Daraufhin sagten die Ärzte, sie könnten sie auch ohne Therapie entlassen. Meine Freundin willigte ein und macht sich nun die grössten Vorwürfe bzw. hat Zweifel, das Richtige entschieden zu haben.
Wie sehen das die hier betroffenen Angehörigen? Was ist für die Mutter humaner?
Danke für Eure Antworten,
Michaela

Antworten (5)
Danke für alle Hinweise

Vielen Dank an alle, die zu diesem Thema geantwortet haben.
Heute hatte ich eine Nachricht auf dem AB, dass die Mutter eingeschlafen ist. Auch wenn wir jetzt alle traurig sind: der Wunsch der Mutter wurde respektiert und sie durfte friedlich von uns gehen.

Meine Freundin hat also letztlich die richtige Entscheidung getroffen.

Vielen Dank nochmals,
Michaela

Moderator
Nachtrag:

Fakten und wichtige Informationen sind im Wikipediaartikel zu Palliativmedizin zusammengefasst, lies vielleicht noch einmal dort auf Wikipedia nach.

Moderator
@Michaela

Ich finde es gut, dass deine Freundin den Wunsch ihrer Mutter respektiert hat, auch wenn es schwer ist. Bekannte meiner Eltern haben das so gemacht. Sie haben sich aber auch gleich an den örtlichen Hospizverein gewand, die gibt es mittlerweile schon in jedem kleinen Ort bzw. Landkreis. Sie muss da nicht alleine durch. Wichtig ist dann auch eine palliativmedizinische Behandlung. Sie kann das mit dem Hausarzt der Mutter besprechen.

Demenz

Vielen Dank für Deine Antwort! Ich werde es meiner Freundin so weitergeben. Ich weiß, dass es keine einfache Entscheidung ist, aber ich persönlich glaube auch, dass ihrer Mutter so mehr geholfen ist.

LG
Michaela

Demenz

Hallo michaela
Deine Freundin hat richtig gehandelt.Die meisten Demenzkranken sterben nicht an der Krankheit sondern an Folgeerkrankungen, z.B. Lungenentzündung. Mein Vater hat auch Demenz und ist seit 3 Jahren im Heim.Er erkennt mich noch, aber er kann nichts mehr allein.L. G.

Antwort schreiben

Du schreibst diese Antwort nur als Gast. Melde dich an, wenn du bereits ein Profil hast oder werde jetzt Mitglied der paradisi-Community: Kostenlos registrieren

Mehr Beiträge zum Thema