Wie bringe ich sie dazu eine Therapie zu machen?

Hallo zusammen,
ich nehme Bezug auf den Thread ‘Was ist mit meinem Partner los?‘
Wie viele meiner VorrednerInnen habe ich auch das geschilderte Beziehungsdrama in fast identischer Weise erleben müssen. Die Trennung ist von meiner Seite beschlossen.
Aktuell bin ich auf der Suche nach dem Anwalt der mir sowohl in den anstehenden Scheidungsthemen wie auch als Mediator zur Seite stehen kann. Parallel versuche ich mittels eines Psychotherapeuten die Erlebnisse und die zu erwartenden Ereignisse zu verarbeiten.
Anhand meines Alias könnt ihr erkennen, dass ich männlich bin.
Seit bald 10 Jahren bin ich verheiratet. Wir haben 2 (kleine) Kinder.
Um diesen Beitrag nicht endlos groß werden zu lassen, wähle ich die Kurzform als Beschreibung.
Woran mache ich es fest, dass meine Frau psychisch erkrankt ist?
1.) Extreme Impulsivität
Von jetzt auf gleich (manchmal innerhalb von 10 Sekunden – ungelogen) kann sie von einer hysterisch um Hilfe flehenden Frau („Hilfe!, Hilfe!, warum hilfst du mir nicht…) zu einem Wutmonster werden (geh verschwinde aus meinem Leben du Scheißkerl, ich hasse dich). Die Wutanfälle kochen teilweise aus dem Nichts hoch…Beispiel: Vor einiger Zeit hatte sie einen gigantischen Tobsuchtsanfall weil bei einem gebackenen Kuchen ein Stück Rand abgebrochen ist als sie ihn aus der Form nehmen wollte.
2.) Hysterische Anfälle
Bei den häufigen Streitereien sitzt sie lauthals schreiend vor meinem Bett und die Tränen spritzen, aber beruhigen lassen will sie sich nicht („lass uns reden…“ funktioniert nicht)
3.) Hypochonder
Grundsätzlich hat sie die grauenhaftesten Kopfschmerzen, das höchste Fieber, die lebensbedrohliche Lungenentzündung, aber zum Arzt will sie nicht.
4.) Haustür-Verhalten (das ist ein von mir gewählter Begriff)
Draußen vor der Haustür bei den Nachbarn, bei den Freunden, bei der Familie ist sie die liebevolle, vernünftige, glückliche Ehefrau, drinnen kracht, knallt und splittert es endlos. Da kommen dann die unglaublichen Wutanfälle
5.) Empathie
Ständig behauptet sie, sie sei „ja nur schei..e“, „ich bin dir ja vollkommen egal“ und „ich bin immer schuld“. Das sind Standardsätze bei ihr. Ich denke, dass es für sie keinen Unterschied macht was Schuld und was Unschuld bedeutet.
6.) Lügen
Sie lügt wirklich dass sich die Balken biegen, nicht nur mir gegenüber sondern auch gegenüber der Familie und anderen Bekannten. Das Beste in den letzten 7 Tagen war, dass sie verlangt hat, dass ich einen Tag nicht zur Arbeit gehen soll (Kinder versorgen), weil sie einen wichtigen Termin hat, aber dann war sie doch nur 4 Stunden im Fitnessstudio. Es handelt sich dabei nicht um Einzelfälle das geht dauernd so.
7.) Hilfe ablehnen
Sämtliche Hilfe (ich meine wirklich jede Hilfe) ob nun ich, ihre Familie oder meine Familie lehnt sie kategorisch ab. Und auch zum Therapeuten will sie unter keinen Umständen gehen.
So und nun meine Frage:
Ich werde mich von ihr trennen, weil ich mir nicht mehr anders zu helfen weiß, aber ich mache mir ernsthafte Sorgen um die Kinder. Ist jemand von euch in einer ähnlichen Situation und hat eine Idee wie ich sie dazu bringen kann eine Therapie zu machen?
Danke euch Allen
C

Antworten (2)

Besten Dank Gesa für Deine ausführliche Antwort.
Es ist in der Tat so, dass sie über meine Entscheidung zur Trennung informiert ist, allerdings es nicht so ganz wahrhaben möchte.
Den Ratschlag bezüglich eines Mediators habe ich insoweit aufgegriffen als dass mein Anwalt (in der Zwischenzeit habe ich einen...) in seiner Vita explizit seine Qualitäten als Mediator hervorhebt.
Da ich während unserer Ehe jeweils der "Blitzableiter" bzw. "Hampelmann" war an dem sie ihre Launen abreagieren konnte, stellt sich für mich natürlich auch die beängstigende Frage wer in Zukunft diese Rolle übernehmen muss. Jetzt möchte ich mich nicht auf haltlose / nicht zielführende Vorwurfsorgien zurückziehen, sondern einfach nur folgende Frage stellen:
Besteht die Möglichkeit die Kinder hinsichtlich ihrer psychischen Verfassung nach der Trennung zu bewerten? Ich kann diese Aufgabe nach meiner Einschätzung nicht übernehmen, da ich die Situation (als Ex-Mann) zu einseitig / emotional betrachten würde.
Im Klartext: Welche Möglichkeit habe ich auch gegen den Willen der Mutter die psychische Gesundheit der Kinder zu bewerten.
Danke an Alle.

Hey,
also erstmal hört sich das bei Euch ja wirklich sehr unschön an, das tut mir Leid. Vor allem für Eure Kinder ist da ja bestimmt auch nicht leicht. Kann Deine Sorge da sehr gut verstehen. Grundsätzlich ist es natürlich schwierig, jemanden dazu zu bringen, sich helfen zu lassen. Denn solange der Antrieb und vor allem die Einsicht nicht von allein bzw. von ihr selbst kommen, wird es echt schwer. Selbst wenn sie sich Dir oder den Kindern zuliebe auf eine Therapie einlässt, bringt diese nur etwas, wenn sich Deine Frau auch selbst helfen lassen will und erkennt, dass etwas nicht stimmt. Klar kannst Du Dir rechtliche Unterstützung holen und ihr quasi damit drohen, die Kinder zu Dir zu holen oder ähnliches, aber das kann für Euch alle auch schlimme Folgen haben. Erstens mal merken Deine Kinder ja auch, das etwas nicht stimmt. Und andererseits ist es auch für die Psyche Deiner Frau nicht unbedingt hilfreich. Vielleicht ist es für sie aber auch ein Weckruf, wenn Du Dich trennst. Weiß sie über Deinen Entschluss denn schon Bescheid? Wie hat sie darauf reagiert? Vielleicht wäre es für Dich hilfreich, Dich wirklich an eine Mediatorin zu wenden. Ggf. könntet Ihr auch mal zusammen dorthin gehen, damit zwischen Euch vermittelt werden kann. Das könnte Euch beiden vielleicht eine Hilfe sein. Ansonsten musst Du natürlich tun, was Du für das Beste hälst und was Euch allen am ehesten hilft. Wenn Du in Sorge um die Kinder bist, dann würde ich in jedem Fall mit einem Anwalt darüber sprechen und Dich informieren, welche Möglichkeiten Du hast. Auch wenn es womöglich im Streit endet, würde ich vielleicht auch nochmal versuchen, ganz sachlich und in Ruhe mit Deiner Frau zu sprechen. Sag ihr, dass Du Dich für eine Trennung entschieden hast und für Euch alle das Beste willst. Vielleicht kommt sie ja zur Vernunft und nimmt Hilfe an.
Liebe Grüße

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