Wie funktioniert ein künstlicher Darmausgang?

Wie gut, dass die alte Dame die Darmop offenbar gut überstanden hat. Ein Leben mit einem künstlichen Darmausgang ist für junge Leute nicht gut vorstellbar, aber alte Leute kommen oft erstaunlich gut damit klar, wenn sie sich erstmal daran gewöhnt haben, dass sie die an dem Ausgang der Bauchdecke befestigten Beutel regelmäßig leeren müssen.

Hallo Hanna,

ein künstlicher Darmausgang (der medizinische Begriff ist "Stoma") ist eine kleine Öffnung in der Bauchdecke, durch die das Darmende nach außen gelegt wird. Die Öffnung wird meist links oder rechts unterhalb der Gürtellinie angelegt. Von der Größe und Form kannst es dir vorstellen wie eine Erdbeere, die kopfüber auf dem Bauch sitzt.

Mit einem Stoma kann man den Stuhlgang nicht mehr kontrollieren, d.h. der Stuhl fließt einfach aus der Öffnung im Bauch heraus. Liest sich im ersten Moment erschreckend, ist aber kein Problem. Denn es gibt heute Hilfsmittel, die bei einem Stoma eine sehr gute Lebensqualität geben.

Das sind dünne, elastische Platten, ungefähr so groß wie der Unterteller einer Kaffeetasse. In der Mitte ist ein Loch. Diese Platte wird auf den Bauch geklebt, aus dem Loch in der Mitte schaut das Darmende hindurch. Die Platte schützt die Haut vor den Ausscheidungen.

Um dann alles was aufzufangen, kommt auf diese Platte ein Plastikbeutel, der absolut dicht ist. Man riecht da nix. Ist der Beutel voll, kommt er in den Müll und man macht einen neuen auf die Platte.

Eine gute Seite zum informieren ist www.stoma-welt.de. Dort bekommst du auch eine Vorstellung, wie man mit einem künstlichen Darmausgang lebt.

Grüße, Christian