Wie hoch ist der Spaßfaktor beim "Wing Chun"?

Ach ja: Und Erdnuckeli hat in drei Zeilen Antwort zwei Fehler drin: Erstens ist Wing Chun nicht das effektivste System (es ist vereinfachtes Kung Fu und wer traditionelles Kung Fu lernt, braucht zwar länger, um es zu erlernen, beherrscht aber dann die Techniken besser - zudem sind japanische Systeme wie Ninjutsu oder Jiu Jitsu ebenfalls mindestens ebenbürtig - und wenn es um eine schnell zu erlernende Selbstverteidigung geht, schlägt nichts Krav Maga) und zweitens bitte nicht vorher üben. Jeder Fehler, den du dir beim im Vorfeld alleine üben aneignest, ist dir schwerer wieder abzutrainieren, als dir alles von 0 auf im Verein beizubringen. Du kannst höchstens im Vorfeld was an deiner Grundfitness (Ausdauer, Kraft, Körperspannung) tun, aber in guten Vereinen kannst du da auch bei 0 anfangen und wirst neben dem Kampftraining noch aufgepeppelt.

Erst mal ist *ing *un (an Stelle der * kannst du beliebige Buchstaben einsetzen, so viele Schreibweisen, wie es da schon gibt) kein Kampfsport sondern eine Kampfkunst, denn es werden keine Wettbewerbe ausgetragen, in denen man sich misst.

Zweitens kommt es sehr stark auf den Verein an. Große Verbände wie die EWTO und EWCO werfen sich gegenseitig vor, nur Mist zu unterrichten, und beide Seiten haben Recht. Viele Verbände üben auch enormen psychischen Druck auf die Mitglieder aus, z.B. du darfst alle Ausrüstungsteile nur mit Verbandslogo beim Verein kaufen (überteuerte, minderwertige Ware, die an deutlich billigere und hochwertigere Ware von Kwon und Co nicht ran kommt) und manche drohen dir, wenn du aufhören willst sogar Gewalt an. Das sind zwar einige schwarze Schafe unter vielen hundert Verbänden, nur leider sind es teilweise große Verbände, die zu solchen Mitteln greifen. Deshalb ist das ganze System sehr stark in Kritik geraten. Gegenüber dem System zu Unrecht, aber es ist halt nicht einfach, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Sobald du einen seriösen Verband und darin einen guten Trainer (oder einen guten verbandslosen Trainer) gefunden hast, hängt es noch von den Ansprüchen des Trainers statt. Manche sind ziemlich verbissen, manche haben Spaß an der Sache und lachen gerne mal mit. Schüler, die auch mal Spaß haben wollen, kommen mit ersteren Trainern nicht klar, verbissene Schüler nicht mit letzteren Trainern. Aber das ist in jedem System so.

Im Zweifelsfall hilft ein Probetraining. Seriöse Schulen bieten dir die Möglichkeit, mehrere Stunden kostenlos, entweder in Zivilkleidung oder gestellter Ausrüstung, zur Probe zu trainieren. In der Zeit kannst du auch mal ganz unverfänglich die anderen Schüler fragen, wo man denn die Ausrüstung kaufen kann (Idealfall: "Internet, in dem und dem Laden oder beim Trainer" - also die Möglichkeit über den Trainer zu bestellen aber keine Verpflichtung), was das Training und die Prüfungen kosten, ... Daran siehst du schon, ob der Trainer dein Bestes (also dein Wohl) oder nur dein Bestes (also dein Geld) will.

Also von allen Kampfsportarten ist Wing Tsun noch die "universalste" und macht Spaß - aber erst dann, wenn man es wirklich schon etwas kann. Davor ist es bitteres Üben :D

Naja, wenn ich sehe, wie teuer das ist, dann rutscht der Spaßfaktor aber ganz schnell in den Keller...

Ich finde es toll und kann es nur jedem weiterempfehlen. Die Übungen erfordern Disziplin, und eine Menge Respekt vor dem Trainer sollte man auch haben, aber es macht wirklich viel Spaß =)

Hey!
das hängt natürlich auch immer von der eigenen einstellung ab und wie verbissen man selber an die sache rangeht. ich persönlich habe sehr viel spaß beim wing chun ;)
viele grüße