Du kannst doch etwas tun
Hallo Jan,
ich leide auch seit Jahren an Herzrhytmusstörungen. Ich hatte auch zeitweise Druck an der Brust und Atemnot, aber nur dann, wenn ich unter viel Stress war. Meine Strategie war mein Leben so zu ordnen, dass der Stress möglich gering bleibt. Und das hat mit anderen, grundsätzlichen Sachen zu tun, als nur einen Plan zu machen und die Aufgaben gut zu organisieren. Mir wurde auf einmal bewusst, dass ich nur das eine Leben habe und das manche Sachen, die mich gestresst haben und die ich für wichtig hielt vielleicht gar nicht so wichtig waren. Bei mir fand eine Werteverschiebung statt, die mir sehr gut getan hat. Ab da fing ich an, mehr an mich und meine Bedürfnisse zu denken und nicht immer nur für andere da zu sein. Und das quer durch alle Lebensbereiche (Arbeit, Familie, etc.).
Zu dem Thema Angst: ich hatte auch einmal eine Panikattacke (gerade als die Störungen am stärksten waren, wenn auch durch einen anderen Umstand hervorgerufen). Ich habe für kurze Zeit gedacht ich sterbe und war froh in dieser Situation nicht alleine gewesen zu sein. Es ist viel einfacher damit fertig zu werden, wenn du jemand bei dir hast, auf den du dich verlassen kannst. Was mir aber von dem ganzen geblieben ist: Ich hatte das Gefühl, dass bei aller Angst und (für nur ein paar Sekunden) Gewissheit vom Tod, ich trotzdem irgendwie eine Steuerungsmöglichkeit sah. Ich wollte nicht sterben. Es war mir zu früh. Meine Kinder waren noch zu jung und es gab auch andere Grunde, die mich am Leben hielten. Ich hatte das Gefühl, dass mich die Frage gestellt wurde, ob ich jetzt sterben will oder nicht und habe mit einem eindeutigen nein geantwortet. Es ist nicht so leicht zu erklären wie es sich liest. Das ist nur ein Annäherungsversuch es zu beschreiben. Ich will nur damit sagen, dass man sich vor Augen halten sollte, der Tod kommt nicht nicht per Zufall zu uns. Ich glaube wir alle sind mehr oder weniger mit ihm "einverstanden". Irgendwann werden wir alle gehen, aber es gibt für jeden die richtige Zeit. Wenn du das Gefühl hast, du bist noch nicht so weit, dann entspanne dich, wie dein Arzt es dir empfohlen hat. Ich weiß, es ist nicht leicht. Aber versuche dir neue Impulse zu holen, indem du mit Leuten darüber redest und Sachen machst, die du vielleich noch nie gemacht hast. Ein Perspektivwechsel ist immer gut. Deine Krankheit ist ja, zumindest zum Teil, durch deine jetzige Lebensart entstanden. Dann ist es Zeit etwas zu ändern. Es kann nur gut werden. Ich wünsche dir viel Neues, viel Kraft und alles Gute.