Wie läuft ein Gespräch zur Einstufung einer Pflegestufe ab und wo gibt es vorher Hilfestellungen?

Wir haben die Pflegestufe I für unsere Mutter beantragt. Jetzt kommt noch ein Einstufungsgespräch auf uns zu. Ich würde gerne vorher wissen, auf welche Fragen wir uns dabei einstellen müssen, damit wir keine unnötigen Fehler machen. Gibt es dafür Beratungsstellen, die uns dabei behilflich sein können? Wer hat entsprechende Erfahrungen gesammelt und könnte mir Infos dazu geben? Gruß, Borti

Antworten (5)

Man muss die alten Herrschaften aber auch ein Stück weit verstehen: Sie haben ihr Leben jahrzehntelang im Griff gehabt und empfinden es als Demütigung, dass sie auf einmal als Pflegefall eingestuft werden sollen. Da mobilisieren sie noch mal alle Kraftreserven, um zu demonstrieren, dass alles halb so wild ist.
Für die Angehörigen ist das natürlich ein Schlag ins Kontor.

@Wolle

Kenn ich! Das ist sozusagen der Vorführeffekt. Du willst denen zeigen, was deine Mutter alles nicht mehr kann, und just an diesem Tag kann sie dann auf einmal selbstständig vom Sessel aufstehen. Man könnte zuviel kriegen.

Mutter vorher gründlich einnorden

Ich kann euch nur raten, eure Mutter vor dem Gespräch mit der Pflegekasse gründlich einzunorden! Sonst ergeht es euch wie uns mit meiner Mutter: Die Leute wollen wissen, was sie alles noch kann oder nicht kann, und sie quatscht Opern und erweckt den Eindruck, dass sie noch alles voll im Griff hat! Was natürlich nicht stimmt, aber mach mal was....

Auch an Demenz denken

Ein Tipp zur Pflegestufe: Denkt nicht nur an Dinge wie Waschen, Einkaufen, Saubermachen usw., sondern auch daran, ob die Mutter geistig noch voll da ist oder an beginnender Demenz leidet. Seit einiger Zeit gibt es nämlich auch dann Geld (so um die EUR 200, 00) von der Pflegekasse, wenn ein Angehöriger "nur" leicht dement ist und keine körperlichen Einschränkungen hat.

Beratungsstellen für Pflegende

Es ist eine gute Idee, wenn man sich vor einem Gespräch an eine Beratungsstelle wendet. Als Laie tendiert man sonst dazu, die eigenen Leistungen klein zu reden, wenn die Pflegekasse wissen will, wie viel Zeit man als pflegender Angehöriger aufwenden muss. Erkundigt euch mal bei eurer Gemeindeverwaltung oder bei der Krankenkasse, wo die nächste Beratungsstelle ist.

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