Hallo zusammen,
ich wollte meine Erfahrungen mit der Galle auch einmal berichten. Seit ich das 2. Mal an COVID erkrankt war (März 2023) ging es mir unfassbar schlecht. Keine Schmerzen, aber immer extreme Kreislaufprobleme und meine Verdauung war mal okay und dann explosionsartige Durchfälle, die ich nicht an meiner Ernährung festmachen konnte. Es wurde immer schlimmer, bis ich mich nicht mehr aus dem Haus getraut habe, aus Angst ohnmächtig zu werden. Ich war die ganze Zeit in ärztlicher Behandlung, immer der Verdacht auf Long COVID und man könne da nichts machen. Ich entschied mich dann Anfang 2024 meinen Hausarzt zu wechseln. Es war eine neue Hausärztin bei mir in der Umgebung, die auch Internistin ist und dort wurde Blut untersucht (unauffällig) und dann kam der Ultraschall. Verdickte Gallenwände und mindestens ein sehr großer Stein. Dann ging die Reise weiter über den Gastroenterologen und letztendlich ins Krankenhaus. Vor der Entfernung der Gallenblase wurde eine Darmspiegelung gemacht, einfach um Darmerkrankungen auszuschließen aufgrund meiner heftigen Durchfälle. Da war aber zum Glück alles in Ordnung, danach ging es mir aber so richtig schlecht. Das was an Darmflora vermutlich noch da war, wurde durch die Darmspiegelung dann auch gekillt. Am 27.06.24 wurde mir dann die Galle minimalinvasiv entnommen. Es stelle sich heraus, das sogar zwei kastaniengroße Steine in der Galle waren. Die ersten 2-4 Wochen nach der OP ging es mir leider weiterhin sehr schlecht. Zwei der vier Wunden wollten nicht heilen, die Nähte hatten nicht ordentlich gehalten und daher lösten sich auch die Fasern nicht auf usw.. Verdauung weiterhin eine Katastrophe, ich hatte wirklich Angst mir nun mein Leben komplett versaut zu haben. Ich habe seit der OP immer viele kleine Mahlzeiten gegessen und nun auch nach und nach tierische Produkte weitestgehend aus meiner Ernährung entfernt. Auf Fett achte ich weiterhin. Es ist zwar noch ein sehr restrektives Essverhalten für mich, aber ich habe nun tagelang eine normale Verdauung und ab und an dann mal Durchfall und auch noch ein "Unwohlsein" an der Stelle, wo die Galle mal saß. Ich denke da handelt es sich noch um "Schmerzen" am vernarbtem Gewebe. Bei meinen Blutwerten nach der OP kam auch noch heraus, das meine Eisen-Werte sehr niedrig sind und die Thrombozyten-Werte zu hoch, entsprechend supplementiere ich nun Eisen seit ein paar Wochen zusammen mit Vitamin C und einem Multivitamin. Es wird immer etwas besser , vor allem mein Kreislauf ist nun stabil. Ich habe zwar immernoch Angst vor längeren Autofahrten oder wenn ich wo hin muss, bei dem mir ein Stau bevorsteht, aber da zwinge ich mich nun durch um diese Angst nicht mein Leben weiter bestimmen zu lassen. Ich bin noch nicht länger alleine irgendwo hingefahren, aber das wird auch kommen.
Ich denke am Ende ist bei mir der Schlüssel eine cholesterinarme Ernährung. Meine Cholesterinwerte waren zwar soweit ich weiß immer im Normbereich, aber an den Steinen sah man ja, das mein Körper ein Problem mit Cholesterin und der Fettverdauung hat.
Die Ärzte sagen zwar immer, dass man nach der OP alles essen kann, aber man sollte bedenken, wo diese Steine ihren Ursprung haben. Ich kann im Moment nur sagen, dass eine ballastoffreichere und vorwiegend pflanzliche Ernährung in kleinen mehreren Mahlzeiten (so alle 2-3 Stunden) meiner Verdauung sehr gut tut.
Vielleicht hilft es irgendwem und probiert viel an der Ernährung zu schrauben. Bei dem einen funktioniert dies, bei dem anderen jenes...
Liebe Grüße und gute Besserung,
Anni