Abbruch - ja oder nein?!?!?

Hallo, ich bin 29 Jahre alt, seit 8 Wochen verheiratet und habe schon zwei Mädels - 8J und 4J. Mein Mann und ich haben uns bereits durch so einige Turbulenzen gekämpft und uns jetzt endlich in unserem Leben eingerichtet. Finanziell nagen wir zwar nicht am Hungertuch, Reichtümer besitzen wir allerdings auch nicht. Nun bin ich wieder schwanger - in der 7. Woche (trotz Verhütung).
Das wirft mich völlig aus der Bahn. Ich weiß ehrlich nicht, was ich davon halten soll. Ich bin wütend, weil ich mich darauf gefreut habe, dass meine Mädels endlich aus dem Gröbsten raus sind, unsere Jobs sind relativ sicher und ich wollte mich eigentlich mal auf mich konzentrieren. Das mag vielleicht egoistisch klingen, ist aber so. Ich bin mit meinem Mann erst 1 Jahr zusammen, er trägt mich und die Mädels auf Händen. Davor bin ich 7 Jahre alleine gewesen, erst mit der Großen und dann mit beiden Kindern. Ich bin immer arbeiten gegangen und habe jede freie Minute mit meinen Kindern verbracht und alles für sie getan. Ich bin nie ausgegangen, habe immer zurückgesteckt und mich komplett eingeschränkt, um meinen Kindern alles zu bieten, was sie verdient haben. Ich liebe meine Kinder über alles, bin stolz auf sie und habe auch nie "meine Freiheit" vermisst. Allerdings auch deshalb, weil ich mir immer gesagt habe:"Warte ab, wenn Du Mitte 30 bist, hast Du wieder Zeit für Dich und die Kinder sind quasi groß."
Und jetzt das!!! Ich würde komplett von vorne anfangen und dafür habe ich echt keine Kraft mehr. Mein Mann möchte gerne noch ein Kind, aber er bleibt ja auch nicht zuhause und geht in Erziehungsurlaub. Das würde dann wieder alles an mir hängen bleiben. Darüber hinaus ist meine Mutter auch noch schwer krank und wird über kurz oder lang gepflegt werden müssen. Ich weiß nicht, wie ich das alles schaffen soll?!? Mein Mann baut in Gedanken schon Wiegen und Mobile und ich mache mir Gedanken über einen Abbruch. Wir haben keinerlei Unterstützung von unserer Familie - weder persönlich noch finanziell. Ich bin neu hier in der Stadt und habe noch nicht mal Freunde oder Bekannte.
Ich weiß überhaupt nicht, was ich machen soll. Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben?

Antworten (5)
Hinter mich gebracht

Hallo, wollte nur noch zum Abschluss sagen, dass ich den Abbruch hinter mich gebracht habe und wirklich erleichtert bin. Ich habe fast ein schlechtes Gewissen, weil ich mich nicht schlecht fühle, um es mal so auszudrücken. Ich kann mich voll und ganz auf meine Mädels konzentrieren, kann meine Mom unterstützen und stehe voll und ganz hinter meiner Entscheidung. Mein Mann lässt sich jetzt sterilisieren und damit ist das Thema dann endgültig vom Tisch.
Ich wünsche allen, die ungewollt schwanger sind auf jeden Fall genügend Kraft und Mut, zu ihrer Entscheidung zu stehen, wenn sie sich denn sicher sind.

Nina123

Tu das was Du für Dich für richtig hältst. Laß Dich nicht beirren. Mach Dir danach keine Vorwürfe und stehe zu Deiner Entscheidung. Und wenn Ihr wirklich keine Kinder mehr wollt würde ich eine Sterilisation vorschlagen, dann kannst Du Dich auf Deine Familie und Dich konzentrieren. Alles Gute!

Deine Entscheidung

Hallo Nina123,
es schmerzt mich sehr zu hören, daß ihr Euch für eine Abtreibung entschieden habt.
Jeder hat das Recht auf eine freie Entscheidung. Aber Du hat jemand wichtiges vergessen. In Dir lebt ein Kind, und dieses Kind hat die Entscheidung getroffen leben zu wollen, um sich selber, seine Eltern und die verschiedenen Facetten des Leben kennenzulernen.
Die körperlichen und psychischen Folgen einer Abtreibung stehen meines Erachtens nicht in Verbindung damit, ob eine Schwangerschaft gewollt war oder nicht.
Ich finde es klasse, daß Du Deiner Mutter eine Niere spenden willst, damit ihre Lebensqualität wieder steigt. Aber aufgehoben ist nicht aufgeschoben. Und es passt nicht zusammen, sich bei einer Person dafür einzusetzen, daß ihr Leben schöner wird, und auf der anderen Seite Leben zu verneinen. Denkt doch nocheinmal über diese Punkte nach.
Amrei

Entscheidung getroffen

Ich denke, wir haben unsere Entscheidung getroffen. Habe lange mitmeinem Mann gesprochen und und haben uns dann beide für einen Abbruch entschieden. Mein Mann ist nicht glücklich darüber, aber er wird mich deswegen auch nicht verlassen. Es spricht zu viel dagegen. Ich habe weder die Kraft noch den Willen für ein weiteres Kind. Und ich habe auch nicht einmal ansatzweise den Hauch von Freude über diese Schwangerschaft, da kann ich mir schlecht vorstellen, später seelisch darunter zu leiden. Ich mag mein Leben so wie es ist und ich möchte endlich auch wieder ein bisschen Freizeit. Mein Mutter wird dieses Jahr noch eine neue NIere brauchen und ich möchte ihr eine spenden. Da kommt eine Schwangerschaft auch mehr als ungünstig.
Ich habe mir die Beiträge hier mal angeschaut und die jeweiligen Antworten dazu und ich möchte mal eines sagen: Ein Abbruch ist sicher keine lobenswerte Sache und sollte wohl überlegt sein, aber wenn ich verhüte, treffe ich die Entscheidung, keine Kinder zu bekommen. Und wenn es dann tatsächlich passiert, dass man doch schwanger wird, dann sollte man das Recht haben, an seiner Entscheidung festzuhalten. Ich für meinen Teil werde das tun.

Nein

Hallo Nina123,
ich persönlich kann Dir nicht zu einer Abtreibung raten. Denn eine Abtreibung kann zu einer Verlusterfahrung für Dich werden, diese Aufzuarbeiten kann Dir mehr Kraft kosten, als ein weiteres Kind groß zu ziehen.
Ich finde mit Deinem jetzigen Mann hast Du es gut erwischt, er trägt Dich gerade auf Händen. Ich denke er hat eine faire Chance verdient. Gib ihm sein Wunschkind. eine Abtreibung könnte da auch einen tiefen Riß in Eure Beziehung bringen.
Du bist neu in der Stadt und hast noch keine Freunde. Das Kind bietet dazu eine Chance, z.B. gehst Du in den Geburtsvorbereitungskurs, schon da lernst Du Paare von dort kennen, . Später kannst Du in eine Krabbelgruppe und wenn man das Kind in den Kindergarten bringt ergeben sich auch Gespräche mit anderen Müttern.
Klar freut man sich wenn wieder etwas Freiheit in Sicht ist, aber wenn sich Pläne zerschlagen, wird das Leben anders. Anders muß nicht schlechter sein. Wenn ich immer nur das bekommen hätte, was ich gewollt hätte, dann wäre mein Leben kalt und arm geblieben.
MfG Amrei

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