Der Glaube an den Körper - gegen die psychische Angst
Hallo Miteinander. Ich bin 32 Jahre alt, männlich und trinke seit meinem 20 Lebensjahr regelmäßig Alkohol. Anfangs für mich in einem unbedenklichen Maße, dann jedoch schnell mehr, was mich auch dazu veranlasste in der Öffentlichkeit und vor Freunden keinen Alkohol mehr zu konsumieren. Ich bin der typische ich trinke zu Hause im Kämmerchen Typ, abends, allein. Ich möchte auch von niemanden dabei gesehen werden oder hätte das Bedürfnis in Gesellschaft zu trinken. Das fühlt sich für mich falsch an und erzeugt einen gewissen Druck in mir „enttarnt“ zu werden. Wir reden bei meinem Konsum mittlerweile von einer 1L Flasche Rotwein täglich. So im normalen Abendverlauf von 3-4 Std. Früher weniger, da ca 0, 75 L, Tendenzen nach oben und unten frei. Es gab vor gut 5 Jahren noch Zeiten wo ich abstinente Tage hatte, die haben im Lauf der letzten Jahre nachgelassen. So kommt es zu Stande das ich mittlerweile täglich abends die Flasche leere. Ich trinke nie am Tag und würde das auch nie wollen oder „brauchen“. Der Freund Alkohol erreicht mich am Abend und begleitet mich bis zur Nacht. Am Tag ist das Thema Alkohol für mich nicht existent und ich verdränge es. Mein Gesundheitszustand nach 12 Jahren ist meines Erachtens schlecht. Ich leide von den Folgen des täglichen Trinkens unter einer Gastritis. (chronische Magenschleimhautentzündung) Auch stelle ich mittlerweile Hautveränderungen wie Gesichtsröte und übertriebenes Schwitzen im Gesicht fest, insbesondere zu den Mahlzeiten. Mein schlimmstes Symptom ist das tägliche Aufstehen, die Magenschmerzen, das teilweise Erbrechen der Magensäure, den Kater, dieses Gefühl kraftlos zu los, Kopfschmerzen..... Ich möchte den Alkohol los werden und ich weiß das ich ein Problem habe. Ich habe bisher 2 mal aufgehört zu trinken, einmal für 3 Wochen und beim nächsten Anlauf nur 9 Tage. Ich bin jetzt beim dritten Versuch und heute 72 std nüchtern. Ich fühle mich jeden Tag besser und genieße es, aber meine Nächte sind der absolute Albtraum. Es geht hierbei nicht um körperliche Symptome, sondern viel mehr um meinen Kopf der mir sagt das ein alleiniger Entzug nicht Schaffbar ist. Ich sollte dazu sagen das bei meinen letzten Versuchen die jahrelang zurück liegen, mein Konsum weitaus geringer und auch nicht diese Regelmäßigkeit aufwies, als heute. Diesmal leide ich unter der Angst das Delyr wie man so sagt, das ich Krampfanfälle bekommen könnte, es zu Atempausen kommen kann etc. Ich gehe zu Bett und sofort kreisen diese Gedanken in meinem Kopf, was ein Einschlafen fast unmöglich macht. Ich achte nur auf meinem Körper und wie er sich verhält. Ich bin gedanklich soweit das ich mir überlege nur ein klein wenig abends immer zu trinken, nur damit der Körper ein klein wenig seines Stoffes bekommt, damit ich mich vor sowas nicht zu fürchten brauche. Dies soll keine Ausrede werden, im Gegenteil. Der Gedanke daran es zu tun ekelt mich an und frustriert mich auch emens, ich möchte es nicht tun! Ich will nicht mehr trinken. Meine Frage nach 12 Jahren Trinkens ist einfach die, kann ich aufhören ohne Medikamente, oder ist mein Körper dazu nicht in der Lage? Ich bin jemand der sich und seinen Gesundheitszustand recht gut einschätzen kann und mein Bauchgefühl sagt mir ich kann das schaffen! Aber mein Kopf hat Angst und die Angst blockiert mich. Über Meinungen wäre ich sehr dankbar. Euer Schameur