Grausame Natur - Sollte der Mensch öfters eingreifen oder der Natur ihren Lauf lassen?

Die Natur kann sehr grausam sein. Bei manchen Tierarten werden die Jungen nach wenigen Tagen von den eigenen Eltern aufgefressen. Ich denke das gehört zur natürlichen Selektion, aber ist schon sehr hart und nur schwer zu akzeptieren. Findet ihr das wir Menschen wenn möglich da eingreifen sollten, oder der Natur ihren natürlichen Lauf lassen sollten? Was meint ihr dazu?

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Antworten (9)
Ganz ohne Eingriffe geht es nicht

Naja, wenn man's genau nimmt und der Natur wirklich ihren Lauf lassen will, wäre ja völlige Gleichgültigkeit allem Lebendigen gegenüber die einzige Option. Dann dürfte es aber auch weder Ärzte noch Medikamente geben. Auch für Menschen nicht, die ja ebenso wie die Tiere ein Teil der Natur sind. Ich glaube kaum, dass das jemand möchte.

Ist halt so

Bei manchen Spinnenarten frisst das Weibchen nach der Paarung das Männchen auf. Eine Gottesanbeterin frisst ihre Beute bei lebendigem Leib auf. Und eine Schlupfwespe legt Eier in lebendige andere Insekten die dann von innen heraus aufgefressen werden. Lasst das mal alles so, Mutter Natur hat sich schon was dabei gedacht. Der Mensch hat schon genug eingegriffen und kaputt gemacht. Wir können nicht immer Gott spielen

Muss jeder selbst wissen

Der Grashüpfer knabbert den Grashalm an, das Eichhörnchen vergräbt Nüsse und der Biber staut ganze Gewässersysteme an, kurz, es gibt keine einzige Lebensform auf Erden, die nicht irgendeinen Einfluss auf die Umwelt und das Geschehen um sie herum ausübt. Warum also sollte das ausgerechnet beim Menschen anders sein? Auch wir haben das Recht wie alle anderen Lebensformen, Einfluss auf unsere Umwelt auszuüben. Wie weit dabei zu gehen ist, muss jeder mit seinem eigenen Gewissen vereinbaren, Hauptsache es findet in umweltverträglichem und ethisch vertretbarem Rahmen statt.

Unbeschwerter Naturgenuss adé!

Bitte nicht böse sein, weil das nicht wirklich was mit der Frage zu tun hat, aber ich war wirklich so blöd und hab das mal gegoogelt wegen den Rachendasseln. Hätt ich das mal lieber bleiben lassen, weil die Bilder kriegt man echt nie mehr aus dem Kopf. Seit ich das gesehen habe, seh ich Rehe anders. Manchmal ist es echt besser, nicht alles zu wissen.

Solange wir Menschen uns gegenseitig umbringen, unsere natürliche Lebensgrundlage zerstören und aus Gier mehr wollen, als wir brauchen, solange kann die Tierwelt als Teil der Natur nicht grausamer sein, als wir Menschen es selber sind.

Die Natur besteht aus Kreisläufen, die sich selbst regulieren durch Anpassung und Selektion. Der Eingriff des Menschen ist künstliche Veränderung dieser Kreisläufe zugunsten des menschlichen Wohlgefallens. Das ist dann eben so. Uns Menschen wird es auch nicht ewig geben.

Manchmal geht es nicht anders

Ich weiß, dass dies ein sehr schwieriges und emotionsbeladenes Thema ist. Denn an sich braucht die Natur in der Tat keine Hilfe durch den Menschen, das regelt sich alles von ganz allein, auch wenn es manchmal sehr lange dauern kann. Doch ich als Förster erachte es durchaus für legitim, nach großflächigen Waldbränden Gebiete wieder aufzuforsten oder gefährdeten Arten zu helfen (Igelrettung usw). Umstrittener wird das Ganze allerdings bei der Jagd und Hege des Wildes – ein vieldiskutiertes Thema in der Öffentlichkeit. Der Wolf mit seinen speziell angepassten Supersinnen übt als natürlicher Prädator auf seine Beutetiere freilich eine vollkommen andere Art der Selektion aus als der Mensch mit seiner Bejagung. Andererseits kann es aber auch unverantwortlich sein, manche Tiere am Leben zu lassen. Nehmen wir das Beispiel der Rehe. Im Sommer werden diese Tiere oft von gewissen Fliegen, den Rachendasseln, umschwirrt, welche ihnen im Vorbeifliegen schlupfreife Eier in die Nüstern spritzen. Die auskriechenden Maden wandern bis in den Schlund- und Rachenbereich der Rehe hinauf, wo sie sich festsetzen und Entzündungen verursachen. Sie ernähren sich von den Wundsekreten und bleiben zunächst noch unauffällig. Das Reh als Wirt bekommt so eine Art Schnupfen, wird aber dabei nur mäßig geschwächt und hat recht gute Chancen, sich selbst und damit auch die schmarotzenden Maden in seinem Kopf über den Winter zu bringen. Im Frühjahr aber beginnen die Maden beträchtlich an Größe zuzunehmen und werden schließlich monströse drei Zentimeter lang. Wenn ein Reh Dutzende dieser Schmarotzer im Kopf hat, bereitet ihm der Befall freilich furchtbare Qualen, wobei es verzweifelt versucht, die Maden irgendwie durch niesen usw. loszuwerden. Sofern es an dem Madenbefall nicht früher zugrunde geht, gelingt ihm das erst, wenn die Maden bereits verpuppungsreif sind. Am Boden verpuppen sie sich dann und ergeben kurze Zeit später eine neue Fliegengeneration. Auch Hirsche werden von Rachendasseln befallen, verkraften das aber aufgrund ihrer Größe und Robustheit zumeist besser. Um die Verbreitung und Vermehrung dieser abscheulichen Parasiten in Schach zu halten und das Tierleid zu begrenzen, ist es die Pflicht eines jeden Waidmannes, Tiere mit den entsprechenden Symptomen (Niesen, offenes Maul, Unruhe, Abmagerung…) abzuschießen und die Maden umgehend zu vernichten. Ein weiteres Beispiel ist die Tollwut, welche im ganzen Bundesgebiet inzwischen als ausgerottet gilt - ein großartiger Erfolg, wie ich finde. In die Kreisläufe der Natur einzugreifen mag durchaus weiterhin umstritten sein, in einigen Fällen ist es jedoch unumgänglich.

Natürliche Selektion

Eigentlich ist die natürliche Selektion in jedem Fall besser, das sehe ich genauso. Aber, wie rpader schon geschrieben hat, fällt es unsereins schwer, das zu akzeptieren. Ich denke aber, dass man da nicht eingreifen sollte, die Natur und vorallem die Muttertiere spüren ja, ob ihre Babys eine Chance haben zu überleben. Wenn nicht, sagt es ihnen ihr Instinkt, dass es wohl besser wäre, das eine Baby zu töten. Klingt skrupellos, macht aber auch Sinn, wenn man mal drüber nachdenkt.

Natur und eingreifen

Hallo, der Mensch tut nichts anderes. Wir wollen alles wissen!
Nichts ist vor dem Mensch sicher.
Ich weiß nicht wo du lebst, aber wir sind auf dem Land die Herscher und wir sind es im Meer.
Die Tiere wovon du redest die gibt es doch gar nicht mehr! LG Poison

Ich finde das schwierig...Das ist eben der Lauf des Lebens, auf der anderen Seite aber auch skrupellos und brutal. Für uns ist das nur schwer zu akzeptieren. Ein Beispiel dafür ist ja auch Eisbär Knut, der ja gerettet wurde, weil er sonst auch gestorben wäre. Naja, viel hat es ihm ja nicht genützt, er ist ja nicht besonders alt geworden...

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