Leidensdruck bei idiopathischer Faszialisparese

Hallo Leute,
ich bin 23 und vorgestern aufgewacht und habe festgestellt, dass mein Gesicht auf der rechten Hälfte komplett gelähmt ist. Festgestellt wurde eine idiopathische Faszialisparese.
Ich nehme nun Cortison und muss mehrmals täglich Gesichtsübungen machen. Aber besonders schlimm ist für mich der Leidensdruck. Ich leide schon lange an Depressionen, die auch medikamentös behandelt werden. Trotzdem reißt mich das in ein ziemliches Loch. Zudem bin ich Studentin und mitten in der Prüfungsphase und habe massive Angst, meine ganzen Prüfungen zu verpassen.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter und hatte gehofft, von anderen Betroffenen evtl. weitere Tipps zur Behandlung zu erfahren und vor allem auch Ratschläge, um den Leidensdruck zu ertragen.
Liebe Grüße, Lisa

Antworten (1)
Nervus Fascialis

Hallo Lisa,

ich möchte dir hier ganz klar sagen, dass es wichtig ist, hier nicht in eine weitere Depression zu kippen.

Die Info, welche ich dir hier gebe, ist nicht dafür gedacht, dich wohl zu stimmen, sondern sie ist ernst gemeint.

Du hast deinen Prüfungsstress angesprochen. Dies ist für meine Erklärung ein wichtiger Hinweis.

Es kommt vor, dass eine motorische Lähmung der quergestreiften Muskulatur im Bereich der Gesichtsmuskulatur stattfindet. Dies kann bei sehr starker Nervlicher Überbelastung eintreten…!
Ich kann mir vorstellen, dass die Prüfungen nicht so laufen, wie du es gerne hättest.

Idiopathische Faszialisparese heißt, dass man nicht weiß woher die Motorische Unterversorgung des VII. Hirnervs (Nervus Fascialis) kommt.

Du kannst damit rechnen, dass die „Sache“ in drei bis vier Wochen überstanden sein kann.
Wenn die Wiederversorgung des Nervs beginnt, kannst du ein Zucken spüren, oder kleine Krämpfe…!
Sollten Schmerzen auftreten, wären „normale“ Schmerzmittel angebracht. Bitte nimm keine schulmedizinischen Epilepsie-Medikamente (z.B. Carbamazepin o. Oxcarbazepin).

Die sind sehr Nebenwirkungsreich.

Da du ja sowieso im Sympathikus (Stress) bist, ist das Cortison, als Stresshormon, eher Contraproduktiv…!
Du kannst das ganze ja mal mit einem Arzt absprechen, sie müssten eigentlich Erfahrungswerte haben. Sollten sie dir eine schlechte Prognose abgeben, dann mach sie auf den Nocebo-Effekt (lat.:ich werde Schaden) aufmerksam.
Man sollte mit dem Patienten behutsam umgehen…!

Bedenke, dass du dich selbst, durch ein hohes Maß an Stress, in die Situation gebracht hast. Soll heißen, dass dein Körper auch wieder da raus kommt, wenn man Ihm die Ruhe gibt und keine Angst schürt…!

Liebe Grüße von JürgenD

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