Paranoide Schizophrenie - Erfahrungsaustausch
Hallo ihr Lieben, ich bin 39 Jahre alt und Mutter eines Kindes (17) das an Schizophrenie erkrankt ist. Da ich mich ziemlich überfordert fühle und uns keine Hilfen angeboten werden, möchte ich mich gerne mit Menschen austauschen, die vllt die selbe Problematik haben.
Die Schizophrenie ist so wechselhaft und unberechenbar, dass mein Mann meint, es sei keine normale Schizophrenie oder überhaupt eine Schizophrenie. Es ist eine komische Mischung bei ihm. Er ist manchmal ambivalent, traurig oder impulsiv, wahngesteuert, höflich, freundlich, emphatisch, hilfsbereit, stur, planlos, apathisch, wie versteinert, infantil, krankhaft, feindselig…
Er macht uns sehr sehr traurig und fertig. Wir sind am Ende unserer Kräfte und möchten ihm helfen, obwohl wir selbst mittlerweile akut Hilfe benötigen.
Wir dokumentieren auch immer seinen Zustand, sonst glaubt uns keiner, da er so wechselhaft ist. Immer verschiedene Phasen. Seine Uneinsichtigkeit macht das Ganze noch schlimmer. Er möchte manchmal freiwillig in die Psychiatrie aber haut dann jedesmal von dort ab. Er nimmt seine Medikamente nicht ein, spuckt sie aus. Ich könnte noch ewig schreiben. Er geht immer wieder auf den Balkon und ruft „Lara, ich liebe dich“. Er leidet dazu auch noch unter Liebeskummer, was alles noch komplexer macht.
Er hat sich seit 6 Monaten nicht geduscht. Kein Zähneputzen, Händewaschen, Haare kämmen etc
Er raucht ununterbrochen und seine Hand bzw sein Finger ist schon nekrotisch und schwarz durch die gedrehten Zigaretten, die er bis zum Schluss raucht. Pulsadern hat er auch schon versucht zu schneiden. Suizidal aber für die Psychiatrie ist das ganze Geschilderte und Beobachtete kein Grund ihn dazubehalten. Das macht uns wahnsinnig, da wir keine Adresse bei Akutfällen haben. Dh, wenn er unter Psychose den Befehl kriegt uns die Kehle aufzuschlitzen, haben wir eben Pech gehabt und es war ein sehr unglücklicher Vorfall. So läuft es hier in Deutschland leider ab. Wir hätten nie gedacht, dass unser Gesundheitssystem dermaßen krank ist. Uns sind die Hände gebunden und keiner kann helfen.