Schwangerschaftsabbruch - meine Geschichte
Anonym - 21 Jahre alt. Alles fing an, als ich zunehmende Schmerzen in der Brust hatte & meine Periode 8 Tage ausblieb. Mein Freund (seit zwei Jahren) & ich beschlossen einen Schwangerschaftstest zu machen, wo er meinte ich solle einfach davon ausgehen, er ist positiv, dann is der Schock nicht zu groß... Er hat eine sehr eigene Denkweise in vielen Dingen. Der Test war positiv, vor Schock & Angst, schoss es aus mir wie aus einer Pistole: wir treiben ab, ich muss zum Arzt... Ich konnte es nicht fassen. Mein Freund sagte zwar egal wie ich mich entscheide, er steht zu mir, aber er war eindeutig eher für die Abtreibung. Unter dem Vorwand ich gehe duschen, bin ich ins Badezimmer, wo ich zsm brach. Ich hatte gerade auf meine Periode gewartet um wieder mit der Pille zu beginnen, zu welcher Zeit wir mit Kondom verhütet hatten, dass einmal gerissen war. Ich konnte nicht fassen das es wirklich so ist, aber kann bis heute nicht beschreiben was ich in dem Moment gefühlt hab, ich musste einfach weinen & konnte mich nicht halten.
Mein Freund merkte das ich nicht ganz bei mir war & versuchte mich immer vorsichtig davon zu überzeugen das es der richtige Weg sei, er war derzeit arbeitsuchend & ich gerade mit meiner Ausbildung fertig, außerdem lebten wir noch bei meinen Eltern, wir hatten uns also noch nicht wirklich etwas aufgebaut. Ich nahm das so hin & versuchte das alles auch so zu sehen, er ist in diesem Thema einfach viel stärker wie ich & hat das ganze ganz anders aufgefasst. In den nächsten Tagen klapperte ich alle Frauenärzte in der Umgebung ab, mit der Nachfrage zum medikamentösen Abbruch, da ich von einer ehemaligen Klassenkameradin gehört hatte, dieser sei völlig harmlos & man bekomme nicht's davon mit. Heute weiß ich das sie gelogen hat, aus welchen Gründen auch immer. Eine Ärzten klärte mich dann auf, ich bräuchte erst ein Beratungsgespräch, wo mir dann auch Daten von Ärzten die so etwas machen gegeben werden. Ich war vor Schock einfach zu den Ärzten gegangen, ohne mich darüber zu informieren wie ich vorgehen muss. Vor dem Beratungsgespräch musste noch sie SSW festgestellt werden, wo ich mit meinem Freund war. Ich war in der 5. + 5 SSW. Nach dem Termin, auf der Heimfahrt musste ich mir meine Emotionen verdrücken. Ich wollte vor meinem Freund, der starke gefasste, immer noch keine Schwäche zeigen. Ich weiß dass das totaler Quatsch war. Zuhause verkroch ich mich dann im Schlafzimmer & brach erneut zsm.
Das Beratungsgespräch war das harmloseste an der ganzen Sache, die Dame war wunderbar dafür geschult & bohrte nicht weiter darauf rum.
Ich machte die Termine für den Abbruch aus, zwei Tage... einmal Montag & der andere Mittwoch. Beim ersten Termin wurde mir kurz erklärt was passiert & ich bekam die ersten drei Tabletten verabreicht, welche das Embryo aus meiner Gebärmutter entfernen sollen. Davon spürte ich gott sei Dank nichts, außer einer leichten Blutung. Ich war allerdings von nun an sehr weinerlich & konnte meine Gedanken nicht mehr klar fassen. Mein Freund und ich hatten wenig darüber gesprochen, was ich heute sehr bereue, aber ich hab es auch kaum zugelassen, weil ich solche Angst hatte es könnte schlimmer mit meinen Gedanken werden. Ich dachte ich kann es einfach "auslöschen" ohne davon etwas zu merken & ohne weitere Probleme, vielleicht auch weil es mir so erzählt wurde. Wir hatten auch niemandem, außer seinem besten Freund & meiner besten Freundin, davon erzählt. Mein Vater hatte zu diesem Thema immer gesagt, er verabscheut Abtreibung, wer das tut, tötet Leben & mit so jemandem will er nicht's zu tun haben. Ich bin ein totales Papakind & musste so etwas vor ihm verheimlichen, weil ich nicht weiß wie er reagiert hätte. Das bricht mir heute noch das Herz. Am Dienstag Abend hatte ich auch noch mit meinem Freund gestritten, weil ich mich allein gelassen fühlte, weil er lieber mit seinen Jungs los zog. Ich war also die Nacht allein zu Hause. Er hatte bei einem Freund übernachtet & holte mich dann am nächsten Morgen zum zweiten Termin ab. Auf der Hinfahrt sprachen wir kaum miteinander, wo ich es doch so sehr gebraucht hätte. Beim Arzt ging es dann zum Glück wieder. Ich bekam die erste von vier Tabletten welche "Wehen" auslöst & so alles ausstößt. Wir durften zwei Std in das Kaffee unterhalb der Praxis. Dort fing es bereits an, unglaubliche Schmerzen, wo ich heute noch weinen muss, wenn ich dran denke, aber ich glaube auch, weil ich es ganz anders erzählt bekommen habe & so alles spürte und live mitbekam. Nach zwei Std gingen wir zurück in die Praxis wo ich die zweite Tabletten bekam, diese musst ich im Mund zergehen lassen & dann durften wir gehen. Für eine Notfall bekam ich die Handynummer des Arztes und zudem noch die zwei letzten Tabletten welche ich auch im zwei Std Takt einnehmen musste. Nun das schlimmste was ich in meinem Leben durchgemacht habe. Wir furhen gerade aus dem Ort, wo die Praxis war als ich merkte meine Blutungen wurden stärker. Ich hatte zum Glück ein Handtuch unter mir, aber meine Hose war trotzdem voll Blut. Ich bekam Panik & wollte meine Binde wechseln, ich wollte auch nicht das dass Auto voll wird, irgendwie wollte ich für meinen Freund so angenehm wie möglich sein. Wir halteten an der nächsten Raststätte wo zum Glück Sanifair Toiletten waren, welche sauber waren. Ich ging auf die Toilette und plötzlich ziehte sich mein Unterleib zusammen, ein riesen "Brocken" kam aus mir, ich war schockiert schaut zwischen meine Beine durch & sah nur Blut wie im Wasserfall aus mir kommen. Ich schaute schnell weg & musste einige Minuten sitzen bleiben um mich zu fassen. Ich ging Kopf gesenkt aus der Toilette in der Hoffnung keiner sieht mich an zum Auto, wo ich das erste mal vor meinem Freund zsm brach. Ich wollte ihm erzählen was gerade passiert war & wollte im Inneren von ihm hören das es nicht die Frucht war, die gerade auf einem Raststätten Klo raus kam. Er wusste gar nicht wie er mit mir umgehen soll, hat mich in den Arm genommen & versucht mich zu beruhigen. Heute weiß ich das es die Frucht war. Ich hab sie ausgetragen auf einem Raststättenklo & runtergespült. Ich fühle mich wie Abschaum, ehrlich. Ich weiß zwar das mir in dem Moment nichts anderes übrig geblieben war, aber trotzdem finde ich es unter aller Würde. Die restliche Fahrt, ca. eine Std., saß ich weinend da & hab kein Wort rausgebracht. Endlich zuhause abgekommen konnte ich meine Klamotten wechseln, wo ich aufpassen musste das meine Mutter die Blutverschmierten Sachen nicht sieht. Dann haben mein Freund und ich uns aufs Sofa gelegt, wo er mir nicht von der Seite wich. Ich hatte solche Schmerzen, das ich weinen musste, ich wusste gar nichts mehr, mein Kopf war leer, ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Mein Freund hatte mir dann Schmerztabletten besorgt, er konnte mich nicht mehr so sehen, dafür war ich ihm sehr dankbar. Das hatte wenigstens ein bisschen Schmerz genommen. Dieser Tag war der schlimmste Tag meines Lebens, ich fühlte mich so schlecht & bin mir heute sicher es war der falsche Weg. Ich hätte es bekommen sollen... Ich hatte sechs Wochen danach starke Probleme, Schmerzen, starke Blutungen & außerdem löste sich nicht alles was dann Frauenarztbesuche hieß, bei denen ich ausgeschabt wurde. Bei jedem Menschen von dem ich wusste er hatte eine Abtreibung, wusste ich das es schnell vorbei ging (die Wochen danach) bei mir zog es sich eine gefühlte Ewigkeit, die Blutung sogar zwei Monate, was mir das Zeichen gab, ich soll es schwer haben. Ich soll bereuen was ich getan hab & ich tu es... ich weiß nicht was ich mir nun von euch erwünsche, vielleicht eure Meinungen dazu... Mit meinem Freund hatte ich nach der Abtreibung drei mal darüber gesprochen & versucht ihm zu erklären, dass ich glaube es war die falsche Entscheidung & nicht drauf klar komme... Er versuchte dann immer mich zu beruhigen & meinte das sei normal, das bräuchte Zeit. Wir sind in der Sache einfach komplett verschieden, wo ich mir wünschte ich wäre wie er. Aber ich weiß es wird mich mein Leben lang verfolgen. Wenn ich Säuglinge sehe, schaue ich wie starr & alles passiert review. Der beste Freund von meinem Freund wird jetzt Papa, die Freundin ist ca zwei Wochen hinter mir, was ich ziemlich schlimm finde & nicht weiß wie ich damit umgehen soll... Ich hab versucht mich einigermaßen kurz zu fassen... Ich möchte nun aber jeder Frau oder jedem Mädchen das in so einer Situation ist dazu raten, sich ausgibig damit auseinanderzusetzen um die richtige Entscheidung zu treffen, sprecht offen mit einer Vertrauten Person darüber & lasst euch ruhig ein paar Tage Zeit. Denn danach gibt es kein zurück mehr.