Tiefes Loch nach Abtreibung und Beziehung kaputt

Ich hoffe, dass ich hier Antworten von Frauen bekomme, denen es ähnlich ging.

Ich habe vor fast drei Wochen abgetrieben und es ist der reinste Albtraum, da sich mein Freund nun auch noch von mir zurückzieht weil er es nicht mehr aushält.

Es war eigentlich ein Wunschkind - bzw. - wir lassen es drauf ankommen. Es hat sofort geklappt was uns schon recht überfordert hat. Wir kannten uns erst seit 5 Monaten. Ich habe allerdings Zeitdruck gefühlt weil ich schon 39 bin. Ich habe schon ein Kind, das neun Jahre alt ist.

Wir haben uns anfangs sehr gefreut, doch dann ging es mir körperlich unglaublich schlecht - ich konnte nicht mehr arbeiten, nichts essen, nicht mal mehr trinken - auch MCP Tropfen haben nicht geholfen. Ich war ein absoluter Pflegefall und hätte ins Krankenhaus gehört. Davor hatte ich aber auch Angst, weil ich einen Job im Sommer angefangen habe, der ist zwar unbefristet, aber ich habe mich trotzdem schlecht dabei gefühlt.

Durch diesen miesen körperlichen Zustand kamen alle Zweifel hoch, Arbeit, nochmal von vorne anfangen mit einem Kind, mein Alter, die kurze Beziehung usw. Ich war nach drei Wochen so zermürbt, dass ich mich weinend bis auf dem OP Stuhl für die Abtreibung entschieden habe. Gleich nach dem Aufwachen habe ich alles bereut und seitdem geht es mir beschissen. Mein Freund hält das alles nicht mehr aus und sagte wir machen uns gegenseitig kaputt, dass ihn alles auffrisst und er nicht mehr weiter kann. Das war für mich natürlich der nächste Schicksalsschlag, weil ich weiß, dass er mich abgöttisch geliebt hat und ich seine Traumfrau war und er deshalb auch ein Kind mit mir wollte. Er war auch die ganze Zeit, trotz Zweifel zwischendurch, für das Kind. Nur am letzten Wochenende vor der Abtreibung war er auf einer Hochzeit und ist dann auch irgendwie eingeknickt bzw. war nicht verfügbar für mich und hat gemeint, dass es für uns vielleicht doch besser wäre ohne Kind und er auf jeden Fall auch dann hinter mir und der Entscheidung steht. Das ist jetzt leider nicht der Fall. Wir konnten uns nicht vorstellen was das mit uns macht.

Meine Hoffnung war, dass man der Sache jetzt Zeit gibt, eine gute Zeit miteinander hat, ich meinen neuen Job auf die Reihe kriege und wir dann nochmal starten. Aber diese Hoffnung hat sich nun leider zerschlagen und mir geht es absolut beschissen, ich kriege gar nichts mehr hin.

Gibt es jemand der ähnliche Erfahrungen hatte und der weiß wie man da wieder rauskommt? Ich habe Angst, dass ich darüber nicht mehr hinwegkomme. Ich möchte ungern Aussagen hören, dass es wir es ja doch geschafft hätten mit Kind, das weiß ich jetzt auch. Ich hoffe diese Bitte ist verständlich

DANKE

Antworten (1)
Hallo Charly

Es tut mir leid zu lesen, dass es dir so schlecht geht im Moment. Vielleicht hilft es dir, wenn du dich mit anderen Betroffenen austauschst? Generell gilt für uns Menschen, dass wir uns bei Überforderung Hilfe holen sollten. Die Caritas oder die Diakonie bieten Gespräche mit Sozialarbeiterinnen an, aber auch Psychologen können - sofern die Chemie stimmt zwischen euch - gut helfen. Ich bin Christin und erfahre aus meinem Glauben viel Kraft im Alltag und bei Problemen, deswegen kann ich auch zur Cityseelsorge raten (auch hier muss die Chemie stimmen). Mach es nur nich so, wie eine Freundin von mir. Die hat sich in eine Härte gegen sich selbst hineingesteigert, die keine Freude und keine Ruhe mehr zulässt. Dadurch kann sie aus dieser bösen Erfahrung nichts Gutes machen (sie hätte nochmal schwanger werden können oder könnte schwangere Frauen in Not unterstützen oder Alleinerziehende entlasten usw.). Mach du es anders als sie und hole dir auf jeden Fall Hilfe. Alles Gute dir und Gottes Segen.

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