Trennung wegen dementer Mutter?

Hallo zusammen,

Meine Schwiegermutter ist dement und seit einem Jahr gehe ich durch die Hölle. Mein Mann vernachlässigt mich extrem, es geht nur noch um seine Mutter. Alles dreht sich um sie, unseren TagesaAblauf richtet sich nach ihr. Wir nehmen sie überall mit hin, man kann sie ja nicht alleine lassen. Wenn ich es dann mal wage zu sagen, dass wir auch mal Zeit zu zweit brauchen heisst es es geht nicht, da sie sonst Schränke ausräumt und das Chaos will er nicht. Sie mischt sich in Alles ein, muss dauernd aufs Klo, ist nie zufrieden und zerstört uns jeden Tag. Ich weiss nicht wann ich das letzte mal glücklich war. Alleine aufs Klo kann sie ja auch nicht weswegen er auch eine Zeit lang mit ihr in einem Bett geschlafen hat. Wenn ich sage dass ich das nicht normal finde und ein Heim geeigneter wäre, stoße ich auf Unverständnis. Er "schiebt" seine Mutter nicht ab. Er hat seinen Job aufgegeben, da sie nachts oft bis zu 8 mal aufsteht u aufs Klo muss und er muss ja mit dass nichts daneben geht. Er kann also keine Nacht durchschlafen und opfert sein ganzes Leben seiner Mutter. Zu Anfang hatte ich noch Mitleid mit ihr und dachte wir bekommen das hin, aber ich kann nicht mehr. Er führt eine Beziehung mit seiner dementen Mutter und ich stehe an zweiter Stelle. O-Ton: "dich sehe ich noch länger als meine Mutter". So auf die Art : Gefilde dich, wenn sie mal stirbt dann bist du an der Reihe.
Findet ihr das normal? Oder ist er schon so fertig mit der Welt dass er garnichtmehr merkt was er da tut?
Mutterliebe in alles Ehren, aber sollte nicht ich als Partnerin an erster Stelle stehen, trotz dieser schlimmen Krankheit seiner Mutter? Sie ist 82 ich bin 35 und möchte nicht meine besten Jahre "abwarten" und für die Pflege seiner Mutter opfern. Ich lebe nämlich auch nur einmal, so egoistisch das klingt. Was meint ihr?

Antworten (2)
Noch was....

Es gibt übrigens auch gute Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige, die sich seelisch gut unterstützen und viele Tipps haben, wo man sich vor Ort auch noch Hilfe holen kann. Zudem kenne ich von der Diakonie und Caritas Tageseinrichtungen, wo Leute mit Demenz ganz gut ein paar Stunden am Tag untergebracht sind. Alles Gute euch.

Ruhe ist wichtig

Hallo Anna Maria, das liest sich alles sehr frustrierend was du schreibst. Es ist sicher gut, wenn der Sohn sich um seine geliebte Mutter kümmert, aber es ist eben nicht mehr gut, wenn ihr über eure Grenzen geht und dann füreinander und auch für die Mutter irgendwann keine Nerven mehr habt. Dann passieren Grobheiten oder auch Unfälle durch Übermüdung und Gereiztheit etc. Es gibt für Menschen mit Demenz gute Heime, mit Menschen, die sich rührend kümmern. Wenn ihr so ein Heim in der Nähe findet und zusammen (oder auch dein Mann allein) vielleicht sogar täglich eine Stunde dort vorbeischaut, ob alles in Ordnung ist, hat die Mutter mehr davon - ausgeruhte Menschen, die mit viel Geduld auf sie eingehen. Ich kenne eine ähnliche Situation aus der Familie. Das Heim war sehr gut und wir als Angehörige gerne und viel vor Ort. Die untergebrachte Person fühlte sich wie zuhause und wollte auch nicht mehr weg. Wichtig ist es, ein gutes Heim zu wählen und viel da zu sein. Über Trennung solltest du nicht nachdenken deswegen, schau doch besser schon mal, ob es ein gutes Heim bei euch in der Nähe gibt und hole zum Gespräch mit deinem Mann vielleicht eine Vertrauensperson von euch dazu und erzähle ihm ganz ruhig und ohne Vorwürfe, wie schlecht es dir derzeit geht. Alles Gute wünsche ich euch.

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