Waldorf - schöne Welt, doch danach ist alles anders

Leider ist unsere Welt nunmal leistungsorientiert und die Waldörfler sind nunmal eine Minderheit! Sicher hat man eine schöne Schulzeit, eine Zeitlang sogar ohne jegliche Schulnoten und ohne die Gefahr des "Sitzenbleibens". Aber was komm danach? Dann ist für viele die "böse" Welt plötzlich so ganz anders und für einige ein richtiger "Kulturschock", wie mir selbst bereits erzählt worden ist. Ja gut, vielleicht sind es Einzelfälle aber man hört immer wieder davon, daß die Waldörfler oft Probleme im späteren Berufsalltag haben! Wer weiß schon, was richtig ist, besser finde ich jedoch, daß man schon als Kind lernt, daß das Leben nicht immer gut zu einem ist!

Antworten (3)

Hallo,

ich war damals 10 Jahre (1979 - 1989) auf eine Waldorfschule für Geistig Behinderte (Heilpädagogisches Therapeutikum. Heute: Parzifalschule) in Berlin. Und es trifft genauso zu bei mir, wie Du es geschrieben hast. Es war eine wirklich wunderschöne Zeit in der Schule, an die ich oft zurück denke, denn inzwischen bin ich 50 Jahre alt.
Ich habe alles von der Waldorfschule mitbekommen: Parzifal, das Johannifest, Sankt Michael, Sankt Martin, Mariatta, Eurythmie und vieles mehr.
Ich bin gestärkt und mit guten Absichten in diese Welt gegangen, als ich die Schule verließ.
Ich bin tatsächlich 1990 psychisch erkrankt, nach einem Todesfall - und dass ich niemer zur Schule zurück durfte, bis heute nicht. Und dass ich in dieser Welt nicht klar kam, hat mich krank gemacht.
Ich habe vor drei Tagen mit meinem ehemaligen Religionslehrer gesprochen, ob ich zu den Anthroposophen zurück könnte. Aber dadurch dass ich so krank bin, tauge ich nicht zur Arbeit in eine anthroposophische Einrichtung. Deswegen kann ich nicht zu denen, die meine Seele heilen könnten.

Hallo Jona,
irgendwie sind (wir) Waldorfschüler schon 'normal', aber der schulische Werdegang ist halt anders geprägt. Walddorfschüler werden nicht für eine Leistungsgesellschaft 'erzogen', ehr bekommt man Dinge vermittelt die man verwenden kann sich selber zu erkennen. Dies geht den meisten auf einer Staatsschule ab. Staatsschulden erziehen die Kinder ehr zu konformen Konsumschweinchen. Das ließt sich jetzt sehr negativ, ist aber leider auch so.
Ich kann nur jedem abraten die Schulform zwischendurch zu wechseln, weder von der Staatsschule zur WS, noch umgedreht. Der Kulturschock ist zu heftig. Es sei denn der Schüler will es unbedingt, aber den Eltern rate ich ab.
Schüler von einer Staatsschule können das System der WS nicht verstehen, dafür muss man erst mal älter werden und Lebenserfahrung mitbringen. Dies hält die meisten aber nicht davon ab, trotz ihres totalen Unwissens, mit Parolen um sich zu schmeißen um sich selber in einem besseren Licht zu sehen.
Die WS ist auch ein 'Erdulden', ja, irgendwie schon. Schule an sich aber auch...

Hallo, an alle die es immer noch nicht gerafft haben: Wir sind ganz normale Menschen. Wenn man sich anschaut was aus den ehemaligen Schülern aus normalen Schulen wird, wird man feststellen das manche es richtig weit im Leben gebracht haben, andere nicht.Bei uns ist es genau so. Wir sind Individuen Vergleichsweise schaffen aber sogar mehr Waldorfschüler eine gute Karriere zu machen als bei einer normalen Schule.Wir haben genau das gleiche Abi.Wir sind nicht dumm.Wir bekommen durchaus strenge Bewertungen in Form von Punkten und Kommentaren.Wir lernen und leben und haben Probleme. Nicht alles ist schön-so ist das nun mal.

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