Was mich bewegt - Für und gegen die Beschneidung?

Wie kann man nur gegen die Beschneidung von Frauen in Afrika, aber nicht gegen die Beschneidung von Männern im Islam oder im Judentum sein?

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Deutsches Rechtsverständnis zur Penisvorhaut-Beschneidung

Jede nicht eingewilligte penile Präputiom-Zirkumzision bezieht den Straftatbestand der Körperverletzung (Verstümmelung); freilich auch jede medizinisch indizierte Maßnahme. Volljährigkeit und Einwilligung desjenigen, an dem der Eingriff vorgenommen werden soll, ist notwendige Voraussetzung für einen derartigen Eingriff.

Urgrund der rituellen Beschneidung des Judentums und das Pendant des Christentums

Postulat des jüdischen und christlichen Menschenbildes:
»Der Mensch ist eine durch Gott gewordene Kreatur, und kommt mit göttlichen Eigenschaften auf.«

Die Intention des Beschneidungs-Ritus

Die dem Geschöpf in Konfrontation zu seinem eigenen Willen und Handlungsvermögen gestellten Gehorsamsgebote, wie auch schon jeder einzelne Obrigkeitsakt, verdunkeln den im Menschen vorliegenden göttlichen Funken und seine da heraus entfallenden gottähnlichen Eigenschaften.
Das Judentum beschwichtigt das im Menschen nicht immer in Demütigkeit bezogene göttliche Potential, sogleich als Hochmut [wie bspw. Stolz, Geltungsdrang aber auch schon Selbstbewusstsein], indem der patriarchal inkulturierte Leib eine empfindliche Versehrung erhält, um mehr noch als die an- und ablegbaren Gebetsrieten in diesem Makel eine irreversible paränetische Reminiszenz an einen Gott zu prägen, um den sich aufgerichteten Menschen, der dem göttlichen Schöpfungsattribut mit seiner adulten Wirksamkeit am nächsten kommt, mittels einem sprichwörtlich unvergesslichen Einschnitt nicht nur zu deklassieren, sondern auch die stetige Bereitschaft die eigene moralische Wertungs-Instanz dieser Ideale setzenden ethischen Astral-Heteronomie unterordnend zu erneuern.
Letzteres entspricht in pragmatischer Umsetzungshinsicht die Elementarfunktionen humaner Eigenständigkeit, bzw. dem invasiven Vorhaben, die dem Individuum Handlungsakte ermöglichenden Instanzen, einer hierokratischen oder politischen Fremdführung aufzuopfern. Somit soll dem völkisch vereinnahmten Personensubjekt stets die mit etischer und zugriffsbemächtigender Inhaltlichkeit rituell am Fleisch verübte Unvollkommenheit, seinem Bewusstsein – ähnlich wie die stets dem Begär gegenüber wohnende Sünde – mit einer nahezu unausweichlich paränetischen Prägnanz seine Gottähnlichkeit deklassieren.
Dem institutsgläubigen Christen wird seine Gotteskindschaft und seine Göttlichkeit nicht nur über das Dogma der Erbsünde verdeckt. Die sich alteingesessen darüber erweisende Erz-Institution hält jedes ihrerseits definierte Hochmutspotential dadurch effizient in Schach, in dem schon die der humanspezifischen Perseität [oder Eigenseins-Bewusstheit (Proprium)] angestammte Ich-Bin-Bewusstsein, als ein gottes-antagonistischer Überheblichkeitstatbestand darum in ihr Summen-Weltbild inkludiert wurde, um die psychokulturellen Portes des adulten Individuums ihrem dogmatisch invasiven Über-Ich-Zugriff durchlässig zu erhalten.

Dieser rituell-historische Grund mag in Sippenkulturen noch einen konstruktiven Sinn gemacht haben. In personenfreundlichen Gesellschaftsformen, indem das handlungstalentierte Personsubjekt im Rechtssubjekt nachgeführt ist, hingegen nicht mehr.

Nicht nur dieses rituellen Hintergrundes wegen, gilt uns die Beschneidung als ein unakzeptabler Verstümmelungsakt, sondern auch in perzeptorischer Hinsicht, reduziert der Eingriff das penile Empfindungsvermögen. Und dass das Präputium sensibel innerviert ist, dürfte jeden Jungen und Mann spätestens dann aus eigener Erfahrung gut bekannt sein, wenn er einmal zu unbedacht den Reißverschluss seines Hoseneingriffes verschlossen hat!
Erotisch bewegte Modifikationsmaßnahmen bilden hierzu eine Ausnahme und liegen im Ermessen desjenigen der etwaige Veränderungen an sich selbst erwünscht und gut informiert war sowie gut bedacht hat.

Mit freundlichen Grüßen Eros Cupido

@koeterbo

Weil es zwischen beiden Beschneidungen einen riesen Unterschied gibt.
Bei der Beschneidung vun Männer bzw.Jungen wird NUR die Vorhaut entfernt.
Im Islam erfolgt die Beschneidung so etwa im 5.-6. Lebensjahr.In der jüdischen Relegion erfolgt die Beschneidung schon im Babyalter.
In den USA werden viele männliche Babys bereits kurz nach der Geburt beschnitten.Dort werden vorallem hygienische Gründe dafür angegeben.
Im Islam bzw.im Judentum hat die Beschneidung religiöse Gründe.
Bei uns in Deutschland kann der Mann/Junge selber entscheiden, ob er sich beschneiden lässt oder nicht.Ausnahme stellt hier nur eine ausgeprägte Vorhautverengung (Phimose) dar.Hier ist es medizinisch notwendig, da sich die Vorhaut nicht mehr über die Eichel zurückziehen lässt und damit Infektionsherde entstehen können.
Die "Beschneidung "der Frauen ist ein gefährlicher Eingriff, der dazu noch oft von Laien mit Rasierklingen oder ähnlichen unsterilen "Instrumenten"gemacht wird. Dabei werden dem Mädchen ein großer Teil der äußeren und inneren Schamlippen und der Kitzler (Klitorus) entfernt. Der Sinn dieses Eigriffes ist es, der Frau jede sexuelle Erregbarkeit zu nehmen und sie damit jederzeit "verfügbar"für den Mann zu machen.
Deshalb sind "Beschneidungen" von Mädchen so geächtet und das wohl mit Recht.
Ein beschnittener Mann hat keinerlei Nachteile in seiner Sextualität.

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