Was zeichnet den Buddhismus aus?

Meine Freundin ist voll auf dem Buddhismustrip, sie ist total begeistert von dieser Religion. Was zeichnet den Buddhismus aus? Es soll ja eine sehr friedliche Religion sein. Wer kann mir mehr darüber sagen? Ich bin sehr gespannt.

Antworten (3)
Gut beobachtet Alosa

Natuerlich hast du recht in Bezug auf das Leid wie es im Buddhismus gelehrt wird. Ich haette praeziser sein muessen.
Das mit dem unschuldigen Leid, so wie es Buddha empfunden hatte, bezog sich auf die Zeit vor seiner Erleuchtung.
Buddha war ein wohlbehueteter Fuerstensohn, und als er in jungen Jahren zum ersten Mal dem wirklichen Leid begegnet war, konnte und wollte er nicht verstehen, dass Menschen gesund und andere Menschen Krueppel waren (und anderes). Das liess ihn nicht mehr los. Es war der Wendepunkt in seinem Leben, der Anfang des Weges zu seiner Erleuchtung hin.
Ziel des Buddha war von da an zeitlebens die Eliminierung des Leides.
In der Gottesfrage ist es mit dem Buddhismus so.
Man weiss, und das wusste auch Buddha, dass es uebergeordnete Kraefte gibt. Aber an den guten Gott wie er im Christentum verkuendigt wird, glauben die Buddhisten nicht.
Das kann man alleine schon aus der Lehre des Buddha ableiten.
Im Buddhismus ist der Mensch auf sich selbst gestellt was sein persoenliches Heil anbelangt. Da hilft niemand dabei, ausser mit Anleitungen.
Die uebergeordneten Kraefte sind bestenfalls neutral, aber bei weitem nicht alle. Es gibt immer wieder Kraefte die neues Verlangen schueren, sodass ein Ende der Wiedergeburten nur muehsam hinzukriegen ist.
Ein guter Gott ist nicht neutral, sondern hilft all jenen die sich zu ihm bekennen. Im Buddhismus hilft kein Gott zum Heil, also gibt es den guten Gott in dieser Religion nicht, im Gegensatz zu jenen uebergeordneten Kraeften die die Menschen immer wieder neu verfuehren.

@Michael

Gegen eine Aussage muss ich doch einen Einspruch erheben... Ich habe noch nie gehört, dass Buddha nicht an Gott geglaubt hat. Vor allem die Begründung mit dem vielen unschuldigen Leid kann nicht stimmen: In der Lehre Buddhas ist jeder für sein Heil selbst verantwortlich, wie du schon geschrieben hast. Und somit liegt die Ursache für jedes Leid, das einem widerfährt in einem selbst, weil es die Folge des eigenen Handelns ist. Folglich gibt es kein unschuldiges Leid; auch wenn es sich hart anhört

Buddhismus in Kurzform

Auch wenn sich der Buddhismus in verschiedene Glaubensrichtungen aufgespalten hat, muss diese Religion als Ganzes zu den friedlichen Religionen gezaehlt werden. Die aggressive Weiterverbreitung ist dieser Religion fremd.
Der Hauptgrund dafuer liegt im Charakter der Religion, es ist die Lehre selbst.
Die Lehre sagt, dass der Mensch persoenlich fuer sein Heil verantwortlich ist, und dass ihm dabei niemand etwas abnehmen kann.
Alles was der Mensch im Laufe seines Lebens an Gutem und Boesem (Karma genannt) ansammelt, wird sich in seinen spaeteren Wiedergeburten positiv oder negativ auswirken.
Das Thema Leid und Erloesung vom Leid spielt im Buddhismus die absolut zentrale Rolle. Alles ist Leid, auch das Glueck ist Leid, weil es nicht bestaendig ist.
Die Ursachen fuer das Leid sind das staendige Verlangen, das besitzen wollen, die Gier, die Suechte usw. die es zu beseitigen gilt um den ewigen Kreislauf der Wiedergeburten zu beenden.
Um das zu erreichen, lehrt Buddha den Weg des Loslassens und der Harmonie. Wer diesen Weg vollkommen praktiziert, wird sich im sogenannten Nirwana aufloesen und darin weder Glueck noch Leid mehr verspueren. Das bedeutet auch das Ende der leidvollen Wiedergeburten.
Der Ur-Buddhismus lehrt nicht Materialismus, sondern die Naechstenliebe und die Harmonie in seiner ganzen Form, also eine hoechst empfehlenswerte Lebensweise, das Verlangen im Menschen nach und nach abzubauen.
Solange man nicht ins Nirwana eingeht, wird man die Fruechte der praktizierten Naechstenliebe in den naechsten Wiedergeburten ernten koennen. Das heisst Ansporn fuer Viele, immer wieder Gutes zu tun.
Im Buddhismus glaubt man nicht an den guten allmaechtigen Gott, wohl aber an den Teufel. Buddha hat den guten Gott abgelehnt, weil er nicht verstehen konnte, nicht verstehen wollte, warum es so viel unschuldiges Leid gibt. Deshalb war es sein Ziel einen Weg zu finden, der das Leid ein fuer alle Mal eliminieren sollte.
Die negative Einstellung Buddha's zu Gott kann man ihm nicht uebel nehmen.
Damals vor 2500 Jahren wurde in seinem Umfeld ueber Gott soviel Mist erzaehlt, dass ihm diese Art von Gott hoechst zuwider war.

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