Wie lange muss jemand, der ein Trauma erlitten hat, auf eine Therapie warten?

Hallo!
Mein Schwager hat ein traumatisches Schockereignis erlitten und ist extrem depressiv geworden. Ausserdem möchte er keinen seiner Freunde und Bekannten mehr sehen und möchte allein sein.
Mein Mann und ich sind jetzt auf der Suche nach einem Therapieplatz für ihn, müssen aber feststellen, dass es nicht einfach ist, die Wartezeiten betragen mehrere Monate.
Meine Frage wäre: Könnte mein traumageschädigter Schwager früher an eine Therapie kommen?
Welche Therapieform wäre für ihn die Beste...eine Gruppen-, Einzel-, oder Verhaltenstherapie?
Wie wird das entschieden?

Antworten (2)
Zeit

Ich kann Deine Bedenken verstehen bzgl. der langen Wartezeiten, cookies. Traumata müssen schnell behandelt werden, sonst droht die Gefahr des Festsetzens. Es ist tatsächlich so, dass wir in Deutschland eine Unterbesetzung mit Therapeuten haben. Insofern werden nur noch die dringendsten Fälle direkt aufgenommen. Ein guter Hausarzt, der das pushen kann, hilft da manchmal.

Die Entscheidung, welche Therapieform eingesetzt werden sollte, fällt Dein Schwager auf Ratschlag des Therapeuten hin. Hier kann ein Problem entstehen, wenn der Therapeut falsch gewählt wurde, sei es dass er zu wenig Erfahrung mit dem vorliegenden Thema hat, oder dass seine Methoden nur begrenzt helfen. Es ist sehr wichtig, den richtigen Therapeuten zu finden. Vertrauen ist eine Sache, thematische Kernkompetenz die andere. Es wurden in der Vergangenheit sehr gute Ergebnisse bei der Traumaarbeit mit der EMDR Technik erzielt. Sie ist sehr einfach gestrickt, aber umso effektiver. bei einem traumatisierten Menschen sind linke und rechte Gehirnhälfte nicht mehr im Einklang. Emotion und Rationalität sind gestört (Gefühlsausbrüche oder Wegrationalisieren). EMDR bewirkt, dass Emotion und Rationalität wieder im Gleichklang harmonisieren. Wenn ich etwas empfehlen sollte, würde ich sagen: suche einen Psychotherapeuten, der sich auf EMDR versteht.

Ich wünsche Euch viel Glück.

Ich würde sagen, dass das nicht ihr sondern die Therapeuten entscheiden werden. Am besten wäre vielleicht auch eine Kur.
Ihr solltet vielleicht eher den Weg über die Krankenkasse deines Schwagers nehmen, da sind die Wartezeiten dann vielleicht nicht so lang und sie können besser vermitteln.
Alles gute.

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