Antwort auf Michael
Normalerweise laufe ich nicht herum und rede Leuten in ihre Weltanschauungen herein. Aber Michaels Beitrag fordert mich dann doch heraus, insbesondere aufgrund der am Ende geäußerten Feststellung, es handele sich bei seinem Text nicht um „Gefühlsduselei“, sondern sei ein Produkt von „Logik und nuechternem Sachverstand“. Dies möchte ich etwas beleuchten, Michaels Standpunkt nachvollziehen können und dazu Fragen stellen.
Schon im ersten Satz steckt eine Annahme, die debattierbar ist, von der der Autor aber völlig selbstverständlich auszugehen scheint. Die „Kraefte die die Erde erschaffen haben“ umfassten „auch ueber eine umfassende Intelligenz“. Darin steckt, dass die Erde überhaupt erschaffen wurde, was von nicht-religiösen Standpunkten aus eine unzutreffende Annahme darstellt. Nun muss natürlich berücksichtigt werden, dass schon der Fragesteller eine religiöse Weltanschauung hat und Michael daher von dieser Annahme ausgehen kann. Wäre da nicht der letzte Satz, in dem dem Ganzen Logik und gesunder Menschenverstand zugeschrieben wird.
Aber erst mal weiter im Text: Das physische Erdenleben ist laut Michael eine Notwendigkeit, um den Geist in neue Höhen zu führen und Erkenntnisse zu gewinnen. So weit so gut. Darauf folgt dann ein m. E. sehr euphemistischer Begriff, der leicht überlesen werden kann: „Schlussgerechtigkeit“. Die Schlussgerechtigkeit sei das Ziel des Lebens, welches wiederum nur „hauptsaechlich Lehrstaette“ sein soll. Man könne sich also aus den im Leben gewonnenen Erkenntnissen „zwangsfrei“ entscheiden, welchen Weg man geht. Am Tag des jüngsten Gerichts komme dann die Schlussgerechtigkeit.
Mir erschließt sich nicht, wie eine Entscheidung selbst getroffen und zwangsfrei sein soll, wenn es am Ende doch eine dem Handelnden antizipativ bekannte „Schlussgerechtigkeit“ gibt und Gott „seinen Laden fest im Griff“ hat, „auch wenn wir Menschen immer wieder gerne in sein Handwerk pfuschen.“ Was denn nun? Treffen wir eigene und zwangsfreie Entscheidungen oder stümpern wir Gott nur in seinem eigentlichen Plan herum?
Dazu eingeschoben ein Einsteinzitat: „Wenn die Menschen nur deshalb gut sind, weil sie sich vor Strafe fürchten und auf Belohnung hoffen, dann sind wir wirklich ein armseliger Haufen!“
Der nächste Punkt ist die Herleitung des Unsterblichen aus dem Sterblichen. Man könne aus dem „Umstand der irdischen Vergaenglichkeit“ herauslesen, „dass es den unendlich liebenden Gott eben doch wirklich gibt.“
Diese Ableitung kann man nur treffen, wenn man überhaupt von etwas Metaphysischem ausgeht bzw. die Notwendigkeit dafür gegeben sieht. Eine z. B. naturalistische Position kann sich gut und gerne damit abfinden, dass jeder Organismus irgendwann zugrunde geht und nichts für die Unendlichkeit ist. Daher geht Michaels Schlussfolgerung auch wieder von einer Annahme aus, die nicht als logisch und mit nüchternem Sachverstand erfassbar bezeichnet werden kann.
Dem letzten Punkt, in dem Michael anspricht, dass das Gute nach vielen Prüfungen letztlich gegen das Böse siegen wird, kann auch wieder keine Logik zugesprochen werden. Denn es handelt sich bei diesem Ausblick lediglich um seine persönliche Zukunftsperspektive. Das hat nichts mit Logik zu tun. Man könnte natürlich auch die Frage stellen, warum Gott überhaupt Böses erschaffen hat und Menschen kreierte, die wie der Elefant im Porzellanladen Gottes gute Absichten gefährden.
Abschließend ist von meiner Seite zu sagen, dass jeder glauben soll, was er für richtig hält und was ihm gut tut, dagegen ist nichts zu sagen. Aber dies dann mit Rationalität und Logik in Einklang bringen zu wollen, muss schon alleine an der Definition von Glauben scheitern. Wäre Glauben rational und logisch belegbar, wäre es kein Glauben mehr. Es möge bitte nicht versucht werden, Argumentationen plausibler erscheinen zu lassen, indem behauptet wird, sie behaupteten sich auch in themenfremden Disziplinen, die nichts damit zu tun haben. Normalerweise laufe ich nicht herum und rede Leuten in ihre Weltanschauungen herein. Aber Michaels Beitrag fordert mich dann doch heraus, insbesondere aufgrund der am Ende geäußerten Feststellung, es handele sich bei seinem Text nicht um „Gefühlsduselei“, sondern sei ein Produkt von „Logik und nuechternem Sachverstand“. Dies möchte ich etwas beleuchten, Michaels Standpunkt nachvollziehen können und dazu Fragen stellen.
Schon im ersten Satz steckt eine Annahme, die debattierbar ist, von der der Autor aber völlig selbstverständlich auszugehen scheint. Die „Kraefte die die Erde erschaffen haben“ umfassten „auch ueber eine umfassende Intelligenz“. Darin steckt, dass die Erde überhaupt erschaffen wurde, was von nicht-religiösen Standpunkten aus eine unzutreffende Annahme darstellt. Nun muss natürlich berücksichtigt werden, dass schon der Fragesteller eine religiöse Weltanschauung hat und Michael daher von dieser Annahme ausgehen kann. Wäre da nicht der letzte Satz, in dem dem Ganzen Logik und gesunder Menschenverstand zugeschrieben wird.
Aber erst mal weiter im Text: Das physische Erdenleben ist laut Michael eine Notwendigkeit, um den Geist in neue Höhen zu führen und Erkenntnisse zu gewinnen. So weit so gut. Darauf folgt dann ein m. E. sehr euphemistischer Begriff, der leicht überlesen werden kann: „Schlussgerechtigkeit“. Die Schlussgerechtigkeit sei das Ziel des Lebens, welches wiederum nur „hauptsaechlich Lehrstaette“ sein soll. Man könne sich also aus den im Leben gewonnenen Erkenntnissen „zwangsfrei“ entscheiden, welchen Weg man geht. Am Tag des jüngsten Gerichts komme dann die Schlussgerechtigkeit.
Mir erschließt sich nicht, wie eine Entscheidung selbst getroffen und zwangsfrei sein soll, wenn es am Ende doch eine dem Handelnden antizipativ bekannte „Schlussgerechtigkeit“ gibt und Gott „seinen Laden fest im Griff“ hat, „auch wenn wir Menschen immer wieder gerne in sein Handwerk pfuschen.“ Was denn nun? Treffen wir eigene und zwangsfreie Entscheidungen oder stümpern wir Gott nur in seinem eigentlichen Plan herum?
Dazu eingeschoben ein Einsteinzitat: „Wenn die Menschen nur deshalb gut sind, weil sie sich vor Strafe fürchten und auf Belohnung hoffen, dann sind wir wirklich ein armseliger Haufen!“
Der nächste Punkt ist die Herleitung des Unsterblichen aus dem Sterblichen. Man könne aus dem „Umstand der irdischen Vergaenglichkeit“ herauslesen, „dass es den unendlich liebenden Gott eben doch wirklich gibt.“
Diese Ableitung kann man nur treffen, wenn man überhaupt von etwas Metaphysischem ausgeht bzw. die Notwendigkeit dafür gegeben sieht. Eine z. B. naturalistische Position kann sich gut und gerne damit abfinden, dass jeder Organismus irgendwann zugrunde geht und nichts für die Unendlichkeit ist. Daher geht Michaels Schlussfolgerung auch wieder von einer Annahme aus, die nicht als logisch und mit nüchternem Sachverstand erfassbar bezeichnet werden kann.
Dem letzten Punkt, in dem Michael anspricht, dass das Gute nach vielen Prüfungen letztlich gegen das Böse siegen wird, kann auch wieder keine Logik zugesprochen werden. Denn es handelt sich bei diesem Ausblick lediglich um seine persönliche Zukunftsperspektive. Das hat nichts mit Logik zu tun. Man könnte natürlich auch die Frage stellen, warum Gott überhaupt Böses erschaffen hat und Menschen kreierte, die wie der Elefant im Porzellanladen Gottes gute Absichten gefährden.
Abschließend ist von meiner Seite zu sagen, dass jeder glauben soll, was er für richtig hält und was ihm gut tut, dagegen ist nichts zu sagen. Aber dies dann mit Rationalität und Logik in Einklang bringen zu wollen, muss schon alleine an der Definition von Glauben scheitern. Wäre Glauben rational und logisch belegbar, wäre es kein Glauben mehr. Es möge bitte nicht versucht werden, Argumentationen plausibler erscheinen zu lassen, indem behauptet wird, sie behaupteten sich auch in themenfremden Disziplinen, die nichts damit zu tun haben.