Zu wenig Geld oder nicht?

Hallo,

ich bin 28j und Industrietischler in Ostdeutschland. Ich bin in einem Unternehmen der Möbelproduktion tätig, mit mehr als 500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von +150 Mio. Euro.

Mein durschn. Monats einkommen lag letztes Jahr bei etwa 1500 euro netto für eine 2 Schichttätigkeit.

Und jetzt zu meinem Problem, das reicht um zu überleben, aber dann war es das auch, ich war noch nie im Urlaub. Meine Freunde muss ich immer schon abweisen, wenn sie fragen ob ich denn mal mit in den Urlaub fliege.
Es kann natürlich auch sein das ich völlig falsch liege und einfach einen zu hohen Lebensstandard führe. Doch das denke ich eher nicht, wenn ich immer sehe wie die Leute in meinem Umfeld leben.

Also es ist so, ich habe eine 2 Raumwohnung und bezahle dafür 415 euro warm, + PKW Stellplatz und versicherung, wasser strom telefon etc. komm ich fast auf 600 Takken. Dazu kommt noch ein Auto mit etwa 250 euro pro monat.
Hier nach kommen noch diverse Versicherungen, Handy, Fitnesstudio, Tv, Gewerkschaftsbeitrag etc.
Jetzt bin ich bei Fixkosten um die 1050 euro und habe noch nichtmal ne Stulle gegessen, geschweige denn mal mit den Kumpels einen Saufen oder etwas essen gehen.
Das was dann noch bleibt wird meistens durch Kosten wie Autoreperatur oder Nebenkosten aufgebraucht. Heisst unterm Strich für mich, es mangelt mir zwar an nichts. Mein Auto wird aber nicht jünger und eine Neuanschaffung werde ich mir nicht leisten können, da ich ja überhaupt nichts sparen kann. Letztes Jahr z.B. habe ich gar nichts gespart, weil einfach nichts üprig bleibt.

Jetzt könnte man noch sagen ok, fahre ich mit Bahn, ist aber Tatsächlich 30 Euro teurer als mit dem Auto und benötigt außerdem noch mehr Zeit.
Jetzt könnte ich auch ne kleinere Wohnung nehmen für nur 300 warm, aber das ist dann auch ein 38 qm Loch und da will ich nicht wohnen, genau so wenig wie die Leute die immer sagen in Köln gibt es keine Wohnung unter 800. Doch die gibts, die Wahrheit ist das ihr da nicht Wohnen wollt. (Meine Meinung)

Antworten (1)
Teil 2

Was gerade in letzter Zeit ziemlich bestürzend ist und wo ich mir selbst die Frage Stelle, warum ich denn überhaupt noch jeden morgen (4 Uhr) aufstehe.
Wenn ich sehe das ich als Hartz4ler 400 Euro zur Verfügung habe. Dann lohnt sich arbeiten gar nicht für mich, warum soll ich mir 40-50 Stunden pro Woche den Bukel krumm schufften, wenn ich einfach rumhartzen kann und das gleiche Geld habe.
Und was noch mehr Weh tut, wenn man dann im Freundeskreis Leute hat, die dann erzählen sie kriegen für 26, 5 h Teilzeit noch 2000 netto. Und der nächste das nochmal übertrumpft und sogar noch mehr hat. Oder der Kollege der zum anlernen in Westwerk muss und im Gespräch mit dem neuen Arbeiter erfährt das ja 17 euro pro Stunde eigentlich zu wenig sind, der dann gefragt wir wie man den von 10 euro + Zulagen überhaupt leben kann.
Oder wenn man aus vertraulichen Kreisen hört das in der gleichen Branche im Westen 100% mehr gezahlt wird.
Also ganz ehrlich man kann sagen was man will, im Osten mag das Leben etwas weniger Kosten, das rechtfertigt aber keine Lohnunterschiede von 100%.
Oder wenn man immer die Statistiken liest, das der Durschnitt im Osten bei 34k Euro Brutto liegt, super da bin ich immer noch fast 10k Euro von entfernt.

Da fühle ich mich immer echt Verarscht, Lohnverhandlungen kannste hier auch knicken, selbst wenn de nur 50 Cent willst(kein Witz) musste erstmal 5 Gespräche führen über 3 Monate und dann kriegste nur 20 Cent und dann auch erst im nächsten Geschäftsjahr, also nochmal 10 Monate warten. Die veraschen uns hier übelst, das hier noch keiner Amok gelaufen ist, wundert mich echt.
Und da gibt es noch viel mehr übel, welches man mit bekommt von Korruption ehemaliger Betreibsräte zu gunsten von weniger Lohnentwicklungen für die breite Masse.

Ich ertrage das nicht mehr. Ich überlege ob ich mich im Westen bewerbe. Was würdet ihr tun?

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