Anfall abwenden

Hallo zusammen,
Ich habe seit 5 Jahren Essstörung. Seit 2 Jahren Bulimie. In der Zeit bin ich schon durch viele Phasen gegangen. Von Verdrängung und Verharmlosung zur Überlegung es zu beenden bis hin zum wirklichen Willen es zu Beenden. Und ich weiß, der eigene Wille ist dabei das wichtigste. Das ganze Thema macht einfach das ganze Leben kaputt. Und nicht nur meins. Sondern viel schlimmer.. Es schadet wirklich auch dem Leben von den anderen. Die leiden sogar fast noch mehr als ich selbst. Zum Beispiel meine beste Freundin, mein Freund und natürlich meine Familie. Ich vermeid so gut es geht, das Thema von ihnen fern zu halten oder es zu verheimlichen. Der Punkt ist, ich möchte wirklich damit aufhören. Es wurde schon definitiv anders in meinem Kopf. Aber immer wenn ich kurz davor stehe, einfach Hunger habe oder ich einfach was esse, endet es in einem Anfall. Deshalb meine Frage.
Habt ihr vlt einen Tipp, wie man Anfälle abwehen kann oder was man machen kann, sodass es nicht in einem Anfall endet. Vlt eine bestimmte Denkweise oder etwas was ich tun kann. Irgendwas. Vlt auch aus euren Erfahrungen.
Ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt. Ich wäre euch so dankbar!
Danke euch!

Antworten (1)
Es gibt keinen Schalter

Hallo liebe Nela,
ich kann mich sehr gut in deine Lage hineinversetzen. 6 Jahre meines Lebens war die Bulimie mein ständiger Begleiter. Durch sie hatte ich Anerkennung erhalten. Sie gab mir halt, Stabilität und sie half mir Druck abzubauen. Jedoch hatte ich durch sie auch angefangen zu lügen. Ich hatte nicht nur mich selbst, sondern auch meine Familie, Freunde und meinen Partner belogen. Ich wollte unbedingt aus diesem Teufelskreis heraus, jedoch ohne an Gewicht zuzunehmen. Ich war anschließend bei mehreren Therapeuten. Dadurch hatte sich allerdings nichts verändert.
Ich hatte meinen eigenen Weg gefunden aus dieser Gefangenschaft auszubrechen. Dieser Weg ging über Selbstliebe. Ich hatte einen Neuanfang gewagt und war in ein anderes Bundesland gezogen. Ich hatte mich versucht selbst zu therapien, indem ich meine Leidenschaft in meinen Beruf gesteckt hatte. Durch meine Leistung in meinem Beruf, hatte ich plötzlich wieder diese Anerkennung erfahren können. Hiermit hatte ich mich nun in die nächste Sucht gestürzt.
Ich konnte die Sicht erst besiegen, als ich mich selbst besser kennengelernt hatte, die Gründe erörterte und mein Selbstwertgefühl wieder vorhanden war.
Es braucht Zeit, sehr viel Zeit. Gib dir selbst die Zeit und verurteile dich nicht dafür, wenn du wieder schwach wirst.

Falls du weitere Fragen an mich hast, möchte ich sehr gerne versuchen sie dir zu beantworten.

Ich drücke dir die Daumen! Du wirst es schaffen!

Liebste Grüße

Sabrina

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