Beschwerden Wasserlassen & geringe Urinmengen

Hallo
Ich bin 20 Jahre alt, Nichtraucher/Trinker, treibe keinen Sport und wiege auf eine Körpergröße von 196cm knapp 61kg.

Seit 2012 hatte ich erstmals "Anlaufschwierigkeiten" beim Wasserlassen, anfangs schob ich das auf eine schüchterne Blase und ignorierte das ganze. Um Januar 2013 herum bekam ich zunehmend dazu Verdauungsprobleme, die ca. ein halbes Jahr andauerten und anschließend wieder verschwanden (war zu dem Zeitpunkt in China unterwegs) und die Blasenprobleme nahmen zu.
Nun konnte ich nur noch in einer geschlossenen Kabine urinieren, nicht mehr "in der Öffentlichkeit" z.B am Urinal. Ebenso bekam ich immer häufiger einen Harndrang (ca. alle 60min /90min / 2 Std) bei einer normalen Trinkmenge von ca 2L (Nachts musste ich max. 1 Mal austehen, nicht öfter). Ich holte mir schließlich Ende 2013 Rat bei einem Urologen der Blut, Urin, und Blasenvolumen untersuchte. Es wurde nicht auffälliges festgestellt und ich bekam Mictonetten verschrieben. Die Beschwerden blieben gleich (ca alle 2 Std wasserlassen, maximal 50-100, selten 150Milliliter Urin).

Das zog sich dann bis Januar 2015 hin: Da konnte ich auf einmal nicht mehr Wasserlassen, war deswegen insgesamt 5 (!) Nächte in Folge in der Notaufnahme einen Katheter legen, damit ich Wasserlassen konnte. Nach dem Katheter konnte ich wenige stunden mit Anstrengung Wasserlassen, aber musste abends immer wieder ins Krankenhaus. Meine Blase hatte beim ersten entleeren ca. 250ml gefüllt & ich das Gefühl mich würde es innerlich zerreißen, so voll kam mir die Blase vor.
Anschließend nach der 5ten Nacht ging ich zum Urologen, da ich in der Notaufnahme als Hypochonder behandelt wurde, da ich keine Begleiterscheinungen hatte.

Ein neuer Urologe nahm mich anfangs auch nicht ganz ernst und meinte ich solle Zitat "doch einfach Wasserlassen versuchen" und gab mir einige Tabletten Mictonorm Uno 30mg und Ratiopharm Baclofen 10mh (je 2 Tgl). Da dies auch nicht half, entschloss sich der Arzt mir einen Dauerkatheter mit Beutel zu geben, den ich ca 12 Tage trug. Unmittelbar (5min) nachdem der Dauerkatheter dann entfernt wurde, wurde eine Blasenspiegelung durchgeführt, die auch keinen Befund brachte.

Als ich dann nach Hause ging passierte folgendes: Die nächsten 3 Tage konnte ich ohne Probleme (auch öffentlich) urinieren und ca. 150-200ml Urin abgeben, das waren die schönsten 3 Tage der letzten 3 Jahre. Dann wurde es wieder schlechter und ich brauchte wieder ca 5-15 sec zum Anlaufen und die Menge reduzierte sich wieder auf ~50-100ml Urin.
Der Urologe meinte dies sei "normal" und bot mir an eine Stresstherapie sowie eine Beckenbogenübung regelmäßig zu machen.
Medikamente musste ich absetzen, da Mictonorm keine Wirkung zeigte und ich von Baclofen Ratiopharm 10mg starke Gelenkschmerzen und scheinbar Kraft in beiden Armen verlor.

Anzumerken wäre noch dass ich aufgrund der in 2013 vorhandenen Verdauungsbeschwerden eine Darmspiegelung hatte und ca. seit Mitte 2014 das Gefühl habe mich nicht richtig zu entleeren (Stuhlgang 1-2 Tgl normale Konsistenz) und immer einen Knick im Bauch habe als ob Stuhlgang "festsitzen" würde.
Mein Internist meinte nach einen Ultraschall und Stuhlprobe April 2015, dass alles i.o sei.

Meine Frage ist nun, woher könnten meine Blasenbeschwerden rühren? Vor allem, wieso konnte ich nach der Blasenspiegelung Wasserlassen und kann es ggf sein dass ein nicht vollständig entleerter Darm so dermaßen auf die Blase drücken kann dass diese Beschwerden hervorgerufen werden? Möglicherweise wurde die Ergebnisse der Blasenspiegelung durch die vorher durch den Katheter gedehnte Harnröhre verfälscht?

Ich bitte um Rat, da ich was meine Möglichkeiten mich ärztlich zu untersuchen ausgeschöpft habe und durch die Beschwerden auch seit kurzen leicht depressiv geworden bin (Therapie begonnen). Mein Studium musste ich bereits einmal abbrechen, da sowohl das ständige Wasserlassen als auch der damit verbundene Stress ein arbeiten und lernen unmöglich machen.

Mfg

Antworten (1)
Für Woop Woop

In der Tat kann Beckenbodentraining helfen. Möglich ist, dass die Prostata gesenkt ist und auf die Harnröhre drückt und diese abklemmt. Durch Becken bodentraining kann die Prostata sich wieder etwas heben. Aber Achtung!:
Geduld ist gefordert!!! Drei mal pro Tag üben. Es dauert 1/2 bis ein Jahr. Danach reicht eine "Erhaltungsdosis" pro Tag.
Und zwar ein Leben lang.
Übrigens musste ich über 20 Jahre wegen jedem Tropfen zum Klo weil ich einen Riss in der Blase hatte. Somit hatte ich meine Blase quasi "zurücktrainiert". Durch Beckenbodentraining habe ich alles wieder auf "Normal" bekommen.
Viele Grüße

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