Hilfe ich bin ein Muttersöhnchen!

Hallo,
ich habe ein zunehmendes Problem. Ich lebe in einer ungelösten Elternbindung. meine Eltern sind immer für mich da, akzeptieren meine Grenzen nicht und treuen mir nichts zu. Das war schon immer so und noch heute trösten sie mich mit Sätzen wie: "Du wirst immer unser kleiner Junge sein!" Bin mittlerweile über dreißig und habe noch nie eine Partnerschaft erlebt. Bis in die Pubertät hinein war Kuscheln mit Mama vollkommen normal, Zärtlichkeiten mit Dritten tabu und auch meine Freizeit habe ich an meinen Eltern ausgerichtet. Jetzt im Erwachsenalter habe ich Schwierigkeiten mich selbständig zu fühlen, eben wie ein Mann. Therapien halte ich kaum durch, weil meine Eltern, speziell meine Mutter mir das Gefühl gibt, mich zu brauchen. Wenn ich sie auf das Thema Abnabelung anspreche reagiert sie eingeschnappt. Was kann ich tun um meine Mutter nicht zu verletzen, aber trotzdem ein eigens Leben zu führen?

Antworten (2)
Selbst werden

Los-Lösen
Ausziehen und dann innerlich unabhängig werden. am besten zugleich. wie willst du mann werden, wenn du kind bleibst?
eine frau will einen mann, kein kind.
die therapie ist gut, aber nur wenn die eltern diese nicht ständig zerstören. die therapie löst deine probleme nicht, nur du alleine löst sie.
es ist schwer aber ein haus zu bauen, aus eigene kräften ist wichtig!
nein zu den eltern zu sagen und somit mehr raum im inneren für sich zu erschaffen. vorsicht bei neuen beziehungen, dass sich das muster nciht wieder wiederholt, man neigt ja bekanntlich dazu, diese rollen wieder einzunehmen in neuen partnerschaften.

auch dichtern ging es so: hier von Rilke

Ach wehe, meine Mutter reißt mich ein.
Da hab ich Stein auf Stein zu mir gelegt,
und stand schon wie ein kleines Haus, um das sich groß der Tag bewegt,
sogar allein.
Nun kommt die Mutter, kommt und reißt mich ein.

Sie reißt mich ein, indem sie kommt und schaut.
Sie sieht es nicht, dass einer baut.
Sie geht mir mitten durch die Wand von Stein.
Ach wehe, meine Mutter reißt mich ein.

Die Vögel fliegen leichter um mich her.
Die fremden Hunde wissen: das ist der.
Nur einzig meine Mutter kennt es nicht,
mein langsam mehr gewordenes Gesicht.

Von ihr zu mir war nie ein warmer Wind.
Sie lebt nicht dorten, wo die Lüfte sind.
Sie liegt in einem hohen Herz-Verschlag
und Christus kommt und wäscht sie jeden Tag.

Ganz einfach:

Ausziehen! Ich habe selbst dieses Problem, habe es aber bereits erkannt und werde das sobald es geht tun - koste es was es wolle. Sie haben mir schon meine Freundin vergrault, und ich bin inzwischen der festen Überzeugung: Bei der nächsten wird es auch so sein... Es liegt in deiner Hand, ob du ein Muttersöhnchen bleibst oder nicht.

Andere Männer, die selbstständiger sind, ziehen ja auch aus und haben weiterhin ein gesundes Verhältnis zu ihren Eltern, warum soll es bei uns nicht auch gehen?

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