Nach 4 Jahren endlich schwindelfrei

Hallo ich bin 24 Jahre alt und hatte selber auch 4 Jahre lang Schwindel und Gleichgewichtsstörungen mal mehr mal weniger aber jeden Tag. Ich möchte hier alles schreiben was ich durch gemacht habe und hoffe dass ich hier mit irgendjemand helfen kann.

Ich bin einmal ausgerutscht und sehr heftig auf meinen Rücken gefallen. Ca. 10 Tage später hat mein Schwindel angefangen (bloß wusste ich am Anfang nicht dass es was damit zu tun hatte). Es war so dass ich beim laufen oder im Auto meistens keinen Schwindel gespürt habe aber der Schwindel war eigentlich immer da. Ich konnte gar nicht mehr alleine aus dem Haus ich hatte Benommenheitsgefühl, Gangunsicherheit, Schwankschwindel, Konzentrationsschwäche, Übelkeit, Schweissausbrüche und Angst Ohnmächtig zu werden. Manchmal hatte ich auch verschwommenes Sehen. Ich hatte einen Ärzte Marathon hinter mir allerdings ohne Befund. (Bluttest, CT, MRT bei verschiedenen Neurologen, mehrere HNO, Kardiologe, Orthopäde, Augenarzt) aber nichts! Leider ist es so wenn die Ärzte nichts finden sagen die immer es sei psychisch. Aber ich war mir ganz sicher das es nicht so war. Dann hab ich angefangen jeden Tag zu schreiben was ich an dem Tag gemacht habe und ob es mir an dem Tag besser oder schlechter ging also wie ein Tagebuch. Und dank dieses Tagebuches habe ich selber herausgefunden dass es was mit meiner HWS zu tun hat. Denn an den Tagen wo ich meinen Nacken angestrengt habe (zB beim lernen, Buch lesen), oder wenn ich was schweres tragen musste, oder wenn ich den ganzen Tag da lag hatte ich mehr Schwindel. Ich konnte meine Arme nicht nach oben strecken dann war mir auch sehr schwindelig, und beim Händewaschen genauso. Ich war dann bei einem Osteophaten, das hat mir ein bisschen geholfen aber der Schwindel war dann auch nicht ganz weg. Ich war auch bei mehreren Orthopäden aber die konnten mir auch nicht weiterhelfen. Letztendlich war ich bei einem Pysiotherapeuten und er hat sofort gemerkt dass der dritte Halswirbel verdreht war. Ich musste dann 2 Mal zur Behandlung, danach musste ich eine Zeit lang eine Bewegung machen und mir geht's jetzt sehr gut also komplett Schwindelfrei. Allerdings muss ich sehr aufpassen, also ich darf meinen Nacken nicht nach vorne beugen und ich darf nichts schweres Tragen sonst treten die Symptome wieder ganz leicht auf.
Der Schwindel kann natürlich verschiedene Ursachen haben aber bei mir war es wegen der HWS. Ich habe versucht alles kurz zusammen zu fassen und ich hoffe dass ich jemand helfen kann, denn ich weiß wie verzweifelt man ist wenn auch die Ärzte einem nicht helfen können. Man muss nicht mit dem Schwindel Leben! Leider hatte ich kein Glück mit den Ärzten deswegen hat es bei mir so lange gedauert. NICHT AUFGEBEN WEIL NICHT JEDER OSTEOPHAT ODER PYSIOTHERAPEUT KENNT SICH MIT SCHWINDEL AUS.
Wer möchte kann mir auch Fragen stellen.
(Ps. Ich hatte auch mal Schwindel durch Kristalle im Ohr. Das ist ganz anders da hat man nicht die ganze Zeit Schwindel sondern nur wenn man den Kopf zu schnell bewegt oder auf dem Ohr liegt. Der Schwindel dauert da nur ein paar Sekunden und die Behandlung ist viel einfacher)

Antworten (1)
Vertigo

Hallo Jojo,

gute Zusammenfasssung, detailliert geschrieben und für mich persönlich sehr aufschlussreich, wegen deiner Einleitung mit dem Sturz…!

Zu deinem Erlebnis am Schluss deiner Ausführung wäre zu sagen, dass diese Art von Schwindel (Kristalle im Innenohr) mit Vestibulärer Rehabilitationstherapie, genannt Lagerungsmanöver, zu therapieren ist…!

Nun möchte ich dir allerdings noch etwas zu deinem 4jährigen Schwindel schreiben, damit du noch eine zusätzliche Sicht der Dinge bekommst. Wie du schon treffend erwähnt hast, wird bei schulmedizinischen idiopathischen Diagnosen (Ursache unbekannt), gerne die Psyche vorangestellt. Somit hat man wiedermal ein großes Feld abgedeckt, ohne sein Gesicht zu verlieren.

Was die Schulmedizin nicht bedenkt, die Psyche ist an vielmehr beteiligt, wie ihr lieb ist.

Der erste Auslöser deines Schwindels ist und bleibt der Sturz. In der aktiven Phase (hier der Sturz) wurde von dir erst einmal nichts wahrgenommen. Allerdings in der Folgephase (die Ausheilung der Innenohr-Organe) gab es Schwellungsprozesse im Bereich des
VIII. Hirnnervs Vestibulocochlearis. Er ist zuständig für die Weiterleitung der Informationen von der Hörschnecke und dem Gleichgewichtsorgan.

Es mag wohl sein, dass bei der Neuausrichtung des C3-Halswirbels eine leichte Besserung eingetreten ist, aber wie du selbst sagst, musst du immer noch unter einem leichten Schwindel leiden.

Dir ist schlicht und einfach der Boden unter den Füßen abhanden gekommen. Du hast dich im Anschluss Emotional mit dem Thema auseinander gesetzt (siehe Tagebuch). Du hast dich Konditioniert, und bist im Thema „hängen“ geblieben. Dies meine ich damit dass die Psyche an sehr vielen Prozessen beteiligt ist.

Um von der Sache gänzlich loszukommen, ist es für dich angesagt das Thema langsam ruhen zu lassen, und dich wieder ins Leben zurück zuführen…!

Es gibt Menschen die in einer Trauerphase, nach dem Tod eines nahen Angehörigen, ebenfalls eine Zeitlang mit Schwindel zu tun haben. Dies legt sich nach einer gewissen Zeit, wenn wieder Normalität ins Leben eintritt…!

Das Geheimnis des wirklichen Begreifens liegt darin, dass man etwas Alltägliches neu sieht. Dieses Zitat ist von Hugo Kükelhaus.

Liebe Grüße und gute Besserung JürgenD

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