Inkomplette Querschnittslähmung
Seit einer Wirbelsäulenfraktur mit Beschädigung des Rückenmarks durch Knochentrümmer, die auf einer Intensivstation leider "übersehen" wurde, habe ich nach anfangs schlaffen Beinlähmungen nun eine inkomplette Paraspastik der Beine. Überaus lästig ist vor allem das sofortige Anspringen des "Fluchtreflexes" (ein "Primitivreflex", den man nicht bewusst steuern oder unterdrücken kann) mit spastischer Beugung im Knie- und Hüftgelenk, z.B. beim Einsteigen ins Auto und "Wiederaufsetzen" des Fußes, nachdem ich das Bein zum Einsteigen etwas angehoben habe. Wegen schwerer chronischer rheumatologisch-immunologischer Erkrankung gehe ich seit 2015 mit Gehstock (ich bin jetzt 55) und hatte vor der nicht erkannten Wirbelfraktur schon 90 Grad Schwerbehinderung und Merkzeichen G und B. Damit darf man aber noch nicht auf einem Schwerbehinderten-Parkplatz parken - selbst bei schwerer Gangunsicherheit mit häufigem Hinstürzen. Ich bin dabei, beim Versorgungsamt das Merkzeichen aG zu beantragen, um einen solchen Parkausweis zu bekommen. Was andere Leute denken, wenn ich mich mühsam an meinem Stock entlangziehe, ist mir inzwischen egal. Viele Leute helfen spontan beim Wiederaufstehen nach Sturz, und denen sage ich, dass ich eine Beinlähmung habe. Wichtig ist, dass man den Schwerbehinderungsgrad feststellen lässt, dann hat man harte Fakten in Form eines schriftlichen Bescheides des Versorgungsamts einschließlich eines Behindertenausweises, dem man jedem, der einem nicht glaubt, unter die Nase halten kann. Ich habe obendrein noch einen Rentenausweis, da ich meine über 30-jährige Tätigkeit als Ärztin aufgrund Erwerbsunfähigkeit aufgeben musste. Den kann ich auch noch vorzeigen.