Partnerin lehnt JEDEN Kontakt mit Körperflüssigkeit ab!

Hallo liebe community!

Leider haben meine Partnerin und ich seit längerem ein doch nicht unerhebliches Problem bei dem mir leider keine Lösungsansätze mehr einfallen und ich deshalb euren Rat benötige aber eins nach dem Anderem:

Meine Partnerin und ich sind mittlerweile seit 4 Jahren ein Paar und führen eine gefestigte Beziehung, die durch dick und dünn geht und halten fest zusammen.

Anfangs lief es auch auf sexueller Ebene sehr gut, sie wollte Dinge ausprobieren, wie zum Beispiel ausgiebigen Oralverkehr, auch wenn nicht bis zu meinem Orgasmus. Natürlich würde ich mir sehr wünschen, diese Erfahrung machen zu dürfen aber ich erwarte das keinesfalls von ihr.

Vor gut drei Jahren wollte sie binnen kurzer Zeit nur noch Sex mit Kondom und offenbarte mir, sie würde Sperma ekelig finden. Auch zu Oralverkehr kam es seitdem nicht mehr.

Natürlich habe ich die Ursache dessen auch bei mir gesucht und mich gefragt, ob sich an mir in der Zwischenzeit etwas verändert hat... Hast du etwas an deiner Hygiene geändert, kleidest du dich anders etc... Dementsprechend hab ich von dort an auch besonders penibel auf solche Dinge geachtet, weil ich ihr natürlich ein Gefühl von Sauberkeit vermitteln möchte!

Leider hat es sich dadurch nicht gebessert, im Gegenteil, die Situation hat sich drastisch verschlechtert. Mittlerweile sind wir an einem Punkt, an dem sie JEDEN Kontakt mit Körperflüssigkeit ablehnt egal um welche es geht. Das geht soweit, dass unser letzter ausgiebiger Kuss mittlerweile rund 2 Jahre zurück liegt. Ich darf sie auch nirgends an ihrem Körper küssen oder lecken, egal wie sehr ich darauf achte, sie nicht, wie sie sagt '' voll zu sabbern''.

Das extremste Verhältnis hat sie allerdings in Bezug auf mein Sperma. Mittlerweile darf ich einen Orgasmus ohne Kondom nur noch haben, wenn ich penibelst darauf achte, dass das Sperma nur mit dem Boden in Kontakt kommt. Direkt danach ist gründlich waschen angesagt und sofort den Boden wischen...

Mein Hauptproblem dabei liegt bei zwei Dingen:

Erstens sehe ich mein eigenes Sperma als etwas völlig normales und einen Teil von mir an, ich habe selbst absolut kein Problem damit und habe es auch schon selbst probiert, da ich mir von meiner Partnerin niemals etwas wünschen würde, was ich selbst als unangenehm oder ekelig empfinde. Genauso gehe ich auch mit ihren Körperflüssigkeiten um, sie sind ein Teil von ihr und es gibt daher keine Grund sich davor zu ekeln.

Leider empfinde ich diese völlige Ablehnung von meinem Sperma und Küssen jeglicher Art als Ablehnung und offen gestanden verletzt es mich sehr...

Das zweite Problem bei mir ist deutlich prakmatischer: Auf Grund einer mehr oder weniger missglückten OP in meiner Kindheit habe ich einen Großteil der Empfindsamkeit am Penis verloren, was dazu führt, dass ich beim Sex mit Kondom oft GAR NICHTS spüre und es mich gepaart mit o.g. Hemmungen auch nicht mehr an macht und keine Leidenschaft aufkommen will.

Nun vielleicht, was ich bisher unternommen habe, damit ihr nicht Tipps geben müsst, auf die ich selbst schon gekommen bin ;)

Natürlich suche ich immer wieder das Gespräch mit ihr, alleine schon um die Ursache des ganzen heraus zu finden. Leider hat sie weder daran Interesse noch an der Situation etwas zu ändern.

Ich sehe es so:Das ganze ist UNSER Problem, dass wir nur gemeinsam angehen und lösen können. Sie ist leider auf dem Standpunkt, dass ICH ein Problem habe zu akzeptieren, dass sie das einfach nicht mag und sich da auch nie etwas dran ändern wird... Getreu dem Motto, , friss oder stirb''...

Natürlich leidet auch die Häufigkeit, wie oft wir Sex haben, enorm hierunter. Wir haben im Zeitraum von einmal pro Woche bis durchaus einmal alle 6 Wochen Sex, der oft auch nicht klappt, da ich dann nicht im Stande bin, eine ausreichende Erektion zu halten.

Ich habe ihr auch ca ein Jahr Zeit gegeben, weil ich mir gedacht habe, , Mein Gott, so eine Phase hat jede/r mal, gib ihr einfach etwas Zeit... Auch das blieb ohne Erfolg.

Bevor mir einige platt raten , , Lauf so schnell du kannst'' oder ähnliches, folgendes: Natürlich belastet mich diese Situation SEHR und es ist schwierig damit umzugehen, deshalb hab ich volles Verständnis, wenn manch einer so reagiert, aber:

Für mich persönlich ist die Sexualität ein sehr wichtiger Bestandteil einer Beziehung, ein BESTANDTEIL, also eines von vielen. Da sie abgesehen von diesen Themen in jeder noch so schwierigen Lage zu mir hält, wir durch dick und dünn gehen und uns gegenseitig einfach das Gefühl von angekommen sein geben, kommt, zumindest momentan, eine Trennung , , nur'' auf Grund dessen nicht in Frage.

Statt dessen möchte ich ihr die Wichtigkeit dieses Themas verdeutlichen und das sie zu der Erkenntnis kommt, dass WIR an ihrem Umgang mit Körperflüssigkeiten gemeinsam etwas ändern müssen...

Entschuldigung, dass mein erster Beitrag gleich so lang ausfällt und danke an alle, die sich die Zeit nehmen ihn zu lesen.

Ich freue mich auf eure Ratschläge! :)

Themen
Antworten (2)
Sorry Klaus, ich habe zuviel überlesen: vor allem ihren Egoismus!

In meiner ersten Antwort steckt etwas drin, was mir jetzt furchtbar leidtut.
Ich habe schlicht ein paar Punkte, nämlich Deine persönliche körperliche Einschränkung, überlesen.
Ich bin jetzt in der Tat empört, über diese furchtbare Art von Egoismus von ihrer Seite, was diesen Teil eurer Beziehung angeht. Leider muss ich befürchten, dass sie an einer erfreulichen wechselseitigen Sexualität nur wenig Interesse hat.
Im Gegenteil sehe ich hier sogar eine unbewusste dominante Komponente oder ganz einfach mangelnde Empathie.

Wenn sie sich nicht ändern möchte, da ja bei ihr alles "natürlich" ist, auch der komplett widernatürliche Ekel gegen Körperflüssigkeiten jedweder Art, kann Dir niemand mehr einen weiteren Rat geben. Denn Du hast Deine Entscheidung aus anderen Beweggründen ja längst getroffen.

Ich wünsche Dir dennoch, dass etwas in Bewegung kommt.


Liebe Grüße

Lieber Klaus.

Ekel gehört zum natürlichen biologischen Abwehrverhalten des Menschen. Wenn dieses Abwehrverhalten nicht durch etwas anderes, z.B. geschlechtliche Lust, überlagert werden kann, wird es unnatürlich und für die Liebenden belastet. Da gibt es nicht nur Ekel wegen Sperma, sondern auch gegen Menstruationsblut und Scheidenflüssigkeit. Im Extremfall wurde die gesamte Geschlechtsregion mit Ekel "besetzt". Noch in den 50er Jahren sprachen gewisse Leute vom sogenannten "natürlichen Geschlechtsekel". Erfreulicherweise hat sich die gesamte sexuelle Moral gewandelt. Wir wissen heute eben, dass die Lust zwischen Liebenden biologische Abwehrreaktionen weitgehend überlagert - und dass dies auch gut ist.

Eine Änderung ist durchaus möglich, setzt aber die Bereitschaft dazu voraus. Dabei geht es natürlich um die klassischen Methoden der Konditionierung, solche, die z.B. gegen Spinnenphobie et. al eingesetzt werden und die auch hier wirksam sein können. Solange das negative Grundgefühl nicht zu groß ist, benötigt "man" nicht unbedingt eine Therapie dazu, sondern kann sich den nötigen Skill selbst aneignen.

Allerdings gehe ich davon aus, dass Deine Freundin ja aus ihrer Sicht kein Defizit hat, und das musst Du leider anerkennen.

Es scheint ja dennoch wunderbarer Sex zwischen euch möglich zu sein. Sex ist in jeder Beziehung irgendwie oder irgendwo defizitär, leider. Wir alle habe zu viele Vorprägungen - egal, ob sie aus unseren Genen oder aus der sozialen Umwelt stammen.

Andererseits verstehe ich natürlich auch, dass Dir eine Kleinigkeit fehlt.
Ich selbst bin einmal einer Frau begegnet, die durch den Anblick einer Ejakulation animiert wurde, durch ein paar schnelle Handgriffe selbst zum Orgasmus zu kommen. Das ist bei einigen Frauen gar nicht so selten und mehr als natürlich. Voraussetzung ist dabei aber, dass eine Frau die Körperflüssigkeit als willkommenen Ausdruck der Lust ihres Geliebten empfindet und eben nicht als Körperflüssigkeit. Wenn sie sich aber nicht danach sehnt, so entgeht auch ihr etwas. Erfreulicherweise ist das nicht nur eine Männerphantasie.
Ich würde Dir natürlich wünschen, dass Du eine ähnliche Erfahrung mit Deiner Partnerin irgendwann einmal machen könntest. Aber wenn nicht, so habt ihr immerhin noch die wundervollen Momente der Vereinigung - die sie wohl hoffentlich genießt.

Bei tieferem Nachdenken und erneutem Lesen bin ich allerdings auch darauf gestoßen, dass das Ekelgefühl Deiner Freundin ziemlich generalisiert ist und sie daher auch außerhalb des Sexuellen ein Problem haben könnte, das in ihrem eigenen Interesse angegangen werden sollte. Wenn sie einmal einem Kind den Hintern abwischen müsste, was ist denn dann?

Sie sollte doch überlegen, ob sie eine Umkonditionierung versucht.

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