Selbstständig werden - ja oder nein?

Es gibt Dienstleistungen, diese verdienen mit einem Kunden 3.000€ Brutto. Als Beispiel Social Media Marketing, hier kann man mit einem Kunden 3.000€ verdienen. Es geht auch mehr oder weniger. Jetzt stelle dir vor du hast 2-3 Kunden, dann bist du bei einem Bruttomonatsgehalt von 6.000€ - 9.000€

Ich würde die Idee nicht gleich in den Wind schießen. Kenne selbst viele Selbstständige und bei denen läuft es sehr gut. Natürlich ist es hart, aber ich denke die verbreitete Meinung, dass Selbstständige sich selbst ausbeuten, ist heute wirklich überholt. Ist halt alles eine Frage der Planung und der Selbstdisziplin.
Es kommt ja auch darauf an mit welcher Motivation dein Bruder sich selbstständig machen möchte und in welchem Bereich. Hat er schon viel Erfahrung darin sammeln können? Dann kann er durchaus einen entsprechenden Stundensatz verlangen und kommt damit durch. Die Arbeitgeber sparen sich an Freelancern ja auch einen ganzen Haufen an Personalkosten und haben auch andere Vorteile, zum Beispiel weil eben nur projektbezogen Verstärkung geholt werden kann und niemand fix eingestellt werden muss.
Außerdem wird in der Regel ja vor der Selbstständigkeit ein Business Plan erstellt, wo du dir durchrechnest was dein Wunscheinkommen ist, wie viele Stunden du in der Woche arbeiten möchtest und was dafür dann der Stundensatz sein müsste – natürlich mitbedenken, dass bis zu 50% vom Umsatz für Steuern und Versicherung wegfallen. Und dass etwa ein Drittel bis die halbe Arbeitszeit für Kundenakquise, Buchhaltung etc. draufgehen. Normalerweise gibt es da aber auch sehr gute Beratungsstellen, an die dein Bruder sich wenden kann. Ich würde auf alle Fälle nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, ohne sich eingehend informiert zu haben. Die Selbstständigkeit hat sehr viele Vorteile, wenn man der Typ dazu ist.

Danke für die Antwort, sophismus. Das habe ich meinem Bruder auch gesagt, dass man das ungefähr das Doppelte verdienen müsste, aber er hat mir nicht geglaubt. Er muss sich halt jetzt mal überlegen, was er pro Stunde verlangen würde, damit er dann auf dasselbe Gehalt kommt… sagen wir mal, man verdient 2.000 Euro netto. Was würde man dann als Selbstständiger für einen Stundengehalt verlangen (natürlich dann „unbezahlte“ Stunden wie Rechnungen schreiben usw. müssen auch einkalkuliert werden), um das zu verdienen?

Bei Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung zahlt sonst der Arbeitgeber die Hälfte zu. Privatversicherungen sind noch viel teurer. Dazu noch die Gewerbesteuer. Auf das Alles nochmals EK-Steuer. Du mußt mindestens das Doppelte verdienen, um das Gleiche zu haben.

Dazu noch Kredite - Zins&Tilgung. Letztere ist nicht mal steuerlich absetzbar. Im Ausland (z.B. USA, Schweiz, Brasilien) lohnt's - in Deutschland nur in 20% der Fälle. Das Schicksal der 80%: Schuften über 15 Std am Tag, nie Urlaub, altes Auto und Gefahr vor Altersarmut. Vergiß es besser gleich.