Soll ich einen Brief an meine frühere heimliche Liebe schreiben?

Hallo zusammen!
Ich brauche mal eure objektive Einschätzung.
Ich bin nun seit fast 5 Jahren mit der Schule fertig, und hatte mich damals unsterblich in eine Lehrerin verliebt. Es war wirklich nicht nur eine jugendliche Schwärmerei, sondern sie war der erste und bisher einzige Mensch, den ich wirklich geliebt habe. Sie war alleinstehend und wir hatten eine besondere Bindung. Ich bin mir sehr sicher, dass zwischen uns eine besondere Anziehung bestand. Doch darum soll es hier in erster Linie nicht gehen.
Ich hab mich ihr gegenüber nie offenbart, da ich weiß, dass es das nur schlimmer gemacht hätte, schließlich war sie eine Lehrerin und ich eine Schülerin. Ich habe meine Gefühle die letzten 4 Jahre meiner Schulzeit geheim gehalten, was mit jedem Tag schlimmer zu ertragen wurde. Als ich dann nach meinem Abi die Schule verlassen habe und sie nicht mehr gesehen habe, habe ich gehofft, dass die Gefühle abklinken. Das taten sie zwar auch, aber ich komme einfach nicht über sie hinweg und kann mich auf keine andere Frau einlassen.
Nun überlege ich, ihr einen Brief zu schreiben. Ich möchte mich ihr gegenüber offenbaren und vor allem möchte ich wissen, ob sie auch für mich etwas gefühlt hat, oder ob meine Wahrnehmung mich so krass betrogen hat (was ich aber auch jetzt objektiv betrachtet nicht glaube). Ich brauche einfach diese Klarheit, um mit ihr abschließen zu können.
Allerdings kann es natürlich sein, dass sie in mir nichts weiter als eine normale Schülerin gesehen hatte, die sie sympathisch fand. Wenn dem so ist, ist es dann sehr komisch, einen Brief von mir zu erhalten? Ich würde sie in dem Brief um eine Stellungnahme beten, mehr nicht. Natürlich werde ich meine Worte sehr dezent formulieren. Ich kann mit jeder Antwort leben, aber keine Antwort wäre hart.
Denkt ihr, dass ich den Brief abschicken sollte? Würdet ihr an ihrer Stelle ehrlich auf den Brief antworten, falls sie mehr in mir gesehen hat?
(Sorry für den langen Text, ich habe schon probiert, mich kurz zu halten)

Danke euch! :)

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Ja du solltest ihr schreiben per Mail oder Brief, aber vorerst lieber schauen was sie die Jahre bis heute denn so macht und mit wem? Vielleicht ändert sich dann das Gefühl ihr was schreiben zu wollen, weil du schon merkst sie denkt anders, dieses vermeintlich verbindende ETWAS war Täuschung...

Sie hat sicher ihr eigenes Leben, wo du dann drin rumstocherst und was suchst was du hoffentlich finden wirst, aber ich persönlich nicht glaube das es real eintritt...
Grund für meinen Pessimismus ist, dass ich in einer ähnlichen Situation bin, nur die Machtverhältnisse sind andere - optische, sozialständige, ideele...
Auch bei der sehe ich wenig Chance das zu finden was ich bei der suche bzw. von der verlange....Anerkennung und Mitleid, eine Gleichgesinnte und gern Körperkontakt.
Das kann mir mein "Girl Crush" nicht geben.

Und ich begreife das, aber sinniere mir trotzdem manchmal vor dem Einschlafen ob ich sie nicht per Zufall in einem andere Machtverhältnis treffe irgendwo und ihr sage was ich fragen will... oder ich schreibe ihr wirklich mal konkret das was ich schreiben will, was btw. nicht besonders höflich sein kann aber raus muss oder ich schreibe ich schlicht vulgäre Sachen ohne Bezug auf mich und meine Lage, einfach nur um sie zu kränken und ihre Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Ich hatte bspw. vor Jahren auch mal Gewaltphantasien ihr gegenüber gehabt, weil es so schmerzt wie die mich ignoriert.

Vor Jahren hatte ich die schon mal über soziales Netzwerk angeschrieben, als Vorwand ihren Geburtstag genutzt, aber die "Diskussion" die daraus entstand hat mir dann doch noch mal deutlich gemacht, dass ich eine Verlorene bin - vllt. melodramatisch aber ist so.

Der ganze Planet wendet sich mir ab. Ich habe nur Niemanden - mich selber die mich trotzdem mag und ich denke auch immer mögen wird.
An meiner Situation ändert das jedoch auch nix.

Am Ende ist es einfach paralysierend. Ich habe auch kein anderes Interesse an anderen Frauen, oder höchstens an solchen die der optisch und statusmässig gleichen. Bei denen bekomme ich immer wie eine Art "Flush" bezogen aufs Hirn und am Brustkorb macht sich erst ein Hochgefühl breit, dann sobald die Erkenntnis kommt "ist nicht sie und selbst die wird dich abweisen" ein stumpfes Herabsinken. Apathie.

Irgendwie denke ich, bin ich auch gar nicht lesbisch und verliebt in diese Person(en), sondern mehr neidisch und aufgrund meines sehr niederen Ranges verzweifelt-einsam.

Ich weiss bis heute nicht was schön daran sein soll zu leben.
Die Mädchen und Frauen die ich treffen musste, mit denen ich einen Kindergarten, Schule, Bus, Bahn usw. teilen musste, haben alle zu meiner heutigen Verdriesslichkeit viel geleistet.
Und natürlich ist weder Einsicht noch eine Entschuldigung von denen zu erwarten, aber gefühlsmässig erwarte ich das trotzdem manchmal. Meistens ist es nachts, vor dem Schlafengehen oder wenn mir weltliche Misstände zu stark aufregen, was in letzter Zeit immer häufiger passiert.

Letzteres ist dann wohl das Zeichen, dass es endlich zu Ende geht. Und naja ich muss sagen, dass ich nichts anderes lieber tun würde wie einschlafen und nicht mehr aufwachen.

Es war nie toll für mich. Die von denen ich Anerkennung wollte gabe sie mir nicht. Darauffolgend versuche ich mir gedanklich selber Anerkennung zu geben für die Eigenschaften, die ich an mir für anerkennenswert halte, leider macht mir bei dem Versuch die patriarchale Hierarchie einen Strich durch die Rechnung.
Ich habe am Ende also nichts.
Totales mühseliges Trauerspiel.

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