Ja, genau so ist es. Diese Unterschiede zwischen den Verlagen sind wirklich interessant, das ist mir jetzt auch schon sehr deutlich aufgefallen – im Grunde wollen sie alle das Gleiche sehen, nämlich ob das Manuskript und der Autor ins Programm passen, aber die Wege dorthin unterscheiden sich eben ein wenig. Das kann natürlich frustrierend sein, wenn man sich Mühe gibt und dann vielleicht an einer formalen Kleinigkeit scheitert. Aber so ist das eben in vielen kreativen Bereichen – ein bisschen Glück spielt immer mit. Und man muss sich als Neuling an die Gegebenheiten anpassen :)
Was die Arbeitsweise betrifft, stimme ich dir vollkommen zu. Jeder Autor hat da seine eigene Herangehensweise, und das sollte man auch respektieren. Ein gewisser Plan kann helfen, vor allem, um den Überblick zu behalten, aber zu viel Struktur kann die Kreativität auch einschränken. Ich denke, es ist wichtig, eine Balance zu finden – genug Orientierung, um dranzubleiben, aber auch genug Freiheit, um neue Ideen spontan aufgreifen zu können. Und auch das ist wieder so stark persönlich und sicher bei jedem einzelnen Autor / Autorin so anders, dass man das kaum verallgemeinern kann. Muss man einfach für sich testen und herausfinden, wenn man es schafft dranzubleiben.
Und ja, das mit dem Lektorat ist ein Punkt, da gehen auch irgendwie die Meinungen auseinander. Ich hab jetzt schon mehrfach gelesen, dass Leute bewusst auf ein Lektorat verzichten, weil das den eigenen Stil auslöschen würde, aber ich denke, wenn man da die richtige Person findet, wird das Produkt einfach nur besser gemacht für das potentielle Publikum. Und das kostet eben auch was, ist ja auch ein Beruf und kostet Zeit, und ein gutes Lektorat ist einfach eine Investition in das eigene Werk. Es sagt ja nichts über den Wert oder die Begabung des Autors aus, wenn man sich professionelle Hilfe holt – im Gegenteil, es zeigt, dass man ernsthaft an seinem Buch arbeitet.
Und dein letzter Punkt triffts wunderbar – wer viel liest, hat oft irgendwann den Drang, selbst zu schreiben. Man beobachtet, vergleicht, überlegt, wie man selbst eine Szene gestalten würde. Dieses Gefühl schwankt sicher, aber genau daraus entsteht oft die Motivation, sich selbst auszuprobieren. Und mit einer gewissen Leidenschaft für Literatur ist das eigentlich der natürlichste Schritt überhaupt.