Suche Verlag für erstes Buch - eure Erfahrungen und Tipps?

Hallo an alle!
Ich bin auf der Suche nach allen Infos zur Veröffentlichung von einem Buch für Neuautor:innen bzw. für ein erstes Buch. Mein Partner ist Künstler, also malt Bilder und wir sind irgendwann auf die Idee gekommen, dass es doch super wäre, die Bilder zusammen mit einzelnen Texten und verschiedenen Geschichten, die er immer wieder mal so zwischen durch schreibt, in einem Buch zu veröffentlichen. Wäre okay, wenn es nur für Family und Friends wäre und man einfach was schönes in der Hand hat mit dem eigenen Schaffen, wäre aber auch denkbar, dass man es wirklich veröffentlicht, wenn es sich anbietet :)
Möchte ihn ein bisschen unterstützen, weil ich grade Ferien habe und er wirklich viel zu tun hat und suche jetzt mal nach allen Infos rund um das Thema. Also wie geht man das an, wie stehen die Chancen, an wen wende ich mich und wie viel muss man schon haben um sich an einen Verlag zu wenden usw. Freue mich über alle Antworten!

Antworten (5)

Sagen wir es so, es gibt einige Möglichkeiten, die der Verlag hat und die variieren dann eben zwischen den Verlagen. Da will einer ein persönliches Motivationsschreiben, ein anderer will ein ganzes Kapitel, ein anderer eher einen Auszug,... Im Grunde ist es dann schon wieder ziemlich gleich aber eben doch nicht:) Ja, das wäre natürlich schade wenn man da aus formalen Gründen nicht genommen wird.

Da gibt es kein Richtig oder Falsch. Da ist jeder Autor anders. Da sollte man auch so vorgehen, wie es für einen besser ist. Wobei ich schon denke, ein gewisser Plan schadet nicht. Letztlich ist es eine Orientierung, die muss man ja nicht nach Punkt und Komma einhalten. Man sollte sich schon auch den Platz für kreative Einfälle lassen und nicht alles in zu enge Grenzen einschnüren. Zu dem Thema gibt es auch einen guten Blogartikel vom Novum Verlag. Da geht es eben darum ob man völlig frei schreiben möchte oder einen strikten Plan haben sollte. Achtung Spoiler: kommt eben ganz auf den Autor an wie es besser ist.

Ja leider liegt hier bei vielen die Meinung vor, das braucht es nicht. Hat man sich dann vielleicht für den Selbstverlag entschieden und dann soll man plötzlich einen Lektor bezahlen. Dabei hat man ja immer gehört, man darf nichts bezahlen für eine Veröffentlichung. Aber man muss halt bedenken, das ist eine Dienstleistung für die man ja in anderen Bereichen des Lebens auch bezahlen muss. Ich denke hier liegt der Fehler. Wenn man nicht bei einem klassischen Verlag unterkommt, heißt das nicht, man veröffentlicht dann nur schlechte Qualität. Dann muss man sich eben selbst um die Qualität kümmern und das bedeutet auch, dass man für Dienstleistungen, die man in Anspruch nimmt, bezahlen muss.
Naja wenn man viel liest, fängt man oft auch an selbst zu schreiben. Man denkt sich schnell mal, das kann ich auch oder das kann ich sogar besser. Sagen wir mal so, mal ist das Gefühl bei mir stärker, mal schwächer:) Man kann aber schon sagen ich bin generell an allen rund um Literatur interessiert. Von daher kenne ich mich halt ein wenig aus.

Das sind richtig gute Hinweise, danke dir!
Stimmt, das mit den Verlagen ist wirklich nicht zu unterschätzen – ich hätte ehrlich gesagt gedacht, dass es da so eine Art „Standardvorgaben“ gibt, aber wenn das von Verlag zu Verlag unterschiedlich ist, muss man sich da echt vorher schlau machen. Wäre schade, wenn’s am Ende nur an einem formalen Fehler scheitert. Und es macht ja auch Sinn, dass jeder Verlag da seine eigenen Vorgaben hat, wonach dann entschieden wird.

Auch den Punkt mit dem Plan finde ich spannend. Ich selbst neige eher dazu, erstmal loszuschreiben und dann mit ein bisschen Abstand wieder darauf zu rückzukommen, was zu ändern, umzuschreiben usw. merke aber auch schnell, dass ich dann manchmal den roten Faden verliere. Ein grober Rahmen klingt da nach einem guten Kompromiss. Aber das ist bei dem konkreten Projekt meines Partners eh nicht so das große Problem, weil es sich ja um in sich geschlossene, einzelne Texte handelt, die eben zwischen die Bilder gestreut werden sollen. Irgendwie sollte das ganze natürlich trotzdem stringent sein und einen gewissen roten Faden haben, aber da gehts dann eher um die Anordnung der Beiträge und weniger um eine Geschichte oder einen Text selbst. Ein Plan kann ja eh nie schaden, dann hat man auch mehr das Gefühl, dass man an was konkretem arbeitet, was mal ein fertiges Endprodukt werden kann.

Selfpublishing ist bestimmt toll, wenn man die Freiheit mag – aber du hast absolut recht, man muss dann auch diszipliniert dranbleiben, sonst verläuft sich so ein Projekt schnell. Und ich glaube schon auch, dass ein Lektor bzw. eine Lektorin wirklich wichtig ist, auch wenn es nur um einzelne Texte geht und keinen Roman. Das sind einfach die Profis, die Ahnung haben was sich gut liest und wie man das hinbekommt. Also ich glaube ohne Lektor kann vielleicht nie was draus werden, was auch anderen Leuten als Freunden und Familie Spaß macht.
Hast du selbst schon mal was in Richtung Buchprojekt ausprobiert oder warum kennst du dich da so gut aus? :)

Ich würde mir da im Vorfeld genau ansehen was der jeweilige Verlag erwartet. Da will nicht jeder dasselbe, da gibts jetzt keinen Standard, jeder will da unter umständen etwas anderes. Da musst du auch darauf achten sonst wirst du unter Umständen wegen eines formalen Fehlers nicht genommen. Schau dir dazu am besten die Internetseiten der Verlage an, dort sollte auch stehen wie sie dein Manuskript haben wollen und was da sonst noch alles erwartet wird.
Das ist schwer von außen zu sagen, da braucht jeder etwas anderes. Da gibt es Menschen, die brauchen unbedingt einen klaren Plan sonst verlaufen sie sich. Es gibt aber auch Menschen, die schreiben einfach drauf los. Das ist abhängig welcher Typ man ist.
Ich würde mir zumindest schon einen groben Plan machen - an den kann man sich dann orientieren, muss aber nicht alles ganz genau einhalten. Aber das kann natürlich nur die Person entscheiden, die es dann auch wirklich betrifft. Denke nur, da gibts kein richtig oder falsch.
Man muss halt sehr ehrlich zu sich sein. Selfpublishing klingt gut, man hat viele Freiheiten und ist nur auf sich angewiesen. Aber das kann halt auch schnell ein Nachteil werden. Wenn man keine Zeit hat, nicht mehr weiter weiß,... dann ist da niemand, der einem hilft. Vielleicht hilft es auch wenn man so ein Projekt zu zweit macht. Dann könnte man sich die Arbeit aufteilen.

danke dir für die ausführliche Einschätzung – das hilft echt, die Möglichkeiten mal sortiert vor Augen zu haben. Ich finde es relativ schwierig in dieses Thema mal einzusteigen, wenn einem bisher die Berührungspunkte fehlen.
Das mit dem Selfpublishing klingt erst mal tatsächlich ziemlich verlockend, gerade weil es unkompliziert ist und man am Ende was Handfestes in der Hand hält. Für den engeren Kreis wäre das wohl schon völlig ausreichend. Aber das steht eben bislang noch nicht so wirklich fest, ob das auch was wäre, was man potentiell veröffentlichen könnte. Also das Malen macht mein Partner schon professionell, wird grade immer mehr vom Nebenberuf zu einem tatsächlichen Beruf und deswegen gäbe es eben potentiell schon die Möglichkeit, dass sich für so ein Buch auf längere Sicht auch andere Menschen interessieren könnten. Aber wie gesagt, natürlich alles nur Überlegungen, das fällt mir extrem schwer im Vorhinein einzuschätzen. Da würde die Einschätzung von einem Verlag oder einem Agenten wahrscheinlich schon helfen.
Dass man bei Verlagen ein Exposé und Beispielseiten braucht, ist gut zu wissen. Da hätte ich bisher gar nicht so konkret dran gedacht. Das klingt schon nach ziemlich viel Vorarbeit, aber vermutlich lohnt sich das allein schon, um die eigene Idee klarer auf den Punkt zu bringen. Und es gibt auch schon was, also man müsste jetzt weder bei dem Bildern noch bei den texten wirklich bei 0 anfangen, man müsste es nur mal etwas konkretisieren und ordnen, dass es einen gewissen roten Faden gibt.
Den Tipp mit dem Probelayout finde ich super. Das könnte ja sogar schon in Word oder sowas was Kleines sein, nur um ein Gefühl für die Struktur zu bekommen. Vielleicht macht das auch richtig Lust, weiterzumachen.
Wie weit würdest du selbst am Anfang gehen? Also gleich mit richtigem Layout-Programm oder erstmal total simpel, Hauptsache ein roter Faden steht?

Das klingt nach einem schönen Projekt.
Gerade die Kombination aus Bildern und Texten kann in Buchform eine ganz besondere Wirkung entfalten. Grundsätzlich habt ihr mehrere Möglichkeiten:
Wenn es in erster Linie um ein schönes Erinnerungsstück für Familie und Freunde geht, ist Selfpublishing eine unkomplizierte Lösung. Dort könnt ihr auch hochwertige Farbdrucke mit den Bildern realisieren und habt am Ende ein richtig gebundenes Buch in der Hand, ohne gleich große Auflagen drucken lassen zu müssen. Dafür seid ihr dort halt auch für alles selbst verantwortlich und bekommt von niemanden Hilfe.
Wenn ihr darüber hinaus darüber nachdenkt, das Ganze einem größeren Publikum zugänglich zu machen, lohnt sich ein Blick auf Verlage. Dafür sollte man in der Regel ein aussagekräftiges Konzept haben, also ein Exposé. Einige Beispielseiten und am besten schon eine klare Vorstellung vom Aufbau des Buches. Die Chancen bei Verlagen hängen stark vom Genre und der Zielgruppe ab.
Bei Projekten, die visuell geprägt sind, gibt es Nischenverlage oder auch Kunstbuchverlage, die dafür eher offen sind. Aber um ehrlich zu sein ist da die Chance sehr gering, das muss einem klar sein. Ich würde es trotzdem probieren.
Manchmal bietet sich auch ein sogenannter Hybrid- oder Dienstleistungsverlag an. Wie es beispielsweise der Novum Verlag anbietet. Bei der Variante trägt man selbst die Kosten, aber nur für das, was man letztlich auch in Anspruch nimmt (Layout, Grafiker, Lektor,...). Dafür hat man aber mehr Mitspracherecht. Ganz wichtig ist auch, vorab zu überlegen, was euer Ziel ist: ein Herzensprojekt für den engsten Kreis oder ein offizielles Publikationsprojekt mit ISBN, Vertrieb im Buchhandel etc. Je klarer ihr das für euch festlegt, desto leichter wird die Entscheidung für den passenden Weg.
Am besten fangt ihr einfach damit an, Material zu sortieren, einen groben roten Faden fürs Buch zu entwickeln und vielleicht ein kleines Probelayout zu erstellen. So habt ihr eine gute Grundlage, um weitere Schritte zu planen.

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