Verfolgungswahn - Drogen oder echte Paranoia?
Hallo Leute, ich weiß nicht ob mir hier jemand helfen kann, aber einen Versuch ist es Wert.
Ich war vergangenen Samstag am Weg in einem öffentlichen Lokal im Ort. Da ich etwas ärgerlich dort hin ging, weil mich mein Lebensgefährte versetzt hat, nahm ich drei, vier Gläschen Tequilla zu mir. Zwei Stunden später, (immer noch im Lokal) traf ich einen Kollegen und ich trank mit ihm noch weitere Gläser. Ich unterhaltene mich mit ihm vielleicht eine halbe Stunde und dann weiß ich nicht mehr viel von dem Abend. Es kommen dann immer wieder ein paar Erinnerungsblitze wie: ich litt unter extremen Verfolgungswahn, jeder den ich kannte war mir plötzlich fremd - mir kam es vor, als wenn die Wesen eine Hülle meiner Freunde und Bekannten sind, aber nicht sie selbst. Mein Lebenspartner kam auch in das Lokal, ich lief vor ihm davon, weil ich der Meinung war er will mir was antun, da er ja für mich nicht er war. Ich versuchte meine beste Freundin über mein Handy anzurufen (die in einem 40 km weit entfernten Ort wohnte), doch auch sie war nicht sie selbst. Ich suchte Unterschlupf in einem Hotel im Ort mit dem Gedanken meine Freundin über ein Festnetz anzurufen, damit ich auch wirklich zu ihr kam. Ich weiß nicht wie ich zu dem Hotel gekommen bin, ich war auf einmal da, ebenso weiß ich nicht wie ich von dem Hotel wieder weg gekommen bin. In meiner Erinnerung ist nur dieser kurze Augenblick in dem Hotel und wie ich dort mit meiner Freundin telefonierte, aber ich ihr auch nicht glaubte. Das nächste an das ich mir erinnere ist wie ich in der Küche vom Bruder meines Lebensgefährten saß und ihm meine Ängste und Befürchtungen erzählte. Mein Lebensgefährte war kurzzeitig auch da, aber ich verschickte ihn, da er für mich nicht er war. Der Bruder gab mir Wasser zu trinken und mit der Zeit wurde ich wieder normal und verstand, dass ich mir das alles eingebildet habe.
Als ich wieder klar war, ging ich wieder in meine eigene Wohnung zu meinem Lebensgefährten um mich bei ihm zu entschuldigen.
Am nächsten Tag erzählte mir mein Lebensgefährte was alles passiert ist bzw. was er halt mitbekommen hat: Ich beschimpfte ihn auf das Tiefste in dem Lokal wo ich war, ich schrie ihn an sodass alle Leute in dem Lokal auf uns sahen, ich trennte mich von ihm, ich rann vor ihm weg, versteckte mich vor ihm. Ich schrie auf den Straßen um Hilfe wenn er in meiner Nähe war, sodass die Leute ihn beschuldigten. Ich rannte aus dem Hotel in den Wald, weil ich irgendwann im Hotel dachte, dass der Inhaber auch zu dem Verschwörungstrupp gehörte. Alle, wirklich alle die ich traf waren für mich nicht real, also nicht meine Freunde und Bekannten, auch wenn sie so aussahen.
Ich hatte noch nie in meine Leben eine solche Angst, ich fühlte mich komplett verloren, alleine, hatte keine Freunde mehr, keinen Lebensgefährten mehr - das war das Schlimmste das mir je passiert ist. Ich war felsenfest der Meinung, dass sich alles und jeder gegen mich verschworen hat, mir wehtun will, mich gefangen nehmen will - ich vertraute niemanden mehr - ich war komplett allein. Ich weinte die ganze Zeit (am nächsten Tag hatte ich komplett geschwollene Augen).
Die Zeitdauer vom Lokal wo ich meinen Kollege traf (und noch klar war) bis hin wo ich beim Bruder meines Lebensgefährten in der Küche saß beträgt etwa 4 Stunden. 4 Stunden voller Angst und Tränen.
Woher kann sowas kommen? Hat mir in dem Lokal vielleicht jemand Drogen in mein Glas gegeben? Ich kann das leider nicht mehr heraus finden. Oder soll ich das wirklich ernst nehmen und einen Psychologen aufsuchen? Ist das schon mal jemanden passiert und weiß woher das kommt?
Ich bin jetzt 30 Jahre alt und hatte sowas noch nie. Ich hatte noch nie in meinem Leben so viel Angst und ich fühlte mich noch nie so alleine. Ich nehme keine Drogen, ich liebe meinen Lebensgefährten und möchte eigentlich Kinder von ihm, er würde mir nie wehtun und das weiß ich auch - er ist mein Ein und Alles.
Kann mir hier jemand helfen?