@angelika33
Dieser Eingriff ist tatsächlich nicht ohne. Es kann zu erheblichen Nebenwirkungen kommen! Bei dieser OP werden z.B. Nerven beschädigt. Durch die nicht mehr abgeführten Spermien, baut sich im Nebenhoden Druck auf, der sich schließlich in "Blow-Outs" entlädt, also das Nebenhodengewebe "aufplatzt". Dadruch werden Spermiengranulome gebildet, die sich zu Zysten und Knoten weiterentwickeln können. Im Nebenhodengewebe kommt es bei einigen Männern zu chronischen Entzündungen, die sich oft nur durch eine vollständige Entfernung des Nebenhodens behandeln lassen. Bei 6-33% aller Männer sind diese beschriebenen Probleme Ursache für das sogenannte Post-Vasectomy Pain Syndrome. Das bedeutet chronische Schmerzen über Monate, Jahre und bei vielen das ganze restliche Leben. Lest Euch deshalb bitte in dem Patientenforum vasektomiegschädigter Männer die Erfahrungsberichte durch:
patienten-selbsthilfegruppen.de/forum/index.php?page=Board&boardID=6
Ein bisher wenig beachtetes und noch nicht erforschtes Phänomen ist der bei vasektomierten Männern überdurchschnittlich gehäuft auftretende Testosteronmangel ab 50+. Dieser führt zu Muskel- und Knochenschwund, Antriebsarmut und schnellerem körperlichen "Verfall". Ein anderer Aspekt ist, dass viele Männer nach der OP psychische Probleme bekommen, weil sie sich nicht mehr als "vollwertiger Mann" fühlen. Das kann dann in Potenzstörungen enden. Empfehelnswert ist dazu folgende Internetseite: sexualmedizin-linz.at/index.php?id=145
Diese ganzen Nebenwirkungen werden aber leider von den meisten Urologen heruntergespielt, verharmlost oder belächelt, schließlich verdienen sie an dieser privat zu bezahlenden OP ja auch. Daher rate ich euch zu entsprechender Skepsis beim Gespräch mit dem Arzt. Lasst Euch Zeit und überlegt es immer wieder. Vielleicht gibt es ja doch noch einen anderen Weg zur Verhütung.