Wer von euch hat schon einmal paranormale Dinge erlebt?

Auch wenn es wissenschaftlich nicht belegbar ist (oder gerade deswegen), finde ich dieses Thema unglaublich spannend. Ich bin überzeugt davon, dass neben der für uns wahrnehmbaren Welt noch weitere Dimensionen existieren, die sich manchmal überschneiden und uns dann paranormale Erlebnisse bescheren. Wem von euch ist so was schon einmal passiert? Und was genau habt ihr erlebt?

Antworten (16)

Hi!
Ich war als Teenager ziemlich neugierig auf Paranormales und experimentierte mit allerlei Dingen herum. Vieles war Unsinn und funktionierte auch nicht, aber eines Tages kam ich auf eine interessante Idee.
Ich hörte vom "Pendeln" und dass man so "Antworten" von anderen Wesen bekommen konnte. Also machte ich ein Blatt Papier fertig mit "Ja" und "Nein" und nahm eine silberne Halskette, die ich als Pendel verwendete.
Ich stellte die übliche Frage, ob "jemand da sei" und hielt das Pendel über das Blatt Papier. Stur versuchte ich das Pendel dabei ruhig zu halten, doch es fing an zum "Ja" zu schwingen. Ein wenig beeindruckt, fragte ich, ob derjenige "böse" war. Die Antwort schwing auf "Nein". Da ich aber nun mal alles genau wissen wollte, fragte ich nochmal, ob er "böse" sei. Die Antwort schwing wieder auf "nein". Ich wollte es nochmal wissen und ich fragte nochmal, ob er "böse" sei. Da schwing die Antwort auf "Ja".
Aha! Dachte ich, das muss also doch Kokolores sein sowie alles andere auch. Sonst würde sich die Antwort doch nicht verändern. Ich schmiss die Kette auf den Schreibtisch und beschäftigte mich mit anderen Dingen und vergaß es komplett.
Als ich nachts schlafen ging, ging meine Nachtischlampe an. Diese geht nur mit Touch auf Metall an. Verwirrt sah ich auf die Lampe. War ich mit meinen langen Haaren dran gekommen? Selbst wenn sollte das nicht funktionieren. Ich machte sie aus und legte mich weit weg von der Lampe hin. Zwei Sekunden später ging die Lampe wieder an. Diesmal ein wenig verdutzt machte ich sie wieder aus, sah sie ein paar Sekunden an, sammelte meine Haare zusammen und als mein Kopf das Kissen berührte, ging diese Lampe wieder an! Ich setzte mich genervt und diesmal auch schockiert auf und machte die Lampe aus. Diesmal legte ich mich nicht hin, sondern starrte sie in der Dunkelheit an. Da war gar nichts an der Lampe und auch nichts drum herum, was die Lampe berührte. Und während ich die Lampe anstarrte und nichts sie berührte, ging sie VOR MEINEN AUGEN AN. Diesmal völlig entsetzt, riss ich den Stecker von der Lampe raus und rannte in das Schlafzimmer meiner Mutter und fragte sie, ob ich heute ausnahmsweise hier schlafen könnte. Am nächsten Tag dachte ich darüber nach, was das gewesen sein könnte und da fiel es mir direkt ein.
Ich hatte mit dem Pendel gespielt und die Kommunikation einfach abgebrochen. Als ich mich in das "Wesen" hineinversetzte, merkte ich, dass ich auch sauer gewesen wäre, wenn man mich dreimal dasselbe fragt und dann einfach den Hörer auflegt. Da wollte etwas mir mitteilen, dass es auf jeden Fall noch da war und unsere Kommunikation so nicht beruhen lassen wollte.
Ich ging in mein Zimmer und entschuldigte mich für meine Frechheit, packte die Halskette ordentlich weg und schmiss den Zettel in den Müll und schloss meine Lampe wieder an die Steckdose an. Ab da ist meine Lampe in all den Jahren nie wieder von alleine angegangen. Auch habe ich nie wieder mit so etwas herumgespielt.

Ich selber hatte leider nie so ein Erlebnis, arbeitete aber früher in einem Seniorenheim, wo mir so allerhand zu Ohren kam. Eine alte Dame, die keinesfalls dement war, erzählte mir eine ganz besondere Geschichte. Ihr Großonkel, der im Schwarzwald gelebt hatte, pflegte nämlich eine enge Freundschaft zu einem Angehörigen aus dem Volk der Zwerge. Die Dame erzählte, sie habe den Zwerg als Elfjährige sogar kennengelernt. Hensel soll er genannt worden sein, und er legte besonderen Wert auf die Schreibweise seines Namens mit „e“ und nicht mit „ä“, weil sein Name nicht von Hans oder Johannes herrührte, sondern von Henze (oder so ähnlich). Aber weil sie den Zwerg nur einmal gesehen hatte, hat sie das meiste über ihn von ihrem Großonkel erzählt bekommen. Hensel war wohl knapp 50cm groß und trug keine Zipfelmütze, sondern meist eine braune Kappe nach Art der damaligen Köhler, dazu schwarze Stiefel und Kleidung in matten Farben. Einen Bart soll er keinen gehabt haben. Im Hause des Großonkels ging er nach Belieben ein und aus, verweilte bisweilen einige Tage und zeigte sich andererseits oft über Wochen nicht. Er begründete dies mit Diensten an der Schöpfung, was immer er auch damit meinte. Seltsam war auch, dass man ihn nie essen sah und er angebotene Speisen stets ablehnte. Mit dem Vieh und den Katzen verstand er sich gut, doch über die Hunde meinte er, sie seien von Menschen erschaffen und nicht natürlich. Sein Alter verriet Hensel niemandem, und obwohl man ihn allgemein für seine Klugheit und Gefälligkeit schätzte, behielt er die meisten seiner Geheimnisse für sich. Allerdings erzählte er, dass das Volk der Zwerge jenem der Menschen an Zahl etwa gleichkomme und in früheren Zeiten mit ihnen gut bekannt war. Auf die Menschen war jedoch kein Verlass und sie waren grausam, was die Zwerge mehr und mehr enttäuschte, so dass sie sich nach und nach den Blicken der Menschen immer mehr entzogen. Im Laufe der Zeit hatten einige Zwerge gelernt, in die Seele der Menschen zu schauen, und so war der Großonkel der alten Dame wohl einer der letzten, die in friedlichem Einvernehmen mit einem Zwerg lebten. Ob es damals noch immer so viele Zwerge gab wie einst, behielt Hensel für sich. Über die ganze Zeit, die er bei dem Großonkel der alten Dame weilte, alterte er nicht, doch als der Großonkel schließlich starb, zeigte sich auch Hensel nie wieder.

Ich ging neulich wieder früh morgens mit dem Hund durch den Park, und da seh ich doch am gegenüberliegenden Bachufer ein komisches braunes Tier, knapp katzengroß, aber krötenartig und mit einem langgestreckten Kopf. Ob es einen Schwanz hatte, weiß ich nicht, weil es im flachen Wasser hockte. Es saß ganz still und glotzte uns an. Ich musste an die ersten stümperhaften Darstellungen urzeitlicher Tiere in alten Büchern denken, und irgendwie kam mir der Gedanke, dass dort jemand vielleicht eine Keramikfigur oder so etwas hingesetzt hatte, aber als wir nach ein paar Minuten wieder dort vorbei gingen, war das Tier nicht mehr da. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass der Bach wenige Tage zuvor ziemlich über die Ufer getreten war.

Mit 9 Jahren hab ich was erlebt, wovon ich sogar heute noch manchmal träume. Damals hab ich die Ferien bei einer Tante verbracht, wo das Grundstück an so Buschland mit einem Bach grenzte, und weil es dort keine anderen Kinder gab, trieb ich mich gern da allein herum. Bis ich das „Ding“ oder was auch immer vor mir im Gebüsch sah. Es war grau wie Baumrinde und sah aus wie etwas zwischen Alien und Affenmumie. Augen und Mund waren schwarze Löcher, es war etwa so groß wie ein Baby und wackelte etwas. Ich rannte zu meiner Tante, und sie merkte, dass was mit mir nicht stimmte, aber ich erzählte nichts, weil sie mir bestimmt nicht geglaubt hätte. Die restlichen Ferien verließ ich das Grundstück nicht mehr, blieb immer bei meiner Tante und hatte Albträume nachts. Das Bild von dem „Ding“ hab ich immer noch im Kopf, aber reden kann ich mit keinem darüber und kann bis heute nicht allein in die Natur gehen. Ich weiß, dass es kein Tier oder gar irgendeine Wurzel oder so was war, das ich gesehen hab, aber was war das?

Also ich hab da letzten November wirklich was erlebt, und zwar in aller Herrgottsfrühe auf dem Weg zur Arbeit. Da nehm ich gern zu Fuß so eine Abkürzung, eine enge, holprige Gasse durch die Häuser, und seh auf einmal etwa zwanzig oder dreißig Meter vor mir unter einer Straßenlaterne einen etwa fünf- bis sechsjährigen Jungen herumtollen. Er erinnert mit seiner roten, weiß gepunkteten Mütze an einen Pilz, sieht sehr frech aus und lacht laut. Ich finde, dass er von mir aus gesehen irgendwie unnatürlich klein wirkt und wunder mich noch, dass morgens im Dunkeln ein Kind so allein draußen spielt, als der Knirps plötzlich unvermittelt in ein tiefes Loch mitten auf dem Weg hineinspringt. Ich renn sofort hin und stell fest, dass dort gar kein Loch ist, sondern eine rot markierte Straßenkappe aus dem zerbröckelten Straßenbelag schaut, die mir an dieser Stelle noch nie aufgefallen ist. Inzwischen bin ich mehrmals wieder dort lang und nehm die Straßenkappe nun bewusst wahr, aber dem kleinen Jungen mit der Pilzmütze bin ich noch nicht wieder begegnet.

Weiß nicht, obs was zu sagen hat, aber als ich eben aus dem Fenster rüber zum Friseur geschaut hab, da sah ich in dem Wort Friseur was flimmern, und zwar beim U und beim R. Ist bloß aufgemalt und keine Leuchtschrift oder so. Bezeichnet mich ruhig als Irre, wollte das nur mal erwähnt haben.

Ihr habt doch alle einen…

Glaubt ihr den Mist eigentlich selber, den ihr euch hier zusammenspinnt? Das reinste Trollforum, aber echt!

Besuch aus einer anderen Dimension?

Keine Ahnung, ob mein Erlebnis paranormal war, aber auf jeden Fall war es so abartig, dass ich es nicht vergessen hab. Im Sommer 2009 machten meine Frau und ich Urlaub in Kroatien. Von München ging es über Österreich und Slowenien mit dem Bus runter ans Mittelmeer. Irgendwo in Slowenien machte unser Busfahrer eine Pinkelpause, da war es noch tiefste Nacht. Weil ich keinen Bock hatte, fürs Pinkeln anzustehen oder vielleicht auch noch zu bezahlen, wollte ich in die Büsche gehen und musste ein Stück gehen. Es hatte leicht geregnet und die Straßen glänzten im Licht von Straßenlaternen, und als ich gepinkelt hatte und zum Bus zurückwollte, sah ich vor mir auf der Straße eine schlanke, menschliche Gestalt stehen. Sie war vollkommen schwarz und etwa einen halben Meter groß. Ich dachte erst, da hat jemand was aufgestellt und wunderte mich nur, dass ich das nicht schon zuvor gesehen hatte. Da merkte ich, dass das Ding lebendig war, aber eh ich irgendwas von einem Gesicht oder so erkennen konnte, bewegte es sich schnell von der Straße runter und verschwand im Gebüsch. Dort war so ein Drahtzaun, es kann also sein, dass das Viech da irgendwie durch ist. Ein Mensch kann es ja nicht gewesen sein, aber weil ich keine Taschenlampe hatte, konnte ich dort nicht nachschauen und ging zurück zum Bus, wo ich es meiner Frau erzählte. Die lachte nur und meinte, ich hätte zu wenig Schlaf. Von da an hab ich mit meiner Frau nicht wieder darüber geredet, sondern irgendwann später nach dem Urlaub im Internet nach den Nacht-Tieren in Slowenien gesucht. Aber da ist nichts, das dem Viech auch nur annähernd ähnelt. Kann es sein, dass ich einen Besucher aus einer anderen Dimension gesehen hab, was es ja eigentlich gar nicht gibt?

@Nachtschatten

Das was du hier geschrieben hast, lässt sich praktisch 1 zu 1 auf meine eigene Kindheit übertragen. Ich hab das komische Flimmern im Dunkeln auch gehabt und scheußliche Viecher gesehen. Leider gab es damals bei uns kein Nachtlicht, die Tür musste auch immer geschlossen bleiben. Weil wir drei Geschwister waren, mussten wir aufeinander Rücksicht nehmen und immer ganz still sein. Es war in meiner Vorschulzeit, da hab ich gesehen, wie eine schäferhundgroße Katze mit einem hässlichen langen Kopf und glasigen Glubschaugen ganz langsam durch das Zimmer schlich, da hab ich es nicht mehr ausgehalten und meine Geschwister aufgeweckt, weil ich wissen wollte, ob die das auch sehen. Dann haben wir Licht gemacht und die Eltern haben es spitz bekommen. Ich hab erzählt, was ich gesehen hatte und dafür am nächsten Tag wegen dieser "Lügen" eine Tracht Prügel von Vati einkassiert. Leider hat das nichts gebracht, weil ich die unheimlichen Sachen auch weiterhin im Dunkeln gesehen habe. Aber ich musste es für mich behalten hab nie wieder davon erzählt.

Als ich noch klein war, hab ich im Dunkeln immer so ein Glitzern in der Luft gesehen, das sich verdichtete und grauenhafte Gestalten formte. Aber nur bei völliger Dunkelheit, so dass meine Eltern manchmal die Tür einen Spalt offen ließen, so dass das Licht aus dem Flur in mein Zimmer drang. Trotzdem glaubte mir niemand, und es hieß, dass ich das alles nur träumen oder mir einbilden würde. Oft waren es erschreckend hässliche Fratzen oder grauenhaft deformierte Tiere, die sich langsam durch mein Zimmer bewegten und sich unablässig veränderten. Besonders schlimm war es jedesmal, bevor ich krank wurde. Als ich dann zur Schule kam, wurden die nächtlichen Erscheinungen weniger und verschwanden irgendwann völlig. Ich weiß nicht, was ich damals gesehen habe, aber ich weiß genau, dass ich mir das weder eingebildet noch im Traum gesehen habe, schließlich lag ich oft stundenlang wach und konnte vor Angst nicht einschlafen.

Elfen?

Mag man über mich denken, was man will, aber ich meine, es sind Elfen, die ich immer mal sehe. Kleine gold schimmernde Lichtgestalten, und, nein, es sind keine Schmetterlinge oder andere fliegende Insekten! Wenn ich sie sehe, dann nur aus den Augenwinkeln, und sobald ich direkt hinschaue, ist da nichts. Passiert mir im Jahr so drei oder vier Mal ganz unverhofft, wenn ich im Sommer draußen in der Natur unterwegs bin.

Meine Erfahrung

Ich habe folgendes erlebt:
ich hatte ein enges verhältnis zu meinem opa, er war praktisch mein vaterersatz. sein tod kam nicht überraschend, und obwohl ich mich auf seinen sterbebett von ihm verabschieden konnte, konnte ich nicht glauben das er nicht mehr da ist.
dann, eines nachts habe ich ihn ganz deutlich im schlafzimmer gesehen, und er sagte zu mir: "mädchen, schläfst du?" ich habe gleich das licht an gemacht, aber da war natürlich niemand. seit dem habe ich meine innere ruhe gefunden, und ich bin sicher das wir uns im nächsten leben wieder sehen.

Kopf in der Nuss

Hab mal vor Jahren, war 12 glaub ich, in einer Haselnuss etwas gefunden, das wie ein winziger mumifizierter Totenschädel ausgesehen hat. Hab mich so geekelt, dass mir speiübel davon wurde. Ich meine, wie kommt so ein Ding in die Nuss hinein? Kann seitdem keine Nüsse mehr ersehen. Und auch den Begriff Kopfnuss finde ich eklig!

Das ist genau mein Thema. Mit der Geschichte meiner Vorposterin kann ich nicht mithalten. Ich erzähl trotzdem mal: Meine Mutter wurde um das Jahr 2000 herzkrank und ich träumte einmal von ihrem "Übergang". Ich hoffte damals, daß es ein Alptraum sei, doch einige Monate später kam keine Mum tatsächlich mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus, wo sie dann im Koma liegend verstarb. Dies war morgens gegen 4:00 Uhr. Und genau zur gleichen Zeit bin ich aufgewacht und hochgeschreckt. Dann hörte ich sowas wie ein Rascheln und Schlüssel. So ein Geräusch, wenn man Schlüssel in der Hand hat und diese kurz bewegt. Ich merkte wie etwas " vorbei huschte" und bekam richtig real einen Klaps auf den Nasenrücken. Nicht geträumt! Ich war wach! Es tat richtig weh für Sekunden.

Einige Tage später saß ich an einer U-Bahn- Station- die war draußen. Gegenüber standen einige Bäume. Plötzlich sah ich in einem Baum wie sich Buchstaben bildeten, als würden diese eingebrannt werden. Es formte sich ein Buchstabe nach dem anderen bis das Wort "Urne" zu lesen war. Meine Mutter ließ sich einäschern, weiß nicht, ob es damit was zu tun hat. Ich wollte einen Wartenden neben mir fragen, ob er das auch sieht. Dann kam aber die Bahn.

Nach dem Übergang fing auch mal eine Uhr an verrückt zu spielen und raste im Tempo - war eine Funkuhr - in die Runde. Das passierte ein paar Mal. Weiter gingen viele elektrische Geräte kaputt. Mein Vater hat am Anfang gehört wie sein Name gerufen wurde früh morgens kurz nach dem Aufwachen.

Dann gibt es noch was komisches sus meiner Kindheit wo ich mich bis heute Frage was das gewesen sein mag: Ich übernachtete oft bei meiner Oma, als ich eines Morgens aufwachte stand neben den Bett ein Mann mit einer Glatze der ein Messer über dem Kopf ausgestreckt hielt, so als wollte er zu stechen. Ich weiß noch wie ich mir die Bettdecke über den Kopf zog. Das war ziemlich merkwürdig.

Das war alles was mir einfällt.
Gruß LillyStern

Ja, habe ich

Ja, ich habe so etwas erlebt, und es hat sich wirklich unauslöschlich in mein Gedächtnis eingebrannt. Es war Ende der 90er, als ich mit einer damaligen Freundin die Ferien bei deren Verwandten in der Toskana verbrachte. Und das, obwohl ich selbst praktisch kein Wort italienisch spreche. In der ersten Nacht konnte ich wegen der Hitze nicht schlafen und bin mit meinem Buch raus in den Garten gegangen, um im Schein der Terrassenleuchte noch etwas zu lesen. Nach einer Weile merkte ich etwas in der Nähe und meinte, dass meine Freundin vielleicht auch nicht schlafen konnte und mir ins Freie gefolgt war. Was ich sah, als ich aufblickte, naja, wie soll ich das beschreiben!?! Zwischen den Büschen stand jedenfalls eine schlanke, weibliche Gestalt in einem weißen, schulterfreien Kleid, es kann aber auch ein Tuch gewesen sein, was sie um den Leib geschlungen hatte. Ihr schulterlanges Haar war schwarz, auch ihre Haut wirkte recht dunkel und war dazu leopard-artig gemustert. Besonders irritierte mich allerdings ihr Gesicht, was dem einer Katze glich und wirklich sehr hübsch aussah. An Hals und Armen trug sie goldenen Schmuck. Ihre Hände waren die eines Menschen, und ihre Füße steckten in schmalen, dunklen Schuhen. Wie sie so da stand und mich musterte, erinnerte sie mich stark an eine altägyptische Gottheit. Aber irgendwie auch ein wenig an eine Sklavin. Ihr Blick war dabei ernst und vielleicht auch etwas traurig, aber durchaus freundlich und keineswegs bedrohlich. Der dünne Stoff ihres Gewandes schien nass zu sein und klebte an ihrer Haut, und wie ihre fleckigen Schultern im Licht der Lampe glänzten, musste ihr wohl ähnlich heiß sein wie mir. Ihr goldener Halsschmuck schien schwer und lästig zu sein, denn sie versuchte immer wieder, mit den Fingern ein wenig unter das Geschmeide zu gelangen. Auch wenn sie eine Schönheit war, die Anwesenheit dieser Tier-Mensch-Person verunsicherte mich, und in den folgenden Minuten blätterte ich verlegen in meinem Buch herum, um endlich von ihrem Anblick loszukommen. Doch immer wenn ich aufschaute, stand sie noch zwischen den Büschen und schaute mich unverwandt mit großen, dunklen Pupillen an. Erst als die Terrassentür aufging und meine Freundin erschien, war die seltsame Gestalt plötzlich verschwunden. Ich erzählte meiner Freundin davon, und sie meinte, ich wäre wohl etwas übermüdet und solle wieder mit hereinkommen. Der Rest der Nacht verlief unruhig, und beim gemeinsamen Frühstück erzählte meine Freundin etwas auf Italienisch, was ich nicht verstand. Jedenfalls schien die gesamte Familie sehr irritiert, die Mutter sagte so etwas, das sie wie „ragazza“ (Mädchen) anhörte und bekreuzigte sich immer wieder. Später fragte ich meine Freundin danach, und sie gestand, dass sie von meiner nächtlichen Beobachtung erzählt hatte, was speziell für die Mutter sehr verstörend gewesen sein musste. Ihr ältester Sohn, der Großcousin meiner Freundin, hatte demnach als kleiner Junge im Garten des Hauses oft mit einer nur für ihn sichtbaren Partnerin gespielt, welche er „la gatta“ (die Katze) genannt hatte, was ich irrtümlich als ragazza verstanden hatte. Mit neun kam der Junge durch einen tragischen Verkehrsunfall ums Leben. Das Ganze hatte sich um das Jahr 1980 zugetragen, und seither war „la gatta“ von keinem Menschen mehr erwähnt worden. Meiner Freundin tat es natürlich leid, dass sie davon erzählt hatte, sie hatte ja nicht wissen können, welch traurige Bewandtnis es mit „la gatta“ auf sich hatte. Ein paar Tage darauf zeigte sie mir dann alte Kinderzeichnungen ihres verstorbenen Großcousins, auf denen ziemlich genau das zu sehen war, was ich in jener Nacht gesehen hatte. Auch wenn der Garten des Hauses wirklich wunderschön war, betrat ich ihn während unseres gesamten Aufenthaltes nicht mehr, auch tagsüber nicht. Unsere italienische Gastfamilie behandelte mich während der Ferien zwar weiterhin freundlich, allerdings spürbar distanzierter als am Tag unserer Anreise, was zweifellos „la gatta“ zu verdanken war. Und damit blieb es nicht nur das einzige und letzte Mal, dass ich meine Freundin zu ihren italienischen Verwandten begleitete, sondern ich bin seither auch überzeugt davon, dass Dinge existieren, für die es niemals eine logische Erklärung geben wird.

Moderator
@ Finchen

Ja, ich hatte so etwas schon mal erlebt, sogar 2 mal.
Ich war in einem Freizeitpark, hatte mich irgendwo hingesetzt und etwas gegessen. Plötzlich hatte ich ein ganz komisches Gefühl und ich mir liefen Tränen über das Gesicht. Ich bin dann nach Hause gefahren und dort erfahren, dass ein guter Freund einen schweren Unfall hatte und im Koma lag.
Einige Tage später lag ich im Bett und um ca. 8 Uhr am Morgen, „stand“ ich so zu sagen im Bett und wusste, dass etwas ganz schlimmes passiert ist. Etwas später hatte ich dann erfahren, dass genau um diese Zeit, der gute Freund gestorben ist.

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